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Wie entsteht eine gute Interpretation?

Mir scheinen folgende Punkte wichtig, um das Maximum aus sich selber herauszuholen und ein Stück so überzeugend wie möglich zu spielen.

Möglichst viele Aufnahmen hören

Wir sind heutzutage in der historisch gesehen einzigartigen Situation, dass wir per Knopfdruck im WWW eine riesige Anzahl Aufnahmen gratis oder zu günstigen Preisen hören können. Davon muss man unbedingt profitieren. Man sollte sowohl Studio-Aufnahmen auf CD oder mp3 als auch Live-Aufnahmen und (Live-)Videos auf Youtube hören. Gute und schlechte, von bekannten und unbekannten Künstlern, alte und neue. Die guten Einspielungen inspirieren durch sinnvolle Tempi, schöne Phrasierungen, schönen Klang, exzellente Cellotechnik, sinnvolle Fingersätze, Bogenstriche und vieles mehr. Die schlechten hört man oft nicht zu Ende aber sie helfen dabei, sich sofort darüber klar zu werden, was man als Resultat vermeiden will.

Das Stück live im Konzertsaal hören und erleben

Aufnahmen sind etwas Geniales aber letztendlich stellen sie immer eine “gekünstelte” Version eines Werks dar. Bei Studioaufnahmen sowieso, weil geschnitten wurde bis es perfekt ist. Aber auch bei Live-Aufnahmen, weil die Mikrofone oder das Mikrofon an einem möglichst günstigen Platz aufgestellt wurden. Das kann Balance-Probleme maskieren. Wenn es möglich ist, sollte man sich das Stück deswegen im Konzert anhören und so unter realen Bedingungen erleben, wie es auf einen selber als Zuhörer wirkt. Weil man als Konzertbesucher wenn es langweilig wird nicht einfach mal einen Satz überspringen oder eine interessante Stelle zweimal hören kann, lernt man das Werk im Gesamtzusammenhang von einer anderen Seite kennen, was immer gut ist.

Andere Werke des Komponisten hören

Es ist immer gut, ein Werk nicht als isoliertes Unikum zu betrachten, sondern als Teil des grossen Gesamtwerks eines Genies. Insbesondere finde ich es interessant, Werke für andere Besetzungen zu hören, bsp. für Orchester, Klavier, Streichquartett, Violinsonaten etc. sowie selbstverständlich die “wichtigsten” Werke eines Komponisten (häufig die Sinfonien, Instrumentalkonzerte oder Opern). Auch hier gehen die Interpretationsansätze zum Teil weit auseinander, aber man kriegt trotzdem ein besseres Gespür für das Klanguniversum eines Komponisten. Als Orchestermusiker kriege ich einen guten Teil dieser Ausbildung gratis in meiner täglichen Arbeit und schätze diesen Input sehr. Mir scheint, dass es meinen Musikerhorizont sehr erweitert.

Sich Zeit nehmen

Zwar wird man mit zunehmender Erfahrung schneller. Dennoch ist es gut, wenn man genügend Zeit einplanen kann, um die Interpretation reifen zu lassen. Es zahlt sich immer aus, wenn man sich über einen langen Zeitraum täglich mit einem Stück beschäftigen kann.

Den Text respektieren

Die Anweisungen des Komponisten (pp, mf, f, >, espr., Tempoangaben usw.) sind immer sehr wichtig. Wenn man an einzelnen Stellen vom Text abweicht, dann mit gutem Grund und bewusst. Es ist auch ein Vorteil, wenn man eine gute Ausgabe benützen kann. Meistens kommen die aus den Häusern Henle Urtext oder Bärenreiter Urtext. In den letzten Jahren habe ich auch Urtextausgaben von Peters und Schott gesehen. Der Vorteil im Vergleich zu weniger guten Ausgaben ist, dass die Leute, welche die Stimmen eingerichtet haben (mit Fingersätzen und Bogenstrichen versehen haben), sich an die Vorgaben des Komponisten gehalten haben und nicht wie zu früheren Zeiten nach eigenem Gutdünken die Phrasierungsbögen, Artikulationen und Tempoangaben verändert haben, so dass man am Schluss nicht mehr weiss, was nun der Komponist wollte und was der Editor.

Partitur studieren

Wenn es ein mehrstimmiges Werk ist, ist es immer sinnvoll, sich mit der Partitur (mit Vorteil auch Urtext) vertraut zu machen um zu sehen, wo man agogische Freiheiten hat und wo nicht. Auch viele andere Sachen erschliessen sich mit einem Blick in die Partitur sofort.

Komponistenbiographie lesen

Auf Wikipedia findet man alle wichtigen Komponisten und ihre Lebensgeschichte in Kompaktform. Es ist immer interessant, sich da mal durchzulesen und gewisse interessante Details zu erfahren. Es wird eine Interpretation immer positiv beeinflussen, wenn man mehr über den Komponisten weiss.

Technische Probleme optimal lösen

Man kann noch so gute musikalische Ideen haben – auch technisch muss man super spielen. Klanglich, intonatorisch und rhythmisch muss man immer nach dem höchsten Standard streben.

Sich selber aufnehmen, anderen Leuten vorspielen

Mir selber hilft es enorm, mit einem Mikrofon eine Aufnahme zu machen. Viele Sachen fallen mir erst beim Abhören auf. Oft mache ich mir beim Hören Notizen in die Noten. Es ist auch super, wenn man erfahrenen und guten Musiker-Kollegen vorspielen kann.

Genug proben und gute Mitmusiker haben

Naht das Konzert, so sind genügend Proben sowie gute Kollegen als Partner auf dem Konzertpodium die ideale Voraussetzung für eine gute Interpretation.

 

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Noch mehr Tipps fürs Celloüben

Vier Tipps, die zwar ein bisschen Zeit kosten, aber sehr viel bringen.

1. Übe auch die Pausentakte

Im Konzert oder in der Probe passierte es mir hin und wieder, dass ich mich in den Pausen verzählte oder bei einem Einsatz nicht ganz sicher war. Falls dir das auch passiert, versuche mal, beim Üben die Pausentakte nicht einfach zu überspringen, sondern durchzuzählen. Glaube mir, das ist gut investierte Zeit!

2. Übe auch die langen Töne

Mit langen Tönen verhält es sich wie mit Pausentakten: Kürzt man sie ab, so kann es passieren, dass man genau dort in Proben und Konzerten Fehler macht. Diese vermeintlich einfachen Stellen entpuppen sich dann als Fallen. Beim Üben also auch die Töne üben, welche einen oder mehrere Takte dauern, indem man sie in der vollen Länge spielt.

3. Übe im richtigen Tempo

Manchmal denkt man, dass man Zeit sparen kann, wenn man langsame Sätze und einfache Stellen in einem deutlich schnelleren Tempo spielt. Im Konzert merkt man dann aber oft, dass gerade langsame Sätze und einfache Stellen verunsichernd wirken können. Auch geht es in solchen Stellen darum, die richtigen Artikulationen, Klangfarben, Phrasierungen und Dynamiken zu spielen. Will man im Konzert sicher sein, muss man diese Stellen beim Üben mindestens im korrekten Tempo spielen und nicht einfach darüber hinwegeilen.

4. Übe das ganze Stück

Oft sieht man Stellen, die so einfach sind, dass man sie fast nicht üben will. Das Gefährliche daran ist, dass man erstens wie vorher erwähnt dann im Konzert genau in diesen Stellen unsicher ist und zweitens bei dieser Art zu üben nicht selten auch Stellen übersieht, die man sehr wohl üben müsste. Es zahlt sich aus, das ganze Stück zu üben.

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(Fast) trivial: Wie man während einem Urlaub in Form bleibt

Am Üben im Hotel in Tel Aviv
Am Üben im Hotel in Tel Aviv

Für mich ist jeder Urlaub Segen und Fluch zugleich, weil mir Erholung einerseits immer mehr als willkommen ist, andererseits meistens direkt nach dem Urlaub schwierige Programme im Orchester auf mich warten und dazu oft noch Kammermusik oder Solokonzerte kommen. Besonders einen einwöchigen Urlaub finde ich tückisch, weil es auf Grund der kurzen Dauer nicht möglich ist, ein paar Wochen zu verreisen und dann wieder zwei Wochen in Ruhe sich zu Hause auf die folgenden Konzerte einzuspielen und vorzubereiten. Da Cellospielen spezifische Muskeln belastet, welche bei Nichtbenützung sehr schnell atrophieren, kann es sogar gefährlich sein, nach einer Woche Cello-Abstinenz von einem Tag auf den anderen wieder von 0 auf 100 hochzufahren, weil der Körper nicht mehr daran gewöhnt ist. Muskelkater oder gar Sehnenscheidenentzündungen könnten die Folge sein. Auch verliert man schnell die Präzision und Kontrolle sowohl in der linken Hand als auch im Bogenarm.

Was kann man tun?

Ich würde entweder ganz profan das Cello (und einen Bogen) in den Urlaub mitnehmen oder aber, falls das zu teuer kommt (im Flieger muss man einen Extra-Sitz bezahlen) wenn möglich am Zielort bei einem Geigenbauer beides mieten und dann, Urlaub hin oder her, schlicht jeden Tag 30-45 min üben. Das ruiniert den Urlaub kaum, im Gegenteil: Das Gefühl, dass ich nach den Ferien auf dem Cello nach wie vor fit bin und mit dem zu übenden Notenmaterial nicht zu arg in Verzug komme, entspannt mich und lässt mich den Urlaub erst richtig geniessen. Als Streicher hat man ausserdem  den Vorteil, dass man mit Hoteldämpfer und mit extra wenig Bogendruck üben kann und somit die anderen Urlaubsgäste im Hotel nicht stört. Und da man mangels Proben und Konzerte dennoch viel weniger am Cello sitzt als im Alltag, kann sich der müde Cellistenkörper dennoch erholen. Ich würde ausser dem Cello auch einen Notenständer und einen Bodenschutz mitnehmen, damit sich das Üben möglichst bequem gestalten lässt.

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Die vier wichtigsten Dinge beim Celloüben

Cello üben
Cello üben

Wenn ich Cello übe so weiss ich, dass es einfacher ist, schon zu Beginn möglichst alles richtig zu erlernen anstatt im Nachhinein bereits einstudierte Fehler wieder auszutreiben. Insbesondere bei den folgenden vier Kriterien kann man objektiv richtig oder falsch spielen, weswegen sie die Grundlage des guten Cellospiels sind.

Bei jeder Arbeitssession an einem Stück oder einer Stelle sollte man auf folgendes achten:

1. Korrekter Rhythmus

Rhythmus ist die Basis jeder Musik. Als erstes sollte man daher darauf achten, dass man die Rhythmen richtig wiedergeben kann, nötigenfalls deutlich unter dem finalen Tempo. Nebst genauem Lesen der Notenwerte lohnt es sich auch oft, ein Metronom beizuziehen und/oder die Musik ohne Instrument zu singen, weil man sich so ganz auf den Rhythmus konzentrieren kann und nicht noch zeitgleich Probleme mit Bogenstrichen und Fingersätzen hat. Stehen Anweisungen wie “Rallentando”, “Ritenuto”, oder “accellerando” über gewissen Stellen, so sollte man das auch beachten und umsetzen.

2. Richtige Tonhöhen / einwandfreie Intonation

Nimm dir die Zeit, die zu spielenden Noten richtig zu entziffern. Suche dann einen Fingersatz, der sowohl schön klingt als auch ein intonatorisch einwandfreies Spielen ermöglicht. Achte immer auf eine einwandfreie Intonation. Spielt man unsauber, macht man Rückschritte, weil die hochpräzise Feinmotorik vernachlässigt wird und sich darüberhinaus mittelfristig auch das eigene Gehör zurückbildet und ungenaue Intonation zu akzeptieren beginnt.

3. Schöner Klang

Suche stets nach einem Klang, der zur Musik, die du spielst passt. Spiele zum Üben auch viel ohne Vibrato, um eine gute Bogenführung zu erreichen und den Bogenklang zu pflegen. Wenn eine Stelle ohne Vibrato schön klingt, dann ist das Vibrato dann das gewisse Etwas, das den Klang veredeln wird. Ist der Bogenklang schlecht, so wird man auch mit vielseitigstem Vibrato nie perfekt klingen. Versuche auch unnötige Nebengeräusche zu vermeiden (Pfeiftöne&Kratzen, ungewolltes Berühren der Nebensaiten etc.) und beachte ausserdem die Dynamiken (pp, p, mp, mf, f, ff) sowie Anweisungen wie s.v. (senza vibrato) oder espr. (espressivo) und Ähnliche.

4. Gesunde Haltung am Instrument

Cellospielen ist eine langfristige Angelegenheit und die meisten Menschen wollen es ihr Leben lang tun. Daher ist es wichtig, immer eine gute und gesunde Haltung am Cello anzustreben.

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Tipps für eine gesunde Körperhaltung beim Cellospielen

Die Wirbelsäule nützt sich unweigerlich ab. Mit Fehlhaltungen jedoch noch viel schneller. Das einzige Gute daran: Je älter man wird, desto schneller kann man Fehlhaltungen bemerken, weil man nicht mehr eine so ausdauernde und belastbare Wirbelsäule hat wie anno dazumals. Will heissen: Gute und schlechte Haltungen lassen sich nach ein paar Stunden üben recht klar von einander trennen, weil die gute Haltung schmerzfreies Weiterspielen erlaubt und die schlechte irgendwann in die Wirbel fährt. So ist es jedenfalls bei mir.

Grundsätzlich soll man beim Cellospielen bequem sitzen. Das heisst, dass erstens der Stuhl die richtige Höhe haben muss, was je nach Körpergrösse und individueller Beinlänge anders ist. Zweitens sollte man dann mit angenehmer, von vorne oder von hinten gesehen symmetrischer Körperhaltung darauf sitzen. Ein Cellolehrer von mir meinte immer, dass man zuerst mal ohne Cello auf den Stuhl sitzen sollte als ob man fernsehen würde. Er meinte damit nicht eine Couchpotato-Haltung sondern eher ein bequemes, aufrechtes, symmetrisches Sitzen. Erst dann kommt das Cello dazu, ohne dass man die ursrpüngliche Haltung ändern müsste. Ich habe mir übrigens einen guten Orchesterstuhl gekauft. Jedoch sollte man da nicht blind kaufen, da die Stuhlbeinlänge eine grosse Rolle spielt. Probesitzen ist zu empfehlen. Ich konnte das im Orchester gut tun, da dort in den verschiedenen Spielstätten und Probelokalen unterschiedliche Modelle zum Einsatz kommen. Beim Cellospielen sitze ich nicht auf der Stuhlkante, wie das einige Musikkritiker gerne beobachten würden, sondern bequem hinten auf der Sitzfläche, um so die Rückenlehne nutzen zu können. Bei den tausenden von Stunden, welche ich jährlich hinter dem Cello sitze, bin ich so wohler.

Will man selber am Cello eine gute Haltung erreichen (und jeder Cellist sollte das tun), so empfiehlt es sich, vor einem grossen Spiegel zu üben oder -fast noch besser- sich mit einer auf einem Stativ montierten Videokamera von vorne, von der Seite und von hinten beim Spielen aufzuzeichen.

Eine abschliessende Bemerkung, bevor wir hier ein paar typische Fehlhaltungen untersuchen: Lass dich nicht vom Solisten Soundso beeindrucken, weil er irgendwie völlig geknickt und gebückt auf seinem Cello rumsäbelt. Nur weil er das macht ist es noch lange nicht gesund und es ist übrigens wirklich bemerkenswert, wieviele junge Solisten ungesunde Haltungen haben. Längst nicht alle aber wie gesagt: Lieber auf den eigenen gesunden Menschenverstand vertrauen als blind einen berühmten Musiker nachzuahmen.

Wenn der Stachel lange genug ist, sind die Wirbel höher. Dadurch hat man mehr Platz für den Nacken. Auch ist das Cello flacher, was noch mehr Platz für den Nacken schafft. Das positive Resultat: Man kann den Rücken und den Nacken gerade halten, was für die Gesundheit des Rückens wichtig ist.
Gute Haltung: Wenn der Stachel lange genug ist, sind die Schnecke des Cellos und vor allem die Wirbel zum Stimmen höher. Dadurch hat man mehr Platz für den Nacken. Auch ist das Cello flacher, was noch mehr Platz für den Nacken schafft. Das positive Resultat: Man kann aufrecht sitzen und den Nacken gerade halten, was für die Gesundheit der Wirbelsäule wichtig ist.
Ist der Stachel zu kurz, so wird das Cello steiler und sitzt tiefer, was zu Folge hat, dass einem die Wirbel im Nacken sitzen und man keinen Platz für eine aufrechte Haltung hat.
Schlechte Haltung: Ist der Stachel zu kurz, so wird das Cello steiler und sitzt tiefer, was zu Folge hat, dass einem die Wirbel im Nacken sitzen und man keinen Platz für den Kopf und somit für eine aufrechte Haltung hat.
Der Notenständer hat eine gute Höhe, was problemloses Lesen ohne ungesundes Vorbeugen des Rückens ermöglicht. Die Stachellänge ist auch gut, deswegen hat der Cellist auch Platz für seinen Kopf weswegen der Nacken gerade ist, was auch zur gesunden Haltung in diesem Bild beiträgt.
Gute Haltung: Der Notenständer hat eine gute Höhe, was problemloses Lesen ohne ungesundes Vorbeugen des Rückens ermöglicht. Die Stachellänge ist auch gut, deswegen hat der Cellist auch Platz für seinen Kopf weswegen der Nacken gerade ist, was auch zur gesunden Haltung in diesem Bild beiträgt.
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Schlechte Haltung: Die Stachellänge wäre an sich gut, aber der Notenständer ist tief und vermutlich bräuchte der Cellist auf dem Bild auch eine Brille. Jedenfalls nähert er sich mit dem Kopf dem Notenständer um besser lesen zu können. In der Folge ist seine Haltung ungesund. Der Cellist sollte möglichst aufrecht sitzen und nicht gebückt wie hier gezeigt.
Gute Haltung: Der Cellist sitzt gerade und das Cello ist leicht zur Seite geneigt. So sollte es sein, denn dadurch hat der Kopf Platz neben den Wirbeln, ohne dass man von einer gesunden Haltung abweichen müsste.
Gute Haltung: Der Cellist sitzt gerade und das Cello ist leicht zur Seite geneigt. So sollte es sein, denn dadurch hat der Kopf Platz neben den Wirbeln, ohne dass man eine ungesunde (schiefe) Haltung einnehmen müsste.
Schlechte Haltung: Das Cello ist hier gerade und der Cellist schief. Das ist genau verkehrt, denn für den Rücken ist das nicht gut wohingegen es dem Cello nichts macht, stundenlang schief zu stehen.
Schlechte Haltung: Das Cello ist hier gerade und der Cellist schief. Das ist genau verkehrt, denn für den Rücken ist das nicht gut wohingegen es dem Cello nichts machen würde, stundenlang schief zu stehen.
Schlechte Haltung: Der Cellist im Bild versucht lauter zu spielen, indem er den Ellbogen und gar die ganze Schulter beim Drücken anhebt. Dadurch kommt die Wirbelsäule in eine ungesunde Schieflache. Man muss lernen, Kraft anzuwenden, ohne dass die ganze Haltung aus dem Lot kommt.
Schlechte Haltung: Der Cellist im Bild versucht lauter zu spielen, indem er den Ellbogen und gar die ganze Schulter beim Drücken anhebt. Dadurch kommt die Wirbelsäule in eine ungesunde Schieflache. Man muss lernen, Kraft anzuwenden, ohne dass die ganze Haltung aus dem Lot kommt.
Gute Haltung: Dieser Cellist sitzt gerade und hat auch beide Schultern in einer gesunden horizontalen Lage.
Gute Haltung: Dieser Cellist sitzt gerade und hat auch beide Schultern in einer gesunden horizontalen Lage. Richtigerweise hat er das Cello ein bisschen zur Seite geneigt, was im dabei hilft, selber gerade zu sitzen.
Schlechte Haltung: Dieser Cellist hat das Cello gerade und den eigenen Oberkörper schief. Das ist nicht gut für den Rücken. Genau umgekehrt muss man es machen: Das Cello schief und den Rücken gerade.
Schlechte Haltung: Dieser Cellist hat das Cello gerade und den eigenen Oberkörper schief. Das ist nicht gut für den Rücken. Genau umgekehrt muss man es machen: Das Cello schief und den Rücken gerade.
Schlechte Haltung: Schulter und Ellbogen sind zu hoch, dadurch gelangt die Wirbelsäule in eine ungesunde Schieflache.
Schlechte Haltung: Schulter und Ellbogen sind zu hoch, dadurch gelangt die Wirbelsäule in eine ungesunde Schieflache.

 

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So haben Cellisten keine Probleme mit den Nachbaren

Der so genannte Hoteldämpfer
Der so genannte Hoteldämpfer

Wenn man nicht über den Luxus eines schallisolierten Übestudios im Keller verfügt oder die Nachbaren nicht zufälligerweise taub sind, so gibt es aus meiner Sicht ein paar Tricks und Strategien, mit denen man als Musiker die Nerven der Nachbaren schonen kann.

1. Wohnungen an “ruhiger Lage” ignorieren

Zwar kann man in vielen Städten froh sein, wenn man überhaupt eine Wohnung findet. Da ich aber überzeugt bin, dass Wohnhäuser in der Nähe einer vielbefahrenen Eisenbahnstrecke oder Strasse etwas lärmtolerantere Bewohner haben, kann man Inserate, in welchen “ruhige Lage” steht, oft schon zum Vornherein ignorieren.

2. Riesige Wohnblöcke meiden

In 15-stöckigen Wohnblöcken hat man meistens einfach zu viele Nachbaren links, rechts, unten und oben, sodass fast immer jemand von denen zu Hause ist und sich am Üben stören könnte. Darüber hinaus sind solche Häuser oft nicht besonders gut isoliert.

Gut ist, wenn man im Haus entweder zu oberst oder zu unterst wohnt, weil dann wenigstens in einer Richtung keine Nachbaren gestört werden (je weniger Nachbaren desto besser).

3. Einen guten Kontakt zu den Nachbaren pflegen

Wenn ich eine Wohnung beziehe, dann klingele ich in den nächsten Tagen bei den Nachbaren, und stelle mich vor. Man sollte freundlich sein und sagen, dass man Musiker ist sowie fragen, ob es in Ordnung ist, wenn man zu Bürozeiten Cello übt. Man kann sagen, dass das zwar nicht leise ist, aber ja doch keine Trompete. Falls sich die Nachbaren gestört fühlen sollten, so möchten sie sich bitte bei einem melden. Das ist wichtig, weil es unangenehm ist, wenn sie sich sofort bei der Vermietung beschweren.

In der Folge sollte man stets ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis anstreben und immer freundlich sein und – wenn man mal besonders viel und laut geübt hat – fragen, ob man ihre Nerven nicht allzusehr strapaziert hat. Wenn die Nachbaren einen gut leiden können, dann verzeihen sie einem eher, dass man halt “leider” Musiker ist, Lärm macht und keinen “anständigen” Beruf gelernt hat.

4. Einen Hoteldämpfer (siehe Bild oben) benützen und sehr leise üben

Man muss nicht immer mit dem vollen Solistenklang üben. Das ist zwar auch wichtig, aber für die Nachbaren kann das der Horror sein. Besonders wenn man merkt, dass die Nachbaren zu Hause sind, oder spätabends sowie zu Essenszeiten sollte man nur mit Hoteldämpfer üben. Ich selber übe sehr oft mit Hoteldämpfer und dazu noch mit ganz wenig Bogendruck auf dem Griffbrett oder ganz leise ponticello (auf dem Steg). Bislang hat sich Gott sei Dank noch kein Nachbar beschwert, obschon ich oft bis um Mitternacht so übe. Unter der Woche und zu Bürozeiten spiele ich auch recht oft mit richtigem “Konzertklang”.

5. Das geeignete Zimmer auswählen

Ich übe normalerweise in einem Zimmer, welches wenigstens horizontal keine Nachbaren stören kann, weil noch andere Zimmer sowie ein Treppenhaus zur nächtsgelegenen Wohnung auf dem gleichen Stockwerk dazwischenliegen.

6. Nach Möglichkeit auch im Konzerthaus/Theater/in der Musikschule üben

Oft übe ich vor oder nach einem Orchesterdienst noch im Theater oder in einem Stimmzimmer des KKLs. Dort kann man richtig loslegen und kann sich dann zu Hause reinen Gewissens schonen, weil man den Konzertklang bereits gepflegt hat. Da ich recht viel übe, haben so meine Nachbaren wenigstens nicht die volle Ladung meines Übepensums.

7. Nicht (zu viele) Kammermusikproben zu Hause machen

Ein Cello ist bereits recht laut, wenn dann noch regelmässig ein Streichquartett zu Hause probiert und das während jeweils drei Stunden, so kann das je nach Nachbar zu viel sein.

8. Tolerant sein, wenn die Nachbaren feiern

Als ich meinen Nachbarn mal gefragt habe, ob ihn meine Überei störe, meinte er: Nein, aber wenn er halt ab und zu Party mache, hoffe er, dass das dann auch ok sei. Nun, ich freue mich geradezu, wenn der Nachbar mal Party macht und mit seinen Freunden die Nacht zu Hause durchzecht und laut Musik hört. Es wäre absurd, wenn mich das stören würde, da ich bekanntlich selber genug Lärm mache.

9. Sich an die Regeln halten

Weil man nicht noch anderweitig negativ auffallen möchte, sollte man sich als Musiker ganz besonders an die im Haus geltenden Regeln halten. Ich denke da etwa an Waschordnung, Abfallreglement aber auch an evtl. festgelegte Musizierzeiten. Wenn es da heisst von 8-12 und von 14-20 dann ist das  schon wichtig. (Allenfalls kann man mit den Tipps in Punkt 4 Abhilfe schaffen.)

10. Übezimmer möblieren und mit Teppich(en) ausstatten

Ein leeres oder fast leeres Zimmer hat viel zu viel Hall. Der addiert sich dann immer dazu, wenn man spielt und erhöht den Schallpegel unnötigerweise. Mit Teppichen und Möbeln schafft man Abhilfe. Es ist auch gut für die Pflege des eigenen Celloklanges, wenn die Akustik “trocken” ist. Auch kann einen eine trockene Akustik in einem Konzertsaal dann nicht mehr aus dem Konzept bringen, weil man das gewöhnt ist.

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Video: Bach 6 Prelude (Practise Video)

http://www.youtube.com/watch?v=JgNGvVmbRs0

 

I am practising for my upcoming concert in Tafers (Kanton Fribourg) which takes place on october 3/2013 at 20h00 in Gasthof St. Martin. On the programme: Bach 6, Veress Solo Sonata and Diezig Top Gun Variations.
I recorded it quickly and easily with my computer. Audio and video quality is so/so but let’s not care about it too much. The music remains great no matter how you record it. I may post a live recording of the whole suite from the concert if I am satisfied with the outcome. Best regards, Sebastian

 

 

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Tipps für den Umgang mit Lampenfieber

Was muss man tun, um gute Musiker-Nerven zu haben? Schwierige Frage. Hier meine persönlichen Erfahrungen.

Gute Vorbereitung:

Einer meiner wichtigsten Lehrer hat mir mal gesagt: Wer behauptet, dass er Lampenfieber nicht kennt, lügt. Ich antwortete damals: Wenn ich gut vorbereitet bin, bin ich nicht nervös. Das stimmte für mich damals. Ich hatte jedoch damals noch nie ein Probespiel absolviert. Probespiele sind für mich persönlich der allergrösste Stress. Nach wie vor meine ich aber: Ohne eine minutiöse Vorbereitung wird man immer leichte Zweifel an den eigenen Fähigkeiten haben, was zur Folge hat, dass die Nervosität ausufert. Wenn man es daher ernst meint und den Ansprüchen, welche man an sich selber stellt, gerecht werden will (ein erfolgreiches Probespiel, ein Konzert auf höchstem Niveau), dann muss man im Vorfeld des Ereignisses alles tun, damit es am Tag X klappt. Das bedeutet, bereits Monate vorher jede freie Minute zu üben, jede Stelle so einzuüben, bis man sie im Schlaf zuverlässig sauber spielen kann und sich selber oft aufzunehmen, um die eigene Leistung abzuhören. Zusätzlich zahlt es sich immer aus, das Programm guten Kollegen vorzuspielen und ihre Vorschläge und Tipps einzuholen (es müssen nicht immer Cellisten sein).

Gute grundlegende Fitness auf dem Instrument:

Ein Cellist ist wie ein Athlet: Hört er auf zu trainieren, lässt er sofort nach. Will man also ein sehr guter Cellist sein, abonniert man sich selber auf lebenslanges, tägliches Üben – und ich spreche von Üben in bestmöglicher Qualität und in grösstmöglicher Quantität. Nur dann hat man die Selbstverständlichkeit auf dem Instrument, welche einen in musikalisch brenzligen Situationen retten kann.

Sein Instrument kennen:

Vermutlich sucht jeder Cellist sein ganzes Leben lang nach einem besseren Instrument. Aber gerade vor einem wichtigen Auftritt ist das beste Instrument das, welches man bereits spielt. Ich rate ab, kurzfristig vor einem Probespiel ein Instrument zu mieten, welches man nicht gut kennt. Mindestens drei Monate Einspielzeit braucht man, um ein Instrument gut zu kennen.

Ausdauersport treiben:

Dieser Tipp ist unkonventionell. Aber meine Frau staunt immer wieder ab meinem langsamen Ruhepuls und meint, dass es kein Wunder sei, dass ich gute Nerven hätte. Es stimmt, dass bei mir der Puls in Stresssituationen zwar schneller wird, jedoch nie rast und somit meine Feinmotorik nicht gestört wird. Auch schwitze ich nicht sehr stark. Wie ich das mache: Ich fahre sehr gerne Rennrad und fahre auch täglich mit dem Rad zur Arbeit.

Konzerte und Vorspiele zu einer Routine werden lassen:

Seit ich jeden Monat ein bis zwei solistische oder kammermusikalische Konzert-Auftritte habe und auch vor wirklich heiklen Solo-Programmen nicht zurückschrecke, ist mein Lampenfieber erträglich. Auch absolviere ich immer wieder mal ein Probespiel, um mich dem Stress dieser Situationen auszusetzen. Total kalt lässt es mich nie, aber es gibt wirklich einen Gewöhnungseffekt.

Betablocker und Co. vermeiden:

Ich würde auf die “Chemiekeule” verzichten. Nicht, dass es nicht Leute gäbe, denen das hilft. Aber ich finde es besser, mich mit meinem Lampenfieber auseinanderzusetzen und mich daran zu gewöhnen. Man darf nicht vergessen, das Auftritte mit ein bisschen Adrenalin viel interessanter sind und zusätzliche Energien freisetzen. Man muss lernen, diese Extra-Power in tolle Musik umzuwandeln.

Akzeptieren, dass man nervös sein wird:

Wenn ich ein wichtiges Vorspiel habe, dann weiss ich mittlerweile schon Monate im Voraus, dass es eine nervenaufreibende Sache werden wird. Das hat für mich nichts mit Pessimismus zu tun sondern mit Vorbereitung: Ich versuche, dieses Wissen in meine Präparation einfliessen zu lassen und alles noch solider einzuüben, damit ich mich im Notfall auf meine Automatismen verlassen kann.

Ausserdem lenke ich mich beim Üben ganz schwieriger Passagen hin und wieder gezielt ab, indem ich negative Gedanken einfliessen lasse wie: diese Stelle wird nicht klappen. Das ist eine nicht ganz ungefährliche Methode. Aber mir ist aufgefallen, dass ich in Stresssituationen bei heiklen Stellen genau mit diesen Gedanken kämpfe. Indem ich beim Üben die Stellen meistere, obschon ich meine Gedanken dazwischenfunken liess, entsteht eine grössere Zuversicht, dass es auch im Ernstfall klappen wird.

Die kritischen Stellen jederzeit aus dem Stegreif spielen können:

Ganz heikle Stellen sollte man jederzeit ohne Anlaufzeit und sogar mit kalten Händen direkt hinlegen können. Um dies hinzukriegen muss man nebst viel üben plötzlich unvermittelt in einer Probenpause oder als erstes am Morgen oder gar mitten im Tag, wenn man eigentlich gar kein Cello in der Hand hatte, spontan sich hinsetzen und die Stelle fehlerfrei spielen.

 

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Ist mentales Üben sinnvoll?

Wer viel reist und deshalb weniger zum üben kommt, der schaut manchmal unterwegs in die Partitur und versucht auf diese Weise die Zeit optimal zu nutzen und ein bisschen weiter zu kommen.

Ich denke, dass dagegen nichts einzuwenden ist.

Folgende Möglichkeiten sehe ich für mentales Üben:

1. Ein komplexes Stück auswendig lernen. Ich versuche dann, bestimmte komplizierte Sequenzen, die durch simples repetierendes Üben nicht ins Gedächtnis wollen, zu begreifen.

2. Aufnahmen hören: Oft höre ich auch mit der Partitur oder der Stimme eine Reihe von Aufnahmen durch und mache mir Notizen in die Stimme, wenn ich einen guten Fingersatz höre (funktioniert noch besser mit Youtube).

3. Text lesen: Wenn ein Stück sehr viele dynamische Anweisungen hat, kann man diese analysieren.

4. Partitur studieren: Man kann die Begleitstimmen ansehen und sehen, wer wo die Hauptstimme hat, wo man evtl. rhythmische Freiheiten hat usw.

Das “echte” Üben ist unersetzlich

Viel mehr kann man meiner Meinung nach nicht tun. Mentales Üben wird die “echte” Zeit am Instrument nie ersetzen, da ein Musiker eine hochpräzise Feinmotorik braucht, welche mental nicht trainiert werden kann. Auch muss er sein Instrument kennen besser kennen als seine Hosentasche, was mental auch nicht gefördert wird. Es bleibt also wichtig, sich das Leben so einzurichten, dass man täglich so viel wie möglich übt. Als Ergänzung ist mentales Üben aber wertvoll und könnte manchmal das Zünglein an der Waage zwischen einer sehr guten und einer genialen Interpretation sein, da Cello spielen dann super wird, wenn auch Intelligenz und Gedächtnis zu 100% gebraucht werden bzw. wissen, was man gerade tut. Es kann auch zusätzliche Sicherheit schaffen.

 

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Drei weitere Tipps für noch sinnvolleres Üben

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Im Artikel ” wie man effizient und effektiv Cello übt“, haben wir bereits 12 Tipps gesehen. Hier kommen drei weitere Ideen für noch mehr Fortschritte.

1. 80/20-Regel:

Eine wohlbekannte Zeitmanagement-Formel besagt, dass 20% der Arbeit 80% der Resultate generiert und die restlichen 80% der Arbeit nur noch 20% des Ergebnisses erzeugt. In meiner eigenen Erfahrung kann man diese Regel eins zu eins aufs Cello übertragen. So sollte man sich immer überlegen, was man zwingend üben muss und was auch ohne Üben geht. Damit will ich nicht sagen, dass man überhaupt nicht mehr zu üben braucht – im Gegenteil. Aber wenn man übt, dann das Richtige. Oft weiss man intuitiv sehr genau, welche Stellen unangenehm sind und daher geübt werden müssen. Andere Stellen spielen sich sehr leicht und die Verlockung ist daher gross, immer daran weiterzuarbeiten. Das bringt jedoch eben nur wenig Resultate. Viel grössere Fortschritte kommen aus der Arbeit an Stellen, die man nicht mal eben so vom Blatt spielen kann.

2. Arbeite an deinen Schwächen:

Oft halten einen die eigenen Defizite am stärksten zurück. Bei mir war dies lange Zeit das Blattlesen. Seit ich täglich 10min unbekanntes Notenmaterial lese, bin ich aber recht sattelfest geworden. Eine andere Schwäche war bei mir meine Kenntnisse in “Griffbrett-Geografie”: Ich musste für jede halbwegs komplizierte Stelle einen Fingersatz finden und einstudieren um dann sicher zu sein. Mit routinemässigem Üben von Terz-, Sext-, Oktav-, und Arpeggiotonleitern in allen Tonarten sowie komplizierten Etüden habe ich meine Orientierung auf dem Griffbrett deutlich verbessern können. Das Ausmerzen dieser beiden Schwächen hat meine Geschwindigkeit im Lernen neuen Notenmaterials beschleunigt und meine Kreativität bei Fingersätzen beflügelt. Beides kommt mir täglich zu Gute. Hat man mal eine Schwäche ausgemerzt, so ist man auf einem neuen Niveau und wird neue Schwächen orten, die es zu bekämpfen gilt.

3. Arbeite an deinen Stärken:

Um mit Roger Federer zu sprechen: “Wenn du an deinen Schwächen arbeitest, wirst du ein kompletter Spieler. Aber du wirst nicht mehr gefährlich sein. Deswegen arbeite ich an meinen Stärken.” Dieses Zitat ist mir erst kürzlich über den Weg gelaufen und ich habe vorher noch nie darüber nachgedacht. Zwar würde ich weiterhin an den Schwächen arbeiten, denn dort kann man die 80/20-Regel am effektivsten umsetzen. Aber die eigenen Stärken sollte man tatsächlich auch kultivieren. Hat man beispielsweise das Talent, einen besonders schönen Ton zu erzeugen, so sollte man jeden Tag nach weiteren Tricks suchen, um den Ton noch schöner zu machen. Ist man begabt für einen grossen, solistischen Ton, so soll man auch da mehr Möglichkeiten suchen. Ist man ein Virtuose, so sollte man immer virtuoser werden. Hat man eine sichere Intonation, so soll das so bleiben oder gar noch besser werden etc.