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Levy-Streichquintett und Strauss-Metamorphosen in Luzern

Sonntag, 9.2.2020, 11h, Luzern, Theater (Foyer)

Ernst Levy: Streichquintett c-moll (1916)
Richard Strauss: Metamorphosen, Septett-Fassung (1945), Rekonstruktion der Urfassung für Streichsextett und Kontrabass von Rudi Leopold

Gregory Ahss, Violine
Jonas Erni, Violine
Alexander Besa, Viola
Madeleine Burkhalter, Viola
Sebastian Diezig, Cello
Beat Feigenwinter, Cello
David Desimpelaere, Kontrabass
Der 1895 in Basel geborene Musikologe, Pianist und Dirigent Ernst Levy ist trotz seines umfangreichen Oeuvres (u.a. 15 Sinfonien, 7 Klaviersonaten und zahlreiche Chorwerke) ein unbekannter Komponist. Er studierte von 1906 bis 1909 Klavier am Konservatorium seiner Geburtsstadt und später in Paris. Von 1916 bis 1921 unterrichtete er Klavier in Basel. Dann lebte er von 1922 bis 1940 in Paris, wo er den Choeur philharmonique de Paris gründete und unterrichtete in La Chaux-de Fonds und in Biel, bis er wegen Hitlers Einmarsch in Frankreich nach Basel zurückkehrte. Aufgrund des wachsenden Antisemitismus bekam er in seiner Heimat jedoch keine Anstellung mehr und deshalb wanderte er in die USA aus. Dort unterrichtete er am New England Conservatory in Boston (1941-1945), am Bennington College in Vermont (1945-1948), am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (ab 1954) und auch an den Universitäten von Chicago und New York City, wo er von 1959 bis 1966 als Professor für Musik am Brooklyn College arbeitete. Als amerikanischer Staatsbürger kehrte er 1966 in die Schweiz zurück, wo er 1981 in Morges am Genfersee starb.
War er einerseits ein einer stark expandierten Tonalität und ein dem klassischen Kontrapunkt verpflichteter Traditionalist, so war er andererseits in der Form seiner Werke sehr modern und experimentierfreudig. So ist das Streichquintett eine einsätzige Komposition, wobei er versuchte, wie Beethoven mit wenig Material zu arbeiten und dieses im Lauf des Stückes zu entwickeln und zu verändern.

Ungleich bekannter ist der Komponist und Dirigent Richard Strauss, der 1864 in München zur Welt kam und 1949 in Garmisch-Partenkirchen verstarb. Seine grosssinfonischen Tondichtungen und Opern in reichster Harmonik, ausgearbeitetstem Kontrapunkt und oft von grösster instrumentaler Virtuosität gehören klar zum Standardrepertoire der führenden Orchester und Opernhäuser.
Kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs war Strauss bei schlechter Gesundheit und wollte deswegen zum Kuren nach Baden in die Schweiz. Von den Nazis erhielt er indes keine Ausreiseerlaubnis. So kamen der Schweizer Mäzen Paul Sacher, der Dirigent Karl Böhm und der Schweizer Musikwissenschafter Willi Schuh auf die Idee, bei Richard Strauss eine Komposition zu bestellen und diese in Zürich uraufzuführen. Dadurch erhielt er eine offizielle Einladung aus Zürich und einen wichtigen Grund für eine Reise in die Schweiz. In diesem Zusammenhang begann er am 13. März 1945 mit seinen “Metamorphosen”, welche er am 12. April in Garmisch-Partenkirchen vollendete. Dieses letztes grosses Orchesterwerk Strauss’ wurde 1946 in Zürich unter dem Dirigat seines Widmungsträgers Paul Sacher aufgeführt. Richard Strauss schrieb es unter den schlimmen Eindrücken kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs und sah es als seinen Abschied von der Welt und von seinem kompositorischen Schaffen. So schrieb er Joseph Gregor, einem Wiener Schriftsteller und Theaterwissenschafter, der ihm mehrere Operntexte geliefert hatte, er sei in „verzweifelter Stimmung! Das Goethehaus, der Welt größtes Heiligtum, zerstört. Mein schönes Dresden-Weimar-München, alles dahin!“ Am Schluss der Metamorphosen zitiert er den Trauermarsch aus Beethovens Eroica-Sinfonie. Bereits vorher im Stück ist thematisches Material mit diesem Zitat eng verwandt. Im Sinne einer Metamorphose variiert und wandelt er diese und zwei andere Melodien, bis sie am Schluss im erwähnten Zitat aus der Eroica münden.
Zunächst begann Strauss das Werk als Septett, erweiterte es dann aber auf 23 Solostreicher. (In Luzern spielen wir die Rekonstruktion der ursprünglichen Septettfassung).

 

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Ein kleiner Vorgeschmack…

…auf das Konzert von morgen…

Fr, 30.1.2015, 20h, Basel, Barakuba im Gundeldinger Feld, Dornacherstr. 192

“Ein kammermusikalischer Abend mit Werken von Joachim Jesse”

Joachim Jesse: 20 Celloduos
Joachim Jesse: “Lieder ohne Worte”

Beat Feigenwinter, Cello
Sebastian Diezig, Cello

Terzett Low:
Thomas-Maria Reck – Alina Kohut – Joachim Jesse