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Ein Konzert wie eine Speisekarte – Musikalische Leckerbissen aus Italien

Konzertvorschau: 17.3.2013, 11h im Foyer des Luzerner Theaters

Die Werbung für das kommende Kammermusikkonzert sieht aus wie eine Speisekarte! Wohl gibt es im Luzerner Theater während den Kammermusikreihen eine Bar an der es so weit ich mich erinnere Sandwichs, Gipfeli, Kaffee, Coca Cola usw. gibt. Aber die appetitliche Pizza auf dem Foto muss man nach dem Konzert wohl in der Pizzeria Rossini suchen, welche nur ein Steinwurf entfernt an der gleichen Strasse liegt. Dennoch ist es bei der italienischen Musik ähnlich wie bei der italienischen Küche: Geschmackvoll und immer leicht verdaulich!

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Ein selten schönes Programm

Das Konzert bietet ein selten schönes Programm und das meine ich wirklich ernst. Oft muss man nämlich bei programmatischen Konzerten auf unterdurchschnittliche Werke zurückgreifen, um dem engen Korsett eines Themas gerecht zu werden. Dieses Mal ist indes jedes einzelne Stück ein Leckerbissen.

Das Menü: Belcanto, Klassik, ein Häppchen Österreich…

Mauro Giulianis Serenata für Gitarre, Violine und Cello verschreibt sich der Belcanto-Tradition im Sinne Rossinis, Donizettis und Bellinis (für mich gehört das zum schönsten, was Oper zu bieten hat); Boccherinis Quintetto für Streichquartett und Gitarre bietet leichte und luftige Klassik wobei es wirklich erstaunlich ist, wie selten man eigentlich Boccherini spielt, obschon die Musik dem Publikum immer gefällt. Hugo Wolfs italienische Serenade ist vermutlich das bekannteste Werk des Programmes: ein humorvolles und brillantes Kabinettstücklein für Streichquartett, wohlgemerkt aber von einem österreichischen Komponisten.

…sowie eine Prise Hollywood dazu.

Und Mario Castelnuovo-Tedescos Quintett für Gitarre und Streichquartett ist eine echte Entdeckung: Der Mann schrieb für MGM in Hollywood über 200 Filmmusiken und ich weiss nicht mehr, ob ich es schon mal erwähnt habe aber für mich sind die besten Komponisten der heutigen Zeit und auch viele der besten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Hollywood zu suchen. Das erstaunt auch nicht, denn im kommerz-geprägten Umfeld einer Filmproduktionsfirma kann man nur schöne Sachen verkaufen. Somit hat ein Film nebst schöner Geschichte und schönen Bildern vor allem schöne Musik und somit fähige Komponisten nötig. (Mit dissonanten Lärmwolken im Sinne einiger Exponenten der zeitgenössischen klassischen Musik würde jeder Film ein Flop.) Castelnuovo-Tedescos Quintett ist ein sehr schönes Werk mit wunderbar harmonischer Musik, eingängigen Melodien und raffinierter Klangmalerei.

 

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17.3.2013, 11h, Luzern, Theater (Foyer)
Kammermusik zum Thema “Italien”

Mauro Giuliani (1781–1829)
Serenata in A-Dur, op. 19 für Gitarre, Violine und Violoncello
Luigi Boccherini (1743–1805)
Quintett No. 4 in D-Dur, G. 448 für Gitarre und Streichquartett
Hugo Wolf (1860–1903)
Italienische Serenade in G-Dur (1887) für Streichquartett
Mario Castelnuovo-Tedesco (1895–1968)
Quintett op. 143 (1950) für Gitarre und Streichquart

Maria Efstathiou, Gitarre
Christina Gallati, 1. Violine
Keiko Yamaguchi, 2. Violine
Markus Wieser, Viola
Sebastian Diezig, Violoncello

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