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Diezig Solo Sonate op. 3

Im Jahr 2020 schrieb ich eine Sonate für Cello solo, welche nun hier auf der Homepage angehört werden kann. Für ein Video bin ich noch am Üben und es wird wohl noch eine Weile dauern, da ich das Stück auswendig und perfekt spielen will. Es ist recht schwer geworden aber ich meine, es ist eine gute Komposition. Wie immer bei mir klingt es meistens harmonisch. Mein Ziel war es dieses Mal aber auch, die polyphonischen Möglichkeiten des Cellos auszuschöpfen. So gibt es im letzten Satz z.B. ein vierstimmiges Fugato.

Die Sonate hat drei Sätze:

  1. Andante in Sonatensatz-Form
  2. Largo in der A-B-A-Form
  3. Presto in einer Art Rondo-Form

Dauer: 15 min

Schreiben Sie gerne in die Kommentar-Sektion, was Sie von dem Stück halten. Im Shop können Sie ausserdem das Notenmaterial dazu (und zu meinen anderen Kompositionen) kaufen.

Live-Aufnahme vom Konzert in Ueberstorf am 19.2.2023, Sebastian Diezig – cello:

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David Popper Experience 13/40

Sebastian Diezig spielt Poppers Etüde Nr. 13

Heute bin ich bei meinem David Popper Projekt wieder mal einen kleinen Schritt weiter gekommen. Da ich auch bereits alle Piatti-Capricen in ähnlicher Weise aufgenommen habe, frage ich mich immer mal wieder, ob die Popper-Etüden womöglich schwieriger zu spielen sind als die Piatti-Capricen. Mein Zwischeneindruck ist folgender: Ich denke ja. Natürlich gibt es einige Etüden von Popper, welche nicht sonderlich schwer sind, aber die allerschwierigsten wie etwa diese Nr. 13 sind wohl tatsächlich unangenehmer zu spielen als die schwersten Piatti-Capricen. Es kann zwar sein, dass ich mit der Zeit die zurückliegenden Schwierigkeiten etwas vergessen habe, zumal das Piatti-Projekt bereits mehrere Jahre in der Vergangenheit liegt. Aber Popper hat eine fast obsessive Art, gewisse technische Spitzfindigkeiten seitenlang und in allen Lagen und Tonarten auszubreiten und auszubrüten, die ich bei Piatti in der Ausgeprägtheit nicht zu erinnern vermag. Auch kommt dazu, dass Poppers Etüden grundsätzlich – mit einigen Ausnahmen – von der musikalischen Aussage weniger substanziell sind, da sie nach meinem Dafürhalten nicht fürs Konzert gedacht waren, sondern als Übungen. Dadurch hat man die zusätzliche Sorge, sie ständig musikalisch beleben und “beseelen” zu wollen. Dies gesagt, finde ich sie trotzdem äusserst interessant und hilfreich und mache selbstverständlich weiter.

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Festlicher Jahresausklang in Blitzingen

Das zur Tradition gewordene Konzert zum Jahresausklang in Blitzingen mit anschliessendem Raclette-Plausch findet auch dieses Jahr wieder statt. Am Dienstag, dem 27.12.2022 um 17h erklingen in der Kirche Blitzingen sodann Werke von Beethoven, Haydn, Donizetti, Händel, Mozart, Bach und Vivaldi. Ausserdem wird es eine kleine Uraufführung von mir selbst geben. Es singt Bernard Maillard, an Blockflöte und Cembalo spielt Silvia Nowak, an der Violine Paula Novoa und am Cello hören Sie mich. Wir freuen uns auf den feierlichen Anlass und auf ein Wiedersehen mit Ihnen!

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David Popper Experience 12/40

Ich glaube, dies ist bis jetzt die schwerste Popper-Etüde. Das Stück deckt das gesamte Tonhöhenspektrum von leerer C-Saite bis zu den höchsten Tönen ab, zwingt zu wilden Lagenwechseln, schlecht liegenden Griffen über die Saiten und hat am Schluss auch noch eine aberwitzige absteigende Oktav-Tonleiter. Ich glaube viel mehr Schwierigkeit kann man in ein so kurzes Stück nicht mehr packen.

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David Popper Experience #11/40

Poppers elfte Etüde ist eher einfach zu spielen aber bis ich sie auswendig konnte, dauerte es dann doch eine Weile. Viele sich chromatisch verschiebende Sequenzen und noch mehr Saitenwechsel zeichnen dieses Werk aus und machen es fürs Gedächtnis recht kompliziert.

Ich glaube, ein flottes Tempo ist aus interpretatorischer Sicht sinnvoll, ansonsten wird es ein zäher Vortrag. Ausserdem richtete ich mein Augenmerk auf möglichst wenige Kratzgeräusche, was angesichts der unzähligen Saiten- und Bogenwechsel nicht ganz einfach zu bewerkstelligen ist.

Es ist ein faszinierendes Projekt, alle Etüden Poppers Hoher Schule auf diese Art aufzunehmen. Es dauert zwar vermutlich noch etwa acht Jahre, wenn ich weiter in diesem Tempo vorankomme (wovon ich ausgehe) aber so habe ich Zeit, mich eingehend mit den einzelnen Stücken und ihren Schwierigkeiten zu befassen. Vor allem ist es für mich immer erstaunlich, wie weit man eben doch kommt, wenn man zwar im Schneckentempo bzw. täglich nur in kleinen Schritten, jedoch konsequent und unaufhaltsam vorangeht. Auf einmal stellt man fest, dass man bereits einen guten Teil der grossen Strecke zurückgelegt hat.

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David Popper Experience #9/40

An dieser neunten Popper-Etüde habe ich lange gekaut. Bis jetzt ist sie die mit Abstand schwerste im High-School-Buch. Sie besteht ausschliesslich aus Doppelgriffen. In der Halslage mag das noch einigermassen gut machbar sein aber weiter oben auf dem Griffbrett wird es intonationsmässig dann deutlich schwieriger. Für die rechte Hand derweil ist die Herausforderung, trotz Saiten- und Lagenwechseln immer beide Töne schön kontrolliert anzustreichen. Auf der Haben-Seite darf man dieser Etüde aber eine gewisse Grundschönheit in der Melodik, Harmonik und Form zusprechen, was die musikalische Gestaltung erleichtert – wenn die Töne mal halbwegs sitzen, versteht sich.

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Frohe Ostern mit Fern-Mozart

Liebes Publikum,

Seit vier Wochen finden weder Proben noch Konzerte statt und die Kulturwelt versucht daher, digital mit Ihnen in Verbindung zu bleiben. In diesem Sinne hat das Luzerner Sinfonieorchester, bei welchem wir vier vom Vector Quartett als Orchestermusiker angestellt sind, die sympathische Video-Kampagne “Tagebuch eines verschollenen Orchesters” gestartet. Das obige Video ist unser persönlicher Beitrag. Die modernen Technologien machten es dabei möglich, dass wir trotz den Quarantäne-Massnahmen unter gewissen Einschränkungen und mit diversen Vorkehrungen (u.a. Metronom!) gemeinsam Musik aufnehmen konnten. So hoffen wir, dass Ihnen der fröhliche erste Satz des Mozart Divertimentos in D-Dur inmitten dieser turbulenten Zeiten ein Quäntchen der positiven Energie, die alle im Moment dringend brauchen, schenken kann!

Frohe Ostern und freundliche Grüsse,

Ihr Vector Quartett

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Popper Experience 7/40

Seit ungefähr anderthalb Jahren bin ich mit dem Lernen und Einspielen von David Poppers High School Etüden befasst und heute konnte ich die Nummer 7 aufnehmen. Es ist ein Projekt, welches mich noch lange beschäftigen wird, da ich immer in einem Take aufnehmen will. Dies bedeutet, dass ich zwar viel und lange an den Etüden üben muss (was glaube ich auch der Sinn dieser Werke ist) aber dafür nicht lange an den aufgenommenen Dateien rumzuwerkeln habe.

Poppers siebte Etüde ist ein sehr kurzes, technisch aber heikles Stück, welches einmal mehr eher Übungs- denn Konzertstück-Charakter aufweist. Dennoch versuche ich eine musikalisch interessante Interpretation zu realisieren. Technisch gesehen sind einerseits die Läufe der linken Hand eher kompliziert und andererseits sind vor allem die zahllosen Lagenwechsel in alle möglichen und unmöglichen Regionen des Griffbretts eine Herausforderung für die Intonation. Eine weitere Hürde sind die vielen Noten, welche man oft unter einem Bogen spielen soll und welche den Cellisten zwingen, sparsam zu streichen, ohne dass darunter aber die Geschmeidigkeit des Klangs und der Phrase leiden sollten.

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Popper Experience #6/40

Auf den ersten Blick erscheint Poppers sechste Etüde nicht sonderlich kompliziert. Aber da ich bei diesem grossen Projekt wie beim Piatti-Projekt auch schon auf bestimmte Dinge achte, arbeitete ich schlussendlich über drei Monate an diesem kurzen und schnellen Stück. Meine Ziele sind nämlich erstens: das Stück möglichst einwandfrei zu beherrschen, zweitens: eine musikalische Interpretation zu realisieren und drittens will ich jede Popper-Etüde auswendig spielen können. Viertens will ich die Etüde aufnehmen ohne die Aufnahme schneiden zu müssen, weil mir dies grundsätzlich ein wenig gegen den Strich geht. Und fünftens: Ich lasse mir so viel Zeit wie ich brauche, damit ich alle vorher genannten Kriterien erfüllen kann.
Warum dauerte die Arbeit nun länger als bei anderen Etüden Poppers? Nun, die Etüde hat von Anfang bis Schluss fast ununterbrochen Sechzehntel-Noten, welche im Vortrag dann schön und problemlos in hohem Tempo ablaufen müssen. In der Mitte und im zweiten Teil rasen diese Läufe dann auch durch technisch sehr diffizile Momente. Und auch das Auswendiglernen brauchte seine Zeit.
Was an dieser Etüde übrigens erschwerend dazukommt ist, dass sie für die linke Hand extrem anstrengend ist. Man hat fast keine Möglichkeiten, die Muskeln und Sehnen zu entspannen und somit ist der Erfolg mit dieser sechsten Nummer in Poppers “Hoher Schule” zu einem nicht kleinen Teil auch Training und Rücksichtnahme auf die eigenen körperlichen Grenzen.

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Popper Experience #5/40

An Poppers fünfter Etüde habe ich ziemlich lange gearbeitet weil ich ihr einerseits nicht so viel Zeit widmen konnte und weil sie andererseits komplizierter und heikler ist, als man zunächst denken würde. Wie bei Popper oft der Fall muss man auch dieses Mal eine Extra-Prise musikalische Energie investieren, um dem Stück den Übungs-Charakter so gut wie möglich wegzunehmen.

Was ich besonders interessant finde ist, dass Popper in dieser Studie aus dem dem zweiten Satz des ersten Saint-Saëns-Cellokonzert zitiert (bei 1:37) und aus dem Schluss von Tschaikowskys Rokoko-Variationen (bei 2:28). Bestimmt wollte er so seine Studenten auf diese zwei besonders heiklen Stellen der Solo-Literatur vorbereiten.

Mit der “Popper Experience” habe ich vor 10 Monaten den Nachfolger zum “Piatti-Projekt” ins Leben gerufen. Damals brauchte ich drei Jahre um alle 12 Piatti-Capricen zu lernen und eine nach der anderen einzuspielen. Bei Popper gehe ich nun von einer Gesamtdauer von 8 Jahren aus.