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Konzertvorschau: “Tschaikowskiger” geht es nicht

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22.8.2012, 18h15, Basel, Mueseum Kleines Klingenthal
Boccherini Quintett
Tschaikowsky Sextett “Souvenir de Florence”
Akiko Hasegawa & Veronika Durkina, Violinen; Hannes Bärtschi & Maria Wolf Schabenberger, Violas; Judith Gerster & Sebastian Diezig, Celli

Als Jugendlicher konnte ich von Tschaikowsky nur seine Rokoko-Variationen, das wunderbare Cellosolo aus dem Adagio cantabile des Streichquartetts (welche Nummer war das wieder?) und den ersten Satz seines Violinkonzertes wirklich schätzen. Seine übrige Musik hatte mir zu viele verminderte Akkorde. Verminderte Akkorde gingen mir einfach gegen den Strich, weil sie mir klanglich nicht gefielen und ich sie deshalb auch bei meinen Klavierimprovisationen immer mied. Mittlerweile bin ich 15 Jahre älter, habe als Orchestermusiker ein paar fantastische Erlebnisse mit Tschaikowsky-Sinfonien oder auch seinem genialen Klavierkonzert gehabt und die Grösse dieses Komponisten erkannt. Zusätzlich habe ich auch gemerkt, dass verminderte Akkorde die Musik ungemein bereichern.

Tschaikowskys Musik ist meiner Meinung nach uferlos, emotional und zum Teil repetitiv, aber dennoch durch und durch genial. Auch wenn er von vielen  Zeitgenossen vermutlich als zu konform und zu traditionalistisch abgestempelt wurde, gibt es keinen zweiten Komponisten wie ihn. Wie mein Vater einmal treffend bemerkte, wäre Tschaikowsky heute wohl ein Hollywood-Komponist. Das ist durchaus ein Kompliment, da Hollywood-Komponisten extrem gut und talentiert sein müssen.

Sie können sich also denken, dass ich sehr glücklich war, als ich das erste mal sein Sextett “Souvenir de Florence” hörte. Denn obschon es ein Kammermusikwerk ist, hat es die unvergleichliche Intensität und ausufernde Grosszügigkeit seiner Sinfonik. Mit Akiko Hasegawa und Veronika Durkina an den Geigen, Hannes Bärtschi und Maria Wolff Schabenberger an den Bratschen sowie Judith Gerster und mir an den Celli spielen wir das schöne Werk am 22.8.2012 um 18h15 im Museum Kleines Klingenthal in Basel. Des weiteren auf dem Programm ist ein Quintett vom Frühklassiker Luigi Boccherini. Es wäre schön, wenn Sie dabei sind!

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