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Q & A: Wie schaffe ich es, den linken Daumen nicht durchzudrücken

Ab und zu stellen mir Leser eine Frage von allgemeinem Interesse. Ich publiziere sie dann mit meiner Antwort anonymisiert unter der Rubrik Q & A (Question and Answer). Zögern Sie nicht: Auch Sie können mir Ihre Frage stellen.

Frage:

Ich bin über Ihre wunderbare Darstellung der richtigen Körperhaltung beim Cellospielen auf Sie gestossen. Eigentlich habe ich aber eine Anleitung gesucht, wie ich es schaffe, die linke Hand richtig zu halten und vor allem den linken Daumen nicht durchzudrücken. Ich wäre sehr dankbar für einen Tipp. P.S. Ich bin Anfängerin.

Antwort:

Das ist etwas schwierig zu erklären so auf die Schnelle und in Schriftform. Für mich ist das Bild der Kletterer: Er hängt mit den Fingern an der Wand, der Daumen ist nicht beteiligt. Auf dem Cello ist es gleich. Man muss den Arm mit seinem Gewicht an den Fingern aufhängen und der Daumen soll den Hals des Cellos nur berühren. Je nachdem muss man wohl noch ein wenig aktiv den Arm “runterziehen” und so den Druck auf die Saite erhöhen, da der Arm möglicherweise nicht schwer genug ist. Auf jeden Fall soll man aber den “Zangengriff”, bei dem man die Saite durch Gegendruck des Daumens runterdrückt, vermeiden. Viel mehr gibt es dazu nicht wirklich zu sagen ausser, dass es natürlich Übung und Gewöhnung braucht. Ich hoffe, das hilft.

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Wie soll man Lagenwechsel mit Bindebögen unterrichten?

Ab und zu stellen mir Leser eine Frage von allgemeinem Interesse. Ich publiziere sie dann mit meiner Antwort anonymisiert unter der Rubrik Q & A (Question and Answer). Zögern Sie nicht: Auch Sie können mir Ihre Frage stellen.

Frage: Ich unterrichte Cello für Anfänger und Fortgeschrittene. Ich kenne keine spezielle Technik, um einer Schülerin zu vermitteln, wie sie Noten mit einem Lagenwechsel klanglich schön MIT Bindebogen realisieren kann…

Antwort: Das ist übers Internet nicht so einfach zu beantworten. Aber grundätzlich muss man im Moment des Lagenwechsels sowohl in der linken Hand etwas Gewicht wegnehmen (also weniger stark die Saite runterdrücken, damit es besser rutscht) und auch im Bogen etwas Gewicht wegnehmen (damit es schöner klingt). Sobald man die Zielnote des Lagenwechsels erreicht, drückt man die Saite mit der linken Hand wieder normal runter und erzeugt auch wieder etwas mehr Bogendruck.
Abgesehen davon würde ich Übungen entwickeln, die genau auf die Schülerin und ihr Problem zugeschnitten sind und den pädagogischen Grundsatz anwenden, das Problem in viele kleine Einzelteile zu zerlegen, die für sich genommen von der Schülerin bewältigt werden können. Also z. B. zuerst üben, was man mit dem Bogen macht, danach was in der linken Hand geschieht. Man könnte wohl auch in noch kleinere Einzeltechniken zerlegen, um es einfacher zu machen. Dann graduell alles zusammensetzen. Viel Erfolg, das wird schon!

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Als Orchestermusiker fit bleiben

Wenn man eine Vollzeitstelle im Orchester hat, dann ist der Terminkalender automatisch mit Proben, Konzerten und oft auch Konzertreisen zugepflastert. Dazu kommt das Privatleben mit weiteren genauso wichtigen Terminen und Verpflichtungen und schlussendlich bleibt fürs individuelle Üben nur noch wenig Zeit. Ist es in so einer Situation überhaupt möglich, ein hohes Niveau zu halten? Manche würden mit nein antworten. Aber meiner Meinung nach ist es machbar. Letztendlich läuft es darauf hinaus, ob man es wirklich will oder nicht. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Eines der grössten Probleme des Streichers im Orchester ist, dass er fast immer in einer Gruppe musiziert und sich selber somit nicht wirklich hört. An die Intonation werden in diesem Kontext weniger hohe Ansprüche gestellt und kleinere Fehler in der Bogenführung werden oft von der Gruppe kompensiert. Es kann daher durchaus passieren, dass man sich nach 10 Jahren im Orchester für solistische und kammermusikalische Auftritte nicht mehr fit fühlt, weil man den Klang und die Intonation vernachlässigt hat.

Wie kann man es dennoch schaffen, auf solistischem und kammermusikalischem Niveau zu bleiben?

Jeden Tag üben
Man kann es sich nicht zu oft erlauben, nicht zu üben und zwar aus dem einfachen Grund dass man als Vollzeit-Orchestermusiker so oder so schon wenig zum üben kommt und man sich die Zeit fürs Üben täglich regelrecht zusammenkratzen muss ist. Klar gibt es ab und zu mal einen Tag, an dem man körperlich oder mental einfach zu müde ist oder schlichtweg keine Zeit findet. Solche Tage sollten aber die Ausnahme sein wenn man man Ball bleiben will.

Nicht nur Orchestermaterial üben
Obschon die Orchesterliteratur technisch sehr anspruchsvolle Stücke bereithält, sollte man doch auch eigene Projekte haben. Im Moment arbeite ich mich beispielsweise durch alle Piatti-Capricen durch und gehe erst zur nächsten weiter, wenn ich finde, dass ich mit dem Niveau zufrieden sein kann.

Eigene Konzerte geben
Ich glaube dass es sehr wichtig ist, nicht nur im Orchester zu konzertieren. Idealerweise sucht man sich auch Auftrittsmöglichkeiten als Solist und Kammermusiker. Das sind dann vielleicht nicht immer die lukrativsten Engagements aber für den Künstler im Orchestermusiker ist es sehr wichtig auch ohne die Unterstützung des ganzen Orchesters mit herausfordernden Werken vors Publikum zu treten. Für mich ist es am besten, eine Mischung zu haben: Quartett, Klaviertrio, Solorezitals, Duos (mit Klavier, Violine, Bratsche, etc.) und hin und wieder auch einen Auftritt als Solist mit Orchester. Auf diese Weise ist man gezwungen den Klang zu pflegen, die Intonation ständig zu verbessern, die eigene Technik immer auf Bestniveau zu halten und sich ein solides Nervenkostüm zu bewahren. Es sorgt auch für Abwechslung im Musikeralltag.

Keine schlechten Angewohnheiten im Orchester
Auch oder gerade bei den schweren Stellen sollte man im Orchester nicht davon ausgehen, dass die anderen dann schon geübt haben werden. Immer versuchen, der Gruppe eine Stütze zu sein. Auch bei gesanglichen Stellen sollte man auf den Klang achten. Eine verbreitete “Krankheit” ist, das schöne Legato zu vernachlässigen. In der Gruppe klingt es ok, aber beim solistischen Spielen fehlt dann etwas. Ständig sollte man nach solchen Tendenzen Ausschau halten.

Gute Terminplanung und entsprechende Prioritäten
Wer auf dem Instrument fit bleiben will, muss dies zu einer Top-Priorität im Leben machen. Es ist zugegebenermassen nicht einfach, jeden Tag genügend Zeit fürs Üben freizuschaufeln und andere Sachen sind auch wichtig. Aber wenn fit bleiben auf dem Cello ein wichtiges Ziel ist, dann muss das tägliche Üben eine sehr hohe Priorität haben.

Sich aufnehmen

Das eigene Spiel von aussen wahrzunehmen ist eine riesige Hilfe. Man hört so viele Dinge, die einem sonst entgehen.

Vor der  eigenen Haustüre kehren

Über andere zu lästern ist ein unterhaltsames Hobby. Aber letztendlich kann man wenn man bei sich selber ansetzt die grösseren Erfolge erzielen, weshalb ein Quäntchen Selbstkritik, gefolgt von einer guten Übesession mehr bringt.

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8 Tipps, mit denen man auf dem Instrument fit bleibt

Sich selber aufnehmen
Sich selber aufnehmen

Nach dem Studium sind die meisten Musiker topfit auf dem eigenen Instrument. Danach kommt das “wirkliche” Leben mit all seinen Pflichten und Verlockungen und es wird schwieriger, die Topform zu halten, geschweige denn, sich weiterhin zu verbessern. Und trotzdem gibt es Musiker, die bis zum Karriereende schön spielen und sogar kontinuierlich Fortschritte machen. Ich denke, dass es sehr viel mit Disziplin und Leidenschaft zu tun. Hier eine kurze Checkliste, wie man es auch selber schaffen könnte.

1. Wer rastet, rostet: Es geht nicht ohne üben.
Für Musiker ist Stillstand leider wirklich gleichbedeutend mit Rückschritt. All die Reflexe, Automatismen, hochpräzisen Handgriffe und Abläufe, die wir in zehntausenden von Stunden programmiert haben, verschwinden mit der Zeit, wenn wir sie nicht täglich intensiv repetieren und weiterentwickeln. Auch wenn der Ausreden viele sind: Jeden Tag muss man die Zeit finden, um im stillen Kämmerchen zu üben. Ein Musiker ist wie ein Spitzenathlet: Bestleistungen sind ohne Training unmöglich, Talent hin oder her.

2. Maintenance vs. Fortschritte machen
Wenn man immer die gleichen Stücke übt, so betreibt man Repertoire-Pflege. Man sorgt dafür, dass ebendiese Stücke funktionieren. Das ist so weit nicht falsch. Will man aber Fortschritte machen, so muss man neues Repertoire erlernen, v.a. Werke, welche einen herausfordern und an die Grenzen des eigenen Könnens bringen.

3. Die tägliche Dosis Basics

  • Tonleitern in all ihren Variationen und Gestalten helfen, eine gute Intonation zu behalten.
  • Zwischendurch mit Metronom zu üben sorgt dafür, dass man für die Kollegen nicht zum Rhythmus- und Temposchreck wird.
  • Komplizierte Etüden entwickeln die Technik weiter.

4. Sich selber aufnehmen
Nimm dich auf und werde dein schärfster Kritiker. Wenn dir andere zuhören sollen, dann ist es das gut, dass du dir selber auch zuhörst. Es ist vermutlich eine der wirksamsten Massnahmen zur Verbesserung des eigenen Spiels.

5. Aufnahmen hören, Videos sehen
Guten Musikern zuzuhören und zuzusehen motiviert und inspiriert. Man bleibt auch immer à jour über die aktuellen Tendenzen und Moden in der Interpretation der Musik.

6. Konzerte besuchen
Aufnahmen sind super, aber geben nicht das realistische Klangbild wieder, da die Balance normalerweise künstlich verbessert worden ist. In Konzerten ist das besser. Es lohnt sich daher, sich eine Eintrittskarte zu leisten, wenn ein grosser Musiker in deiner Stadt gastiert.

7. Herausfordernde Projekte anpacken
Ich persönlich übe nur dann wirklich gut und viel, wenn ich Konzerte anstehen habe. Noch besser, wenn das Repertoire herausfordernd ist. Vermutlich ist das bei den meisten Musikern so.

8. Ein Wort zur körperlichen Gesundheit
Das Spielen auf dem Instrument erfordert eine gewisse körperliche Gesundheit. Gesundheitsfördernder Sport (ohne es zu übertreiben) schadet daher sicher nicht. Des weiteren sollte sich jeder Gedanken zum Gehörschutz machen, da ohne gute Ohren der Job viel schwieriger wird. Und letztlich: viel üben ist gut. Aber gerade als Orchestermusiker muss man da eine gute Balance finden, zumal die Orchesterdienste auch anstrengend sind. Niemand möchte sich mit Sehnenscheidenentzündungen herumschlagen. Man sollte nie an die Schmerzgrenze gehen. Hat man z. B. 12 Orchesterdienste in einer Woche, so wäre es schlecht, dazu noch täglich 3 Stunden selber zu üben. Eine Stunde pro Tag ist in so einer Woche wohl schon das Maximum. In einer Woche mit nur drei Diensten ist es natürlich ganz anders und man kann viel üben.

 

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Arbeite jeden Tag an deiner Technik

cellotechnik

Zusammen mit guten Blattspiel-Fähigkeiten gehört eine solide Technik zum Inventar jedes Musikers. Beides erleichtert die Arbeit ungemein und führt dazu, dass man in der gleichen Zeit mehr erreichen kann und somit mehr Aufträge annehmen kann. Zum Blattspielen habe ich bereits früher ein paar Tipps gegeben, weshalb ich hier von der Entwicklung der Technik schreiben will.

1. Tonleitern

Der beste Weg, die eigene Technik zu verbessern führt über Tonleitern. Tonleitern helfen, die Geografie des Griffbrettes besser zu verstehen und zu verinnerlichen, so dass man beim Üben und Blattlesen ohne viel Federlesens die idealen Fingersätze findet. Jemand, der täglich seine Ration Tonleitern bezieht, hat überdies normalerweise auch weniger Schwierigkeiten mit Intonation.

Besorge dir daher ein gutes Buch mit allen möglichen Tonleitern (z. B. Carl Flesch, arrangiert von Wolfgang Boettcher). Ich selber übe jeweils eine Woche lang in der gleichen Tonart, bevor ich zur nächsten wechsle.

Dabei mache ich täglich in 15-20min alle folgende Tonleitern:

  • Einfache Tonleiter über 4 Oktaven
  • Arpeggios über 3 Oktaven
  • einfache Tonleiter im “Zickzack”* über 3-4 Oktaven
  • Chromatische Tonleiter über 3 Okaven
  • Terzen normal und im “Zickzack”
  • Sexten normal und im “Zickzack”
  • Oktaven einfach
  • Oktaven arpeggiert
  • Oktaven im “Zickzack”
  • Dezimen in der Daumenlage

(* Beispiel einer Tonabfolge im Zickzack: C-E-D-F-E-G-F-A usw. sowie umgekehrt.)

Wichtig ist meiner Meinung nach, auf tadellose Intonation und schönen, kräftigen Klang zu achten. Es schadet auch nicht, sich ab und zu aufzunehmen, um die Genauigkeit unabhängiger zu überprüfen.

2. Etüden

Zusätzlich zur täglichen Tonleiternpraxis zahlt es sich aus, 15-20 Minuten täglich an einer Etüde zu arbeiten. Etüden bieten die Möglichkeit, auf kompaktem Raum ein bestimmtes technisches Problem vertieft zu studieren. Dies hilft auch, bei kniffligen Fällen im Orchester (heikles Solo, technisch komplexe Passage, Blattspiel etc.) oder in Kammermusik und Solo-Literatur ein solides Rüstzeug im Gepäck zu haben.

An einer Etüde arbeite ich solange, bis ich zufrieden bin (je nach Schwierigkeit 1-4 Wochen, in Ausnahmefällen auch länger). Etüden, die ich gut finde sind die von Duport, Popper (High School) und Piatti (Capricen), aber es gibt bestimmt noch viele andere interessante Hefte. Ich empfehle Etüden so zu wählen, dass man an den eigenen Schwächen arbeitet (z. B. Daumenlage, Oktaven, Terzen/Sexten, künstliche Flageolette, Stricharten etc.). Auch bei Etüden sollte man immer eine musikalische Interpretation anstreben und sich aufnehmen. Ich würde immer eine Etüde wählen, die etwas über meinen aktuellen Fertigkeiten liegt, damit ich Fortschritte mache. Ist eine Etüde nämlich zu leicht, so lernt man wenig dabei.

 

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8 Zeit sparende Techniken für alle Musiker

1. Gut vom Blatt spielen: Seit ich im Orchester drei Jahre neben einem Kollegen gesessen habe, der alles, was im Orchester auf dem Programm stand auf sehr genügendem Niveau vom Blatt spielen konnte, arbeite ich jeden Tag an meinen eigenen Prima-Vista-Fähigkeiten. Täglich lese ich ein paar Seiten aus mir unbekannten kammermusikalischen oder sinfonischen Werken, welche ich aus dem Internet beziehe (imslp.org). Mittlerweile lese ich bereits deutlich besser vom Blatt. Vermutlich werde ich noch einige Jahre täglicher Übung benötigen um das Top-Niveau meines Kollegen zu erreichen. Aber bereits jetzt spare ich sehr viel Zeit beim Erlernen eines neuen Stückes resp. kann mehr Repertoire auf einmal bewältigen.

2. Tonleitern und Arpeggios üben: Da ein grosser Teil der Musik auf Tonleitern und Arpeggios basiert, spart es viel Zeit, alle möglichen Tonleitern in allen Tonarten zu beherrschen. Die einfachen Tonleitern über vier Oktaven, Oktavtonleitern und chromatische Tonleitern sind der Anfang. Etwas schwieriger aber genauso nützlich sind Terzen und Sexten. Ich denke, dass 15 min konzentriertes Tonleitern-Üben sehr sinnvoll ist. Zur Zeit arbeite ich vor allem an meinen Terzen in höheren Lagen, da ich dort die grössten Schwächen habe.

3. Aufnahmen hören / Videos ansehen: Um die Blattspielpraxis nicht zu untergraben sollte man bei einem neuen Stück Aufnahmen und Videos erst hören / ansehen, wenn man das Stück einmal am Instrument vom Blatt durchgespielt hat. Dann aber lohnt es sich in jedem Fall, da man dadurch eine Klang-Vorstellung kriegt, die einem beim Üben den Weg leitet. Man spart enorm viel Zeit und erreicht bessere Resultate.

4. Nur an den Stellen arbeiten, die man noch nicht kann: Die Verlockung ist gross, die leichteren oder bereits gelernten Stellen immer wieder durchzuspielen. Das ist aber nicht effizient. Wenn man wenig Zeit zur Verfügung hat, sollte man immer zuerst die schwierigen Stellen üben. Generell sollte man beim Üben mehr an seinen Schwächen als an seinen Stärken arbeiten.

5. Gute Fingersätze benützen: Klar soll ein Fingersatz immer gut klingen. Aber wenn man eine Stelle aufgrund eines schwierigen Fingersatzes nicht zuverlässig und sauber spielen kann, dann klingt sie sowieso schlecht. Oft zahlt es sich also aus, einen einfacher zu spielenden Fingersatz zu verwenden, weil man dafür weniger üben muss und das Resultat besser ist. Konkret muss man beispielsweise immer prüfen, ob eine Stelle nicht leichter in der vierten statt der ersten Lage zu spielen ist oder ob die Daumenlage eine Stelle vereinfacht. Insbesondere die vierte Lage ist sehr nützlich. Für mich ist es z. B. gerade im Orchester viel sicherer, bei einem Einsatz ein Fis auf der G-Saite mit dem vierten Finger in der vierten Lage zu greifen, anstatt es mit dem 3. Finger in der ersten Lage auf der D-Saite zu versuchen. Auch Flageolete sollte man ausnützen, ausser sie stechen in einer Kantilene arg heraus.

Bei Sprüngen ist es häufig leichter, über die Saiten zu spielen, anstatt einen grossen Lagenwechsel zu machen. Schnelle Stellen sind auch in hohen Lagen immer leichter über die Saiten (in einer Hand) zu spielen anstatt mit vielen Lagenwechseln.

6. Gute Bogenstriche verwenden: Gerade bei Komponisten, die von Haus aus Pianisten waren, muss man nicht jede Phrasierung als Bogenstrich ernst nehmen. Manchmal ist es leichter, wenn man mehr teilt und erhält dadurch auch mehr Klang. Die vom Komponisten gewünschte Phrasierung kann man trotzdem realisieren.

7. Langsam üben: Es wirkt verkehrt, aber wenn man schnelle Fortschritte machen will, dann muss man langsam üben. Es hat keinen Sinn, schnell, aber fehlerhaft zu spielen, da so nur die Synapsen im Gehirn falsch verlötet werden. Langsam und korrekt bringen einen sicher und schnell ans Ziel. Mehr Tipps zum effizienten Üben hier.

8. Bleistift immer bereit halten: Wer beschlossene dynamische Anweisungen, Tempo- und Agogik-Hinweise, sowie Fingersätze und Striche sofort in die Noten einschreibt, spart viel Zeit nach dem Sprichwort: Der schwächste Bleistift ist stärker als das beste Gedächtnis. Fingersätze sollte man allerdings nur bei eigenen Projekten einschreiben. Dies, weil im Orchester immer zwei Musiker eine Stimme benützen und nicht alle den gleichen Fingersatz benützen. Es kann sehr stören, wenn in einer schwierigen Stelle ein anderer Fingersatz steht als der, den man benützt. Bonus-Tipp: Einen weichen Bleistift verwenden (z. B. 4B). Einzeichnungen sind schneller und genauer gemacht, da man weniger drücken muss und sind auch besser lesbar, da fetter und schwärzer.