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Arbeite jeden Tag an deiner Technik

cellotechnik

Zusammen mit guten Blattspiel-Fähigkeiten gehört eine solide Technik zum Inventar jedes Musikers. Beides erleichtert die Arbeit ungemein und führt dazu, dass man in der gleichen Zeit mehr erreichen kann und somit mehr Aufträge annehmen kann. Zum Blattspielen habe ich bereits früher ein paar Tipps gegeben, weshalb ich hier von der Entwicklung der Technik schreiben will.

1. Tonleitern

Der beste Weg, die eigene Technik zu verbessern führt über Tonleitern. Tonleitern helfen, die Geografie des Griffbrettes besser zu verstehen und zu verinnerlichen, so dass man beim Üben und Blattlesen ohne viel Federlesens die idealen Fingersätze findet. Jemand, der täglich seine Ration Tonleitern bezieht, hat überdies normalerweise auch weniger Schwierigkeiten mit Intonation.

Besorge dir daher ein gutes Buch mit allen möglichen Tonleitern (z. B. Carl Flesch, arrangiert von Wolfgang Boettcher). Ich selber übe jeweils eine Woche lang in der gleichen Tonart, bevor ich zur nächsten wechsle.

Dabei mache ich täglich in 15-20min alle folgende Tonleitern:

  • Einfache Tonleiter über 4 Oktaven
  • Arpeggios über 3 Oktaven
  • einfache Tonleiter im “Zickzack”* über 3-4 Oktaven
  • Chromatische Tonleiter über 3 Okaven
  • Terzen normal und im “Zickzack”
  • Sexten normal und im “Zickzack”
  • Oktaven einfach
  • Oktaven arpeggiert
  • Oktaven im “Zickzack”
  • Dezimen in der Daumenlage

(* Beispiel einer Tonabfolge im Zickzack: C-E-D-F-E-G-F-A usw. sowie umgekehrt.)

Wichtig ist meiner Meinung nach, auf tadellose Intonation und schönen, kräftigen Klang zu achten. Es schadet auch nicht, sich ab und zu aufzunehmen, um die Genauigkeit unabhängiger zu überprüfen.

2. Etüden

Zusätzlich zur täglichen Tonleiternpraxis zahlt es sich aus, 15-20 Minuten täglich an einer Etüde zu arbeiten. Etüden bieten die Möglichkeit, auf kompaktem Raum ein bestimmtes technisches Problem vertieft zu studieren. Dies hilft auch, bei kniffligen Fällen im Orchester (heikles Solo, technisch komplexe Passage, Blattspiel etc.) oder in Kammermusik und Solo-Literatur ein solides Rüstzeug im Gepäck zu haben.

An einer Etüde arbeite ich solange, bis ich zufrieden bin (je nach Schwierigkeit 1-4 Wochen, in Ausnahmefällen auch länger). Etüden, die ich gut finde sind die von Duport, Popper (High School) und Piatti (Capricen), aber es gibt bestimmt noch viele andere interessante Hefte. Ich empfehle Etüden so zu wählen, dass man an den eigenen Schwächen arbeitet (z. B. Daumenlage, Oktaven, Terzen/Sexten, künstliche Flageolette, Stricharten etc.). Auch bei Etüden sollte man immer eine musikalische Interpretation anstreben und sich aufnehmen. Ich würde immer eine Etüde wählen, die etwas über meinen aktuellen Fertigkeiten liegt, damit ich Fortschritte mache. Ist eine Etüde nämlich zu leicht, so lernt man wenig dabei.

 

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