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Noch mehr Tipps fürs Celloüben

Vier Tipps, die zwar ein bisschen Zeit kosten, aber sehr viel bringen.

1. Übe auch die Pausentakte

Im Konzert oder in der Probe passierte es mir hin und wieder, dass ich mich in den Pausen verzählte oder bei einem Einsatz nicht ganz sicher war. Falls dir das auch passiert, versuche mal, beim Üben die Pausentakte nicht einfach zu überspringen, sondern durchzuzählen. Glaube mir, das ist gut investierte Zeit!

2. Übe auch die langen Töne

Mit langen Tönen verhält es sich wie mit Pausentakten: Kürzt man sie ab, so kann es passieren, dass man genau dort in Proben und Konzerten Fehler macht. Diese vermeintlich einfachen Stellen entpuppen sich dann als Fallen. Beim Üben also auch die Töne üben, welche einen oder mehrere Takte dauern, indem man sie in der vollen Länge spielt.

3. Übe im richtigen Tempo

Manchmal denkt man, dass man Zeit sparen kann, wenn man langsame Sätze und einfache Stellen in einem deutlich schnelleren Tempo spielt. Im Konzert merkt man dann aber oft, dass gerade langsame Sätze und einfache Stellen verunsichernd wirken können. Auch geht es in solchen Stellen darum, die richtigen Artikulationen, Klangfarben, Phrasierungen und Dynamiken zu spielen. Will man im Konzert sicher sein, muss man diese Stellen beim Üben mindestens im korrekten Tempo spielen und nicht einfach darüber hinwegeilen.

4. Übe das ganze Stück

Oft sieht man Stellen, die so einfach sind, dass man sie fast nicht üben will. Das Gefährliche daran ist, dass man erstens wie vorher erwähnt dann im Konzert genau in diesen Stellen unsicher ist und zweitens bei dieser Art zu üben nicht selten auch Stellen übersieht, die man sehr wohl üben müsste. Es zahlt sich aus, das ganze Stück zu üben.

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Klassische Musik für St. Ursen 2014! Freitag, 27.6.2014, 20h in der Kirche

Nach dem erfolgreichen Debütkonzert im letzten Sommer spielt die „Blitzingen Classic Connection“ erneut in St. Ursen. Das Ziel ist die Bereicherung des Kulturangebotes in St. Ursen FR mit einer kleinen Prise klassischer Musik. Kommen Sie zahlreich, es lohnt sich! Eintritt ist frei, Kollekte zur Deckung der Unkosten am Ausgang.

Erleben Sie das abwechslungsreiche und nicht alltägliche Musikprogramm live:

  • Schönste Opernarien aus Mozarts „Don Giovanni“ & „Figaro“, Glucks „Iphigenie“ und Händels „Rodelinde“ in kammermusikalischen Arrangements.
  • Vivaldi Sonata in G-Dur für Violine und basso continuo
  • Quantz Triosonate in C-Dur für Blockflöte, Violine und Cello
  • Haydn Zigeuner-Trio für Violine, Cello und Cembalo
  • 2 Sätze aus Johann-Sebastian Bachs erster Cellosuite in G-Dur

Es singen und spielen für Sie:
Bernard Maillard, Tenor
Paula Novoa Diezig, Violinistin
Silvia Nowak, Cembalistin/Blockflötistin
Sebastian Diezig, Cellist

Das Konzert ist auch eine kleine Family-Affair mit besonderem Bezug zu St. Ursen: Silvia Nowak ist die Tante von Sebastian Diezig, welcher der Ehemann von Paula Novoa ist. Ausserdem lebt Silvia Nowak mit ihrer Familie seit 25 Jahren in St. Ursen FR und Sebastian ist dort aufgewachsen.

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Mozart Streichquintette 3/3 in Luzern (8.6.14) und Grafenort (9.6.14)

Am Sonntag, 8. Juni 2014 um 18h in Luzern in der Kirche Weinbergli und am Montag, 9. Juni um 11h in Grafenort im Herrenhaus wird der Zyklus mit sämtlichen Streichquintetten Mozarts seinen Abschluss finden. Es musizieren erneut das Vector Quartett Luzern mit Denitza Kucera und Reiko Koi (Violinen), Bernd Haag (Bratsche) und Sebastian Diezig (Cello), erweitert zum Quintett durch den Solobratscher des Luzerner Sinfonieorchesters Alexander Besa. Auf dem Programm stehen die Quintette Nr. 5 und 6 von Mozart. Der Eintritt in Luzern ist frei, am Ausgang wird jedoch eine Kollekte zur Deckung der Unkosten erbeten. In Grafenort kostet der Eintritt SFr 45.- (für Förderkreis Mitglieder SFr 40.-). Wir freuen uns auf euer Dabeisein.

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Video: Franz Schubert Klaviertrio B-Dur D898 Live-Aufnahme

Aufnahme des Konzertes vom 23.3.2014 im Foyer des Luzerner Theaters.

Christina Gallati, Violine
Sebastian Diezig, Cello
Paul Suits, Klavier

Das grosse B-Dur-Trio Franz Schuberts ist eines der wichtigsten Werke für Klaviertrio. Alle Instrumente sind gleich wichtig und übernehmen sowohl solistische als auch begleitende Funktionen. Das zum Teil sehr heikel zu spielende Werk deckt ein riesiges emotionales und klangliches Spektrum ab. Ein Highlight sicherlich der besonders schöne langsame Satz.

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Video: Franz Schubert: Klaviertrio “Sonate” D28 Live-Aufnahme

Aufnahme des Konzertes vom 23.3.2014 im Foyer des Luzerner Theaters.

Christina Gallati, Violine
Sebastian Diezig, Cello
Paul Suits, Klavier

Dieser frühe Schubert ist in seiner Frische und Unbeschwertheit ein sehr angenehmes Stück zum Hören und Spielen.

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Konzertvorschau: Weiter geht’s mit den Mozart-Bratschen-Quintetten

Wolfgang Amadeus Mozart ist der König des Streichquintetts mit zwei Bratschen

Wolfgang Amadeus Mozart ist der wichtigste Komponist von Streichquintetten mit zwei Bratschen

Haydn, der König des Streichquartettes, verneinte sich dem Streichquintett mit zwei Bratschen, weil er die fünfte Stimme einfach nicht finden könne. So war es Mozart, der dem Streichquintett mit zwei Bratschen seinen Stempel aufdrücken durfte. Insgesamt hat er 6 solche Quintette geschaffen, welche für dieses Genre als die Referenzkompositionen schlechthin gelten. Brahms betrachtete sie als Muster formaler Vollkommenheit und Schubert als “wohltätige Abdrücke eines Lichtern bessern Lebens”.

Zusammen mit meinen Orchesterkolleginnen und Kollegen Denitza Kucera und Reiko Koi (Violinen) sowie Alexander Besa und Bernd Haag (Bratschen) spielen wir verteilt auf drei Konzertprogramme alle sechs Quintette. Das erste Programm fand bereits im November 2013 statt. Nun kommt es zum zweiten Programm mit den Quintetten Nr. 3 (C-Dur) & 4 (g-Moll). Sie kriegen gleich drei Gelegenheiten, uns damit in der Region Luzern zu hören:

Fr, 18.4.2014, 17h, Adligenswil Martinskeller
So, 20.4.2014, 17h, Luzern, Kirche Weinbergli
Mo, 21.4.2014, Herrenhaus Grafenort, 11h

Vector Quartett mit Denitza Kucera und Reiko Koi (Violinen), Bernd Haag (Viola) und Sebastian Diezig (Cello) sowie Alexander Besa (Viola)

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Presseartikel: “Auftakt zum Sinfoniekonzert” (Neue Luzerner Zeitung, 24.3.2014)

Datum: 24.3.2014
Medium: Neue Luzerner Zeitung
Titel: Auftakt zum Sinfoniekonzert
Original: Ja: Kritik Neue Luzerner Zeitung Schubert Trios 2014

Auftakt zum Sinfoniekonzert

Von Urs Mattenberger

KAMMERMUSIK Das Luzerner Sinfonieorchester ist zu Recht stolz auf seine meist spannend komponierten Programme. Umso mehr wunderte man sich, dass die Solistin der Orchesterkonzert von dieser Woche ratlos war über die Werke, die das Orchester von ihr wünschte. Wie Gluck, Berlioz, Schubert und Franck zusammenhingen, sagte die Sopranistin Véronique Gens im Interview, müsste man den Veranstalter selber fragen (Ausgabe von gestern).

Romantik ohne Grenzen

Dieser, eben das LSO, gab die Antwort gestern in seiner Kammermusikreihe mit Orchestermusikern. Sie nämlich war zum dritten Mal in dieser Saison “Schubert und seiner Zeit” gewidmet. Und unter diesem Motto kombinieren LSO-Musiker Werke des Frühromantikers mit solchen von Zeitgenossen – namentlich eben auch aus Frankreich.

Schubert im Brennpunkt einer kosmopolitischen Romantik jenseits der Nationalstile – davon machte das Konzert vom Sonntag mit gutem Grund eine Ausnahme. Zum einen ist die Entwicklung der französischen Romantik diesmal eben im Sinfoniekonzert rund um Schuberts “Unvollendete” Sinfonie prominent vertreten. Zum andern erklang jetzt im Luzerner Theater mit dem späten Klaviertrio B-Dur (D 898) eines jener Meisterwerke, neben denen Raritäten von kleineren Meistern nur schwer Bestand hätten.

Von der Spiellust zur Raserei

So stammte die Kontrastfolie zum Meisterwerk von Schubert selbst:  Durch sein frühes Klaviertrio in B-Dur (D 28) weht noch die Musizierfreude Mozarts, und doch weist ein innig singender Ton auf den späteren Schubert voraus. Die Interpretation durch Christina Gallati (Violine), Sebastian Diezig (Violoncello) und Paul Suits (Klavier) unterstrich das durch eine gewisse Verhaltenheit, die die drei Musiker im Verlauf des grossen B-Dur-Trios immer mehr ablegten.

Da hörte man, wie ein Genie aus seinen Anfängen herauswächst. Die im Frühwerk kurz aufleuchtenden Kantilenen drängten hier sehnsüchtig ins Weite, motorische Spiellust steigerte sich zu dramatisch klirrender Raserei. Brüchige, fahl-süsse Farben der Streicher (ein Ereignis das Scherzo-Trio) oder innere Stimmen der Klavierbegleitung erreichten mitunter jene musikalische Individualität und Präsenz, wie man sie von ständigen Kammerensembles kennt. Da fehlte nach dem grossen Publikumsapplaus nur eine Zugabe zum Schluss.

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Konzertvorschau: Kirche Blitzingen 29.12.2013, 17h – Musik von Vivaldi bis Mozart

Mit Paula Novoa, Silvia Nowak und Bernard Maillard
Mit Paula Novoa, Silvia Nowak und Bernard Maillard

Der zur Tradition gewordene Blitzinger Jahresausklang findet auch dieses Jahr statt. Die schöne kleine Kirche des sympathischen Dörfchens wird sich am Sonntag, 29.12.2013 um 17h vermutlich ein weiteres Mal bis zum letzten Platz auf der Orgelempore füllen. Der Eintritt ist kostenlos – am Ausgang wird jedoch eine Spende zur Deckung der Unkosten erbeten. Für mich persönlich ist wie immer das Allerbeste an dieser Veranstaltung der von der Gemeinde Blitzingen für die Konzertgänger offerierte Raclette-Plausch im Anschluss ans Konzert im Schulhaus direkt neben der Kirche.

Wie bereits seit einigen Jahren wird auch heuer die bewährte Besetzung aus Silvia Nowak (Blockflötistin und Cembalistin), Paula Novoa Diezig (Geigerin), Bernard Maillard (Tenor) und Sebastian Diezig (Cellist) eine abwechslungsreiche Mischung aus kammermusikalischen Trios (Haydn, Quantz, Vivaldi), Opernarien (Händel: Rodelinde, Gluck: Iphigenie und Mozart: Don Giovanni und Figaro) geben. Nachdem letztes Jahr die Welturaufführung meiner Top Gun Variations für Solocello in Blitzingen stattfand, konnte ich in der Zwischenzeit noch nicht für Nachschub sorgen. Mit Auszügen aus Johann-Sebastian Bachs erster Cellosuite wird dieses “Manko” aber mehr als kompensiert.

Wir freuen uns auf Sie!

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Sich konzentrieren und nicht ablenken lassen

 

Beim Musikmachen ist Konzentration gefragt
Beim Musikmachen ist Konzentration gefragt

Beim Musizieren im Orchester ist es sehr leicht, viele kleine Flüchtigkeitsfehler anzuhäufen. Dies ist so, weil man selten ausreichend Zeit hat, richtig gründlich an den gespielten Stücken zu üben und sie folglich nicht auswendig kann. Man ist deswegen sehr stark von den eigenen Lesefähigkeiten, den musikalischen Reflexen und der guten Beherrschung des Instrumentes abhängig. Auch auf die Kammermusik kann dies indes zutreffen, da auch dort oft sehr effizient mit der knapp zur Verfügung stehenden Zeit umgegangen werden muss. Warum ist es nun aber so, dass es Musiker gibt, die pro Seite oft 1-2 Fehler machen (was ziemlich viel ist) und andere, welche im ganzen Konzert auf höchstens 2 kommen?

Konzentration
Weil sich letztere richtig gut konzentrieren können. Wenn sie das Podium betreten, schalten sie alle anderen Gedanken ab und denken an gar nichts mehr sondern lenken ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Aufgabe. Der Spruch: “Wenn du denkst, dass du denkst, dann denkst du nur, dass du denkst” trifft den Nagel auf den Kopf. Musik spielen hat mit denken nichts zu tun – wohl aber mit absoluter Konzentration. Und die ist lernbar. Vor allem muss man sie aber gezielt herbeiführen.

“Probenhygiene” oder sich nicht ablenken lassen
In einer Probe ständig unnötige und musikfremde Themen mit dem Pultnachbaren zu besprechen oder zu witzeln, lenkt die Gedanken von der eigentlichen Aufgabe ab. Wird die Musik vom Dirigenten angehalten ist es für mich besser, die Noten vor mir zu studieren und dem Dirigenten zuzuhören.
Andere Ablenkung in Probensituationen: Oft bewegt sich etwas im Zuschauerraum. Sei es ein Manager, der da mal eben in die Probe reinschneit oder ein Bühnentechniker, der seine Arbeit verrichtet und plötzlich im peripheren Blickfeld auftaucht. Das kann sehr ablenken. Dennoch sollte die Aufmerksamkeit stets den Noten und der Musik gelten.

“Konzerthygiene”
Auch während einem Konzert oder einer Opernaufführung ist es besonders leicht, sich ablenken zu lassen, indem man etwa oft ins Publikum schielt, um zu sehen, wer da so sitzt oder während der Oper auf die Bühne, um etwas von der Handlung mitzukriegen. Prompt verzählt man sich oder vergisst ein Vorzeichen. Es kann auch sehr ablenken, wenn jemand im Publikum mit Blitz fotografiert oder sich jemand mit einem Fächer Luft zuwedelt. Auch wenn man solche Situationen nicht ändern kann, kann man sich bemühen, trotzdem die ganze Aufmerksamkeit auf die Musik zu lenken.

Zum Thema Mitmusiker
Mit gewissen Musikern spielt es sich leichter als mit anderen, das ist für mich klar. Es gibt z. B. Musiker, mit denen es leicht ist, weil sie sehr aufmerksam sind und kaum Fehler machen und überdies gut vorbereitet sind. Mit anderen ist schwieriger, weil sie (zwar ohne Absicht) mit bestimmten Bewegungsabläufen, welche gerne ein bisschen zu früh oder zu spät sind, einen unerfahrenen Musiker recht erfolgreich stören können. Oder aber sie spielen gerne mal ein Haar zu früh, mal eine Spur zu spät. Oder sie haben eine schlechte Intonation. Das muss man sehr schnell erkennen und dann gezielt ausblenden, um sich auf andere Impulse von anderen massgebenden Stellen zu konzentrieren (eigene Konzentration, Dirigent (wenn er gut ist), eigener Stimmführer oder erste Pulte anderer Register, eigenes Gehör, die Erfahrung für das orchesterspezifische Timing etc.)

Private Sorgen…
…muss man sich beim Betreten des Konzertpodiums oder des Orchestergrabens für später aufheben.