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Dos and don’ts vor dem Konzert

Als Orchestermusiker habe ich sehr viele Konzerte, dazu kommen die Konzerte als Kammermusiker und hin und wieder die solistischen Auftritte. Über die Jahre habe ich gelernt, was für mich vor einem Konzert gut ist und was ich lieber sein lasse.

Do’s vor dem Konzert:

Do: Sich einspielen. Eigentlich selbsterklärend… die Finger sollten nach Möglichkeit warmgespielt sein, einige schwierige Stellen nochmals “durchfingert” usw.

Do: Auf die Toilette gehen. Es klingt sehr banal und profan, aber es ist wirklich nicht gut, wenn man während dem Konzert aufs Klo muss, die Bühne jedoch natürlich nicht verlassen kann.

Do: Vor dem Konzert essen. Hunger haben während dem Konzert ist nicht gut. Man sollte weder zu viel noch zu wenig essen sondern einfach genug, damit man für die Dauer des Konzertes und für den Heimweg danach versorgt ist.

Do: Frühzeitig eintreffen. So ist man nicht gestresst, kann sich einrichten, auspacken, einspielen, umziehen usw.

Do: Alles, was man braucht selber mitbringen. Sei es Kolofonium, Ersatzsaiten, Ersatzbogen, Bodenschutz, Notenpult etc. Natürlich kann man einen Kollegen um eine kurzfristige Leihgabe bitten. Aber einerseits nervt es die Kollegen (vor allem im Wiederholungsfall) und andererseits ist es unnötiger Stress.

 

Don’ts vor dem Konzert:

Don’t: Andere Stücke üben. Die Verlockung kann gross sein, direkt vor dem Konzert noch was anderes zu üben (Konzert, Etüde…). Aber es kann die erfahrenen Kollegen irritieren (lenkt sie ab) und es ist für die eigene Konzentration schlecht. Das Kurzzeitgedächtnis ist dann nicht bei den Stücken, die man gleich spielen wird, was sich während dem Konzert in Fehlern rächen kann.

Don’t: Mit Kollegen hitzig diskutieren. Versteht sich von selbst, denn man hat nachher nicht die Ruhe und Konzentration, die man braucht. Zivilisiert und diplomatisch bleiben (sollte man ja sowieso immer :-) )

 

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Do’s and Dont’s im Orchester

Als ich noch Berufsanfänger im Orchester war, machte ich naturgemäss ein paar unsinnige Sachen. Mit der Zeit lernte ich, was man tun soll, und was man besser sein lässt. Natürlich gibt es hin und wieder Situationen, in denen Ausnahmen von den unten aufgeführten Tipps angebracht sind. Auch ist die Liste nicht vollständig. Aber grundsätzlich fährt man in meiner eigenen Erfahrung nicht schlecht, wenn man sich an Folgendes hält.

Do’s:

1. Richtig einsetzen, wenn andere in der Gruppe falsch eingesetzt haben.
Vielleicht ist man der einzige, der richtig gezählt hat und kann so ein Chaos schneller entschärfen. Keine falsche Bescheidenheit in diesem Falle.

2. Kollegen diplomatisch auf Lesefehler hinweisen.
Es wäre auch falsche Bescheidenheit, wenn man einen Kollegen, der in einer Stelle zum wiederholten Mal einen Ton falsch liest, nicht darauf hinweist. Man muss aber sehr diplomatisch und nett sein, sonst geht der Schuss nach hinten los.

3. Fingersätze nur bei wirklich komplizierten Stellen mit Erlaubnis des Pultnachbarn einschreiben.
Normalerweise schreibt man im Orchester keine Fingersätze ein, weil jeder einen anderen hat und immer zwei Musiker aus einer Stimme lesen. Bei richtig komplexen Stellen kann man aber eine Ausnahme machen. Solche Stellen sind indes sehr selten. Dann jedoch spart es wirklich sehr viel Zeit, einen Fingersatz reinzuschreiben (mit der Erlaubnis des Kollegen!), weil man dann nicht so viel üben muss und vor allem, weil man dann die Stelle auch wirklich zuverlässig spielen kann. In der Regel schreibt der Cellist der blättert die Fingersätze unterhalb der Notenlinie, der andere oberhalb. Bitte klein einschreiben und keine Telefonnummern (will heissen: nicht über jedem Ton einen Fingersatz sondern nur dort, wo es wirklich nötig ist, also etwa bei Lagenwechseln).

Dont’s:

1. Nicht lauter spielen, wenn der Pultkollege blättert oder schreibt
Ich dachte am Anfang, dass man den Klangausfall kompensieren muss. Meistens verändert sich dadurch aber die Klangfarbe der Gruppe zu drastisch und das ist nicht erwünscht. Einfach normal weiterspielen.

2. Keine Entscheidungen über Bogenstriche treffen, wenn man nicht der Stimmführer ist
Da ich am ersten Pult sitze, habe ich ab und zu in schlecht eingerichtetem Material offensichtlich fehlende Striche während der Probe eingetragen. Man sollte aber immer zuerst mit dem Stimmführer Rücksprache nehmen, sonst ärgert man ihn unnötig.

3. Nicht lauter spielen als der Stimmführer
Vor allem in Kantilenen, sollte man ihn klanglich führen lassen. Am besten spielt man gleich laut wie er. In einer richtig lauten Stelle, wo man sowieso nichts von den Celli hört, kann man durchaus alles geben (oder sich schonen, wenn man müde ist, spielt dann sowieso keine Rolle).

4. Nicht weiterspielen, wenn der Dirigent abwinkt
Es kann sehr peinlich sein! Im Orchesterlärm, spielt man manchmal mit kratzigem Klang oder übertriebenem Vibrato und vielleicht auch nicht ganz sauber, weil man sich selber nicht hört. Wenn man dann der letzte ist, der aufhört zu spielen, kann es unfreiwillig komisch klingen.

5. Nicht mit dem Fuss den Takt klopfen
Viele Kollegen fühlen sich davon gestört. Man muss Wege finden, den Takt ohne “Fussarbeit” zu spüren. Wenn ich im Orchester den Takt unbedingt klopfen will, dann mache ich es nur ganz leicht mit den Zehenspitzen. Das sieht niemand und stört daher auch nicht.

6. Nicht den Notenständer zu sich ziehen
Wenn man die Noten schlecht sieht, dann braucht man eine Brille. Man darf dem Nachbarn nicht den Notenständer wegziehen. Er gehört genau in die Mitte zwischen die beiden Musiker.