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Q&A: Tipps für Cellostachel und Birne?

Ab und zu stellen mir Leser eine Frage von allgemeinem Interesse. Ich publiziere sie dann mit meiner Antwort anonymisiert unter der Rubrik Q & A (Question and Answer). Zögern Sie nicht: Auch Sie können mir Ihre Frage stellen.

Frage:
Mögen Sie mir einen Tipp geben in puncto Cellostachel und Birne?
Suche nach Klangverstärkung und Elastizität des Tones. Liess mir sagen, dass ein neuer guter (?) Stachel hier Wertvolles leisten könnte. Aber welchen würden Sie empfehlen? Marke, Material, Form?

Antwort:
Ich selbst habe weder einen speziellen Stachel noch eine besondere Birne. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass an dieser Extremität des Cellos klanglich viel passiert. In der Tat habe ich aber mal den Spezialstachel eines Kollegen an meinem Cello ausprobieren dürfen. Es war ein ziemlich teures Modell mit etlichen kleinen Löchern und einer gefederten Spitze. Ich stellte klanglich keinen Unterschied zu meinem gewöhnlichen Stachel fest, um ganz ehrlich zu sein. Es gibt ab und zu Kollegen, die von solchen Stacheln überzeugt sind und darauf schwören. Wunder würde ich davon aber sicher keine erwarten. Mein Hauptkriterium beim Stachel ist die Stabilität (möchte keinen, der im Konzert bricht und auch keinen, der das Cello übermässig wackeln lässt, wenn man mit Kraft spielt).
Dass die Birne einen Einfluss auf den Klang hätte, war mir nicht bekannt. Auch da würde ich eher keine grossen Klangverbesserungen vermuten.
Bei den Saitenhaltern gibt sehr ausgefallene, asymmetrische Modelle, zum Teil sogar aus Carbon, aber ich habe sie nie probiert. Sie sind normalerweise teuer und sehen unschön aus am Cello. Und ob sie tatsächlich eine Verbesserung bringen, wage ich zu bezweifeln. Ich benütze den Weidler Acusticus. Er ist aus Kunststoff und nicht teuer. Mein Geigenbauer hat mir plausibel erklärt, warum die durch das Material ermöglichte Flexibilität dieses Modells für den Klang gut ist.
Meiner Erfahrung nach haben auf den Klang den massgeblichen Einfluss vor allem folgende Faktoren:
1. die Qualität des Cellos selbst
2. der Steg
3. die Saiten
4. die Qualität des Bogens
5. der Spieler

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Q&A: Stachel oder Saitenhalter mit Wolf-Unterdrückung?

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Frage:

Mein Cello hat einen ziemlich fiesen Wolf auf dem fis. Dieser ist seltsamerweise auf der A-Saite am schlimmsten. Gerade hilft mir zwar ein Wolftöter auf der A-Saite aber der Klang leidet ziemlich darunter. Mein Geigenbauer hat einen Resonator eingebaut, was aber so gut wie nichts gebracht hat.

Nun habe ich zwei Produkte im Internet gefunden, die angeblich Wolfstöne unterdrücken können; der Saitenhalter “Solist” und der Berlin Sound Pin – beides zu teuer, um einen Spontankauf zu wagen…
:-S

Hast du von den beiden Produkten schon mal etwas gehört oder kennst du jemanden, der damit positive Erfahrungen gemacht hat? Im Netz finde ich so gar keine Erfahrungsberichte…

 

Antwort:

Ich habe den Berlin Sound Pin mal probiert aber keinen klanglichen Vorteil erkennen können. Auf Wolfstöne habe ich damals nicht getestet.
Den Saitenhalter Solist habe ich nie ausprobiert. Wie du richtig sagst, sind beide Produkte sehr teuer. Ich würde sie höchstens kaufen, wenn ich sie vorher mindestens einen Monat ausprobiert hätte. Ich kann mir aber eigentlich nicht so recht vorstellen, dass diese Produkte viel bringen.
Sehr effektiv kann man Wölfe meistens killen, indem man beim Spielen dann, wenn man einen Wolfston anspielt, stets mit dem rechten Knie leichten Druck (wirklich nur leichten Druck!) auf die Decke des Cellos ausübt. Man drückt also seitlich gegen die Decke. Ich mache das so. Wie gesagt bedarf es aber nur sehr wenig Kraft, ansonsten könnte man das Cello kaputtmachen. Letztlich sind Celli mit starken Wölfen aber meistens nur mit einem Wolfstöter, wie du ihn schon hast, gut spielbar.
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Q & A: Kevlar-Einhängesaite?

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Frage:

Ich wollte eine Kevlar-Einhängesaite in meinen Acusticus-Saitenhalter einführen, fürchte aber, dass die zwei Löcher des Saitenhalters zu klein dafür sind. Hatten Sie auch dieses Problem?

Antwort:

Zwar hatte ich mal eine Kevlar-Einhängesaite aber ich glaube mit einem anderen Saitenhalter. Jedenfalls würde ich das vom Geigenbauer machen lassen. Eine nicht zu unterschätzende Schwierigkeit ist nämlich, einen guten Knoten zu machen, damit einem nicht plötzlich im dümmsten Moment (z. B. mitten im Konzert) der Saitenhalter um die Ohren fliegt.