Posted on Leave a comment

Klaviertrios von Brahms und Lattion im Café Belvédère Fribourg



Ich lade Sie herzlich ein, am Sonntag, dem 7.4.2019 um 20:30 Uhr in Fribourg im Café Belvédère der Uraufführung von Olivier Lattions Klaviertrio “Moonphase Trio” beizuwohnen. Olivier Lattions Musik ist modern genug um neu zu klingen aber dennoch so tonal, dass jeder etwas damit anfangen kann. Ich denke, dass er ein schönes Trio geschrieben hat. Ebenfalls auf dem Programm steht Johannes Brahms’ Klaviertrio op. 8 in H-Dur. Von den drei Klaviertrios des grossen deutschen Spätromantikers ist dieses das lyrischste. Obschon der Komponist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erst 21 Jahre alt war, ist es bereits ein unverkennbarer Brahms und sowohl vom handwerklichen als auch von der künstlerischen Qualität her ein Oeuvre der allerersten Kategorie. Ich freue mich sehr, mit meiner Frau Paula Novoa an der Geige und dem Komponisten des “Moonphase Trios” Olivier Lattion am Klavier dieses Konzert zu spielen und wir würden uns freuen, wenn Sie als Zuhörer/in dabeisein würden, zumal es nicht alltäglich ist, dass ein Klaviertrio dieser Qualität aus der Taufe gehoben wird.

Posted on Leave a comment

Presseartikel: “Auftakt zum Sinfoniekonzert” (Neue Luzerner Zeitung, 24.3.2014)

Datum: 24.3.2014
Medium: Neue Luzerner Zeitung
Titel: Auftakt zum Sinfoniekonzert
Original: Ja: Kritik Neue Luzerner Zeitung Schubert Trios 2014

Auftakt zum Sinfoniekonzert

Von Urs Mattenberger

KAMMERMUSIK Das Luzerner Sinfonieorchester ist zu Recht stolz auf seine meist spannend komponierten Programme. Umso mehr wunderte man sich, dass die Solistin der Orchesterkonzert von dieser Woche ratlos war über die Werke, die das Orchester von ihr wünschte. Wie Gluck, Berlioz, Schubert und Franck zusammenhingen, sagte die Sopranistin Véronique Gens im Interview, müsste man den Veranstalter selber fragen (Ausgabe von gestern).

Romantik ohne Grenzen

Dieser, eben das LSO, gab die Antwort gestern in seiner Kammermusikreihe mit Orchestermusikern. Sie nämlich war zum dritten Mal in dieser Saison “Schubert und seiner Zeit” gewidmet. Und unter diesem Motto kombinieren LSO-Musiker Werke des Frühromantikers mit solchen von Zeitgenossen – namentlich eben auch aus Frankreich.

Schubert im Brennpunkt einer kosmopolitischen Romantik jenseits der Nationalstile – davon machte das Konzert vom Sonntag mit gutem Grund eine Ausnahme. Zum einen ist die Entwicklung der französischen Romantik diesmal eben im Sinfoniekonzert rund um Schuberts “Unvollendete” Sinfonie prominent vertreten. Zum andern erklang jetzt im Luzerner Theater mit dem späten Klaviertrio B-Dur (D 898) eines jener Meisterwerke, neben denen Raritäten von kleineren Meistern nur schwer Bestand hätten.

Von der Spiellust zur Raserei

So stammte die Kontrastfolie zum Meisterwerk von Schubert selbst:  Durch sein frühes Klaviertrio in B-Dur (D 28) weht noch die Musizierfreude Mozarts, und doch weist ein innig singender Ton auf den späteren Schubert voraus. Die Interpretation durch Christina Gallati (Violine), Sebastian Diezig (Violoncello) und Paul Suits (Klavier) unterstrich das durch eine gewisse Verhaltenheit, die die drei Musiker im Verlauf des grossen B-Dur-Trios immer mehr ablegten.

Da hörte man, wie ein Genie aus seinen Anfängen herauswächst. Die im Frühwerk kurz aufleuchtenden Kantilenen drängten hier sehnsüchtig ins Weite, motorische Spiellust steigerte sich zu dramatisch klirrender Raserei. Brüchige, fahl-süsse Farben der Streicher (ein Ereignis das Scherzo-Trio) oder innere Stimmen der Klavierbegleitung erreichten mitunter jene musikalische Individualität und Präsenz, wie man sie von ständigen Kammerensembles kennt. Da fehlte nach dem grossen Publikumsapplaus nur eine Zugabe zum Schluss.