I wrote this piece during my studies in 2007 and use it often as an encore. The recording was made in Fribourg, centre le Phénix on January 13, 2013.
Sebastian Diezig, Cello
I wrote this piece during my studies in 2007 and use it often as an encore. The recording was made in Fribourg, centre le Phénix on January 13, 2013.
Sebastian Diezig, Cello
– Weltpremiere der “Top Gun Variations” –
Wiederum hoffen wir auf eine volle Kirche! Am Start wie letztes Jahr die Cembalistin Silvia Nowak, der Tenor Bernard Maillard, die Geigerin Paula Novoa und ich selber am Cello.
Nebst einem schönen Programm mit mozartschen Opernarien (aus Don Giovanni und der Zauberflöte), einem Cembalosolo und einem Geigen-Bach-Auszug freue ich mich selber insbesondere auf die Uraufführung meiner neusten Komposition für Cello Solo – den “Top Gun Variations”, welche ich selber bewerkstelligen werde. Seit meiner Jugendzeit habe ich im Kinohit “Top Gun” die Hymne auf der E-Gitarre mit den begleitenden Synthi-Klängen und dem luftigen Eighties-Schlagzeug sehr gerne gehört. Nun habe ich die Melodie aufs Cello adaptiert und eine Handvoll Variationen darüber geschrieben. Von klassischen Klängen über poppige, rockige und jazzige ist es ein 8-minütiges virtuoses Cellostücklein geworden, welches zeigen soll, was man mit einem Cello nebst dem üblichen sonst noch so anstellen kann. Wir sehen und hören uns hoffentlich in Blitzingen. (Eintritt frei, Kollekte am Ausgang).
Was muss man tun, um gute Musiker-Nerven zu haben? Schwierige Frage. Hier meine persönlichen Erfahrungen.
Gute Vorbereitung:
Einer meiner wichtigsten Lehrer hat mir mal gesagt: Wer behauptet, dass er Lampenfieber nicht kennt, lügt. Ich antwortete damals: Wenn ich gut vorbereitet bin, bin ich nicht nervös. Das stimmte für mich damals. Ich hatte jedoch damals noch nie ein Probespiel absolviert. Probespiele sind für mich persönlich der allergrösste Stress. Nach wie vor meine ich aber: Ohne eine minutiöse Vorbereitung wird man immer leichte Zweifel an den eigenen Fähigkeiten haben, was zur Folge hat, dass die Nervosität ausufert. Wenn man es daher ernst meint und den Ansprüchen, welche man an sich selber stellt, gerecht werden will (ein erfolgreiches Probespiel, ein Konzert auf höchstem Niveau), dann muss man im Vorfeld des Ereignisses alles tun, damit es am Tag X klappt. Das bedeutet, bereits Monate vorher jede freie Minute zu üben, jede Stelle so einzuüben, bis man sie im Schlaf zuverlässig sauber spielen kann und sich selber oft aufzunehmen, um die eigene Leistung abzuhören. Zusätzlich zahlt es sich immer aus, das Programm guten Kollegen vorzuspielen und ihre Vorschläge und Tipps einzuholen (es müssen nicht immer Cellisten sein).
Gute grundlegende Fitness auf dem Instrument:
Ein Cellist ist wie ein Athlet: Hört er auf zu trainieren, lässt er sofort nach. Will man also ein sehr guter Cellist sein, abonniert man sich selber auf lebenslanges, tägliches Üben – und ich spreche von Üben in bestmöglicher Qualität und in grösstmöglicher Quantität. Nur dann hat man die Selbstverständlichkeit auf dem Instrument, welche einen in musikalisch brenzligen Situationen retten kann.
Sein Instrument kennen:
Vermutlich sucht jeder Cellist sein ganzes Leben lang nach einem besseren Instrument. Aber gerade vor einem wichtigen Auftritt ist das beste Instrument das, welches man bereits spielt. Ich rate ab, kurzfristig vor einem Probespiel ein Instrument zu mieten, welches man nicht gut kennt. Mindestens drei Monate Einspielzeit braucht man, um ein Instrument gut zu kennen.
Ausdauersport treiben:
Dieser Tipp ist unkonventionell. Aber meine Frau staunt immer wieder ab meinem langsamen Ruhepuls und meint, dass es kein Wunder sei, dass ich gute Nerven hätte. Es stimmt, dass bei mir der Puls in Stresssituationen zwar schneller wird, jedoch nie rast und somit meine Feinmotorik nicht gestört wird. Auch schwitze ich nicht sehr stark. Wie ich das mache: Ich fahre sehr gerne Rennrad und fahre auch täglich mit dem Rad zur Arbeit.
Konzerte und Vorspiele zu einer Routine werden lassen:
Seit ich jeden Monat ein bis zwei solistische oder kammermusikalische Konzert-Auftritte habe und auch vor wirklich heiklen Solo-Programmen nicht zurückschrecke, ist mein Lampenfieber erträglich. Auch absolviere ich immer wieder mal ein Probespiel, um mich dem Stress dieser Situationen auszusetzen. Total kalt lässt es mich nie, aber es gibt wirklich einen Gewöhnungseffekt.
Betablocker und Co. vermeiden:
Ich würde auf die “Chemiekeule” verzichten. Nicht, dass es nicht Leute gäbe, denen das hilft. Aber ich finde es besser, mich mit meinem Lampenfieber auseinanderzusetzen und mich daran zu gewöhnen. Man darf nicht vergessen, das Auftritte mit ein bisschen Adrenalin viel interessanter sind und zusätzliche Energien freisetzen. Man muss lernen, diese Extra-Power in tolle Musik umzuwandeln.
Akzeptieren, dass man nervös sein wird:
Wenn ich ein wichtiges Vorspiel habe, dann weiss ich mittlerweile schon Monate im Voraus, dass es eine nervenaufreibende Sache werden wird. Das hat für mich nichts mit Pessimismus zu tun sondern mit Vorbereitung: Ich versuche, dieses Wissen in meine Präparation einfliessen zu lassen und alles noch solider einzuüben, damit ich mich im Notfall auf meine Automatismen verlassen kann.
Ausserdem lenke ich mich beim Üben ganz schwieriger Passagen hin und wieder gezielt ab, indem ich negative Gedanken einfliessen lasse wie: diese Stelle wird nicht klappen. Das ist eine nicht ganz ungefährliche Methode. Aber mir ist aufgefallen, dass ich in Stresssituationen bei heiklen Stellen genau mit diesen Gedanken kämpfe. Indem ich beim Üben die Stellen meistere, obschon ich meine Gedanken dazwischenfunken liess, entsteht eine grössere Zuversicht, dass es auch im Ernstfall klappen wird.
Die kritischen Stellen jederzeit aus dem Stegreif spielen können:
Ganz heikle Stellen sollte man jederzeit ohne Anlaufzeit und sogar mit kalten Händen direkt hinlegen können. Um dies hinzukriegen muss man nebst viel üben plötzlich unvermittelt in einer Probenpause oder als erstes am Morgen oder gar mitten im Tag, wenn man eigentlich gar kein Cello in der Hand hatte, spontan sich hinsetzen und die Stelle fehlerfrei spielen.
“Kommst du heute Abend in die Stadt?” – “Nein, ich *muss* üben.”
Solche oder ähnliche Gespräche kennt vermutlich jeder von uns. Aber mal ehrlich: Niemand *muss* üben, niemand zwingt uns und das Leben geht weiter, wenn wir nicht üben. Und vor allem klingt das nach unangenehmer Arbeit!
Aus meiner Sicht geschehen zwei Dinge, wenn wir sagen, dass wir üben *müssen*:
1. Wird die andere Person versuchen, uns davon abzubringen.
2. Untergraben wir unsere Selbstmotivation, wenn wir sagen, dass wir *müssen*, weil wir uns so verhalten, wie wenn wir einen unangenehmen Befehl auszuführen hätten.
Ich finde es daher viel sinnvoller, den Leuten und sich selber zu sagen: “Heute *will* ich üben.” Denn das ist die Wahrheit. Man *muss* nicht – nein – man *will* (oder man will eben nicht und dann lässt man’s sein und trägt die künstlerischen Konsequenzen).
Zu sagen, dass man will macht einen grossen Unterschied, denn:
1. Werden andere Personen das viel eher respektieren und weniger dazu neigen, uns davon abzubringen.
2. Motiviere ich mich besser, wenn ich etwas *will* obschon ich nicht *muss*.
3. Ist es die Wahrheit (niemand wird *gezwungen*, zu üben. Im äussersten Notfall könnte man sich einen anderen Beruf aussuchen.)
Wie mein erster Lehrer (P.-B. Sudan) mir mal gesagt hat: “Wollen ist können”. Er hat Recht.
Ab und zu arbeite ich mit Musikstudenten zusammen. Oft stelle ich dabei fest, dass der Unterschied zwischen einem erfahrenen Profi und einem angehenden Berufsmusiker nicht nur beim musikalischen Niveau liegt, sondern vor allem in der Professionalität. Jeder, der es als Musiker schaffen will – auch in nicht-klassischen Musikrichtungen – muss nebst einem Topniveau auf dem Instrument die im folgenden beschriebenen Tugenden meistern.
Pünktlich sein heisst: min. 15min zu früh sein: Als Musiker ist Pünktlichkeit eine Top-Priorität. Und pünktlich sein heisst nicht, dass man um 9h aufkreuzt, wenn die Probe auf 9h angesetzt ist. Nein: Man muss bereits 15min früher dort sein, sich einrichten, das Instrument stimmen, sich einspielen usw., so dass der Dirigent oder die Mitmusiker um 9h mit der Probe loslegen können. Definitiv inakzeptabel ist es, erst um 9h05 in die Probe zu kommen, weil der Zug um 9h im Bahnhof eintrifft. Oft muss man deswegen in den sauren Apfel beissen und eine halbe Stunde zu früh sein, weil der nächste Zug zu spät ist. Bei Konzerten sollte man darüber hinaus zusätzliche Pufferzeit einrechnen, da ein Zugausfall oder Verspätungen sehr unangenehme Folgen haben können. Im Orchester werden Verspätungen übrigens nicht toleriert. Ist man innerhalb von 2 Spielzeiten einmal zu spät, so gibt es ein Vermerk im Dienstplan. Beim zweiten Mal muss man aufs Büro. Beim dritten Mal…will ich lieber nicht wissen, was passiert.
Vorbereitet: Ein Ensemble ist immer nur so gut wie das schwächste Mitglied. Natürlich gibt es Leute, die supergut blattlesen. Aber so ganz reicht es normalerweise nie. Gewisse Stücke kann man vom Blatt passabel spielen. Andere nicht. Und passabel ist nicht gut. Aus Respekt vor den Kollegen und aus Rücksicht auf den eigenen Ruf, sollte man sich immer zu Hause auf eine Probe vorbereiten. D. h. nebst dem Üben etwa auch Noten kleben, falls es lose Kopien sind.
Ausgerüstet: Wer in eine Probe ohne Bleistift und Radiergummi kommt, hat einen sehr schweren Stand. Es geht den Kollegen auf die Nerven, wenn man immer um ein Schreibzeug bitten muss. Und zur Not einen Kugelschreiben zu verwenden ist fast genauso schlecht, da man oft mit Leihmaterial arbeitet und dort alle Eintragungen eines Tages wieder raus müssen. Abgesehen davon sollte man die Möglichkeit haben, Eintragungen schnell zu ändern, falls es neue Anweisungen gibt. Auch sollte man einen Notenständer dabei haben, wenn man das Gefühl hat, dass es nötig sein könnte (gute Alu-Notenpulte wiegen nur 600 Gramm). Bodenschutz ist oft auch sinnvoll.
Keine Allüren: Egal wie gut du bist und was du über berühmte Musiker gehört hast: Star-Allüren werden deiner Karriere schaden. Sei freundlich mit allen, sei flexibel, hilfsbereit und nicht zu anspruchsvoll.
Zuverlässig: Sorge dafür, dass du möglichst bereits in der ersten Probe fehlerfrei spielst und andernfalls in der zweiten Probe allfällige Schwächen ausgemerzt hast. Die Musikerkollegen und Dirigenten schätzen Musiker, auf die man zählen kann, weil sie immer richtig einsetzen, immer sauber spielen und rhythmisch immer einwandfrei sind.
Wer viel reist und deshalb weniger zum üben kommt, der schaut manchmal unterwegs in die Partitur und versucht auf diese Weise die Zeit optimal zu nutzen und ein bisschen weiter zu kommen.
Ich denke, dass dagegen nichts einzuwenden ist.
Folgende Möglichkeiten sehe ich für mentales Üben:
1. Ein komplexes Stück auswendig lernen. Ich versuche dann, bestimmte komplizierte Sequenzen, die durch simples repetierendes Üben nicht ins Gedächtnis wollen, zu begreifen.
2. Aufnahmen hören: Oft höre ich auch mit der Partitur oder der Stimme eine Reihe von Aufnahmen durch und mache mir Notizen in die Stimme, wenn ich einen guten Fingersatz höre (funktioniert noch besser mit Youtube).
3. Text lesen: Wenn ein Stück sehr viele dynamische Anweisungen hat, kann man diese analysieren.
4. Partitur studieren: Man kann die Begleitstimmen ansehen und sehen, wer wo die Hauptstimme hat, wo man evtl. rhythmische Freiheiten hat usw.
Das “echte” Üben ist unersetzlich
Viel mehr kann man meiner Meinung nach nicht tun. Mentales Üben wird die “echte” Zeit am Instrument nie ersetzen, da ein Musiker eine hochpräzise Feinmotorik braucht, welche mental nicht trainiert werden kann. Auch muss er sein Instrument kennen besser kennen als seine Hosentasche, was mental auch nicht gefördert wird. Es bleibt also wichtig, sich das Leben so einzurichten, dass man täglich so viel wie möglich übt. Als Ergänzung ist mentales Üben aber wertvoll und könnte manchmal das Zünglein an der Waage zwischen einer sehr guten und einer genialen Interpretation sein, da Cello spielen dann super wird, wenn auch Intelligenz und Gedächtnis zu 100% gebraucht werden bzw. wissen, was man gerade tut. Es kann auch zusätzliche Sicherheit schaffen.
Im Artikel ” wie man effizient und effektiv Cello übt“, haben wir bereits 12 Tipps gesehen. Hier kommen drei weitere Ideen für noch mehr Fortschritte.
1. 80/20-Regel:
Eine wohlbekannte Zeitmanagement-Formel besagt, dass 20% der Arbeit 80% der Resultate generiert und die restlichen 80% der Arbeit nur noch 20% des Ergebnisses erzeugt. In meiner eigenen Erfahrung kann man diese Regel eins zu eins aufs Cello übertragen. So sollte man sich immer überlegen, was man zwingend üben muss und was auch ohne Üben geht. Damit will ich nicht sagen, dass man überhaupt nicht mehr zu üben braucht – im Gegenteil. Aber wenn man übt, dann das Richtige. Oft weiss man intuitiv sehr genau, welche Stellen unangenehm sind und daher geübt werden müssen. Andere Stellen spielen sich sehr leicht und die Verlockung ist daher gross, immer daran weiterzuarbeiten. Das bringt jedoch eben nur wenig Resultate. Viel grössere Fortschritte kommen aus der Arbeit an Stellen, die man nicht mal eben so vom Blatt spielen kann.
2. Arbeite an deinen Schwächen:
Oft halten einen die eigenen Defizite am stärksten zurück. Bei mir war dies lange Zeit das Blattlesen. Seit ich täglich 10min unbekanntes Notenmaterial lese, bin ich aber recht sattelfest geworden. Eine andere Schwäche war bei mir meine Kenntnisse in “Griffbrett-Geografie”: Ich musste für jede halbwegs komplizierte Stelle einen Fingersatz finden und einstudieren um dann sicher zu sein. Mit routinemässigem Üben von Terz-, Sext-, Oktav-, und Arpeggiotonleitern in allen Tonarten sowie komplizierten Etüden habe ich meine Orientierung auf dem Griffbrett deutlich verbessern können. Das Ausmerzen dieser beiden Schwächen hat meine Geschwindigkeit im Lernen neuen Notenmaterials beschleunigt und meine Kreativität bei Fingersätzen beflügelt. Beides kommt mir täglich zu Gute. Hat man mal eine Schwäche ausgemerzt, so ist man auf einem neuen Niveau und wird neue Schwächen orten, die es zu bekämpfen gilt.
3. Arbeite an deinen Stärken:
Um mit Roger Federer zu sprechen: “Wenn du an deinen Schwächen arbeitest, wirst du ein kompletter Spieler. Aber du wirst nicht mehr gefährlich sein. Deswegen arbeite ich an meinen Stärken.” Dieses Zitat ist mir erst kürzlich über den Weg gelaufen und ich habe vorher noch nie darüber nachgedacht. Zwar würde ich weiterhin an den Schwächen arbeiten, denn dort kann man die 80/20-Regel am effektivsten umsetzen. Aber die eigenen Stärken sollte man tatsächlich auch kultivieren. Hat man beispielsweise das Talent, einen besonders schönen Ton zu erzeugen, so sollte man jeden Tag nach weiteren Tricks suchen, um den Ton noch schöner zu machen. Ist man begabt für einen grossen, solistischen Ton, so soll man auch da mehr Möglichkeiten suchen. Ist man ein Virtuose, so sollte man immer virtuoser werden. Hat man eine sichere Intonation, so soll das so bleiben oder gar noch besser werden etc.
22.8.2012, 18h15, Basel, Mueseum Kleines Klingenthal
Boccherini Quintett
Tschaikowsky Sextett “Souvenir de Florence”
Akiko Hasegawa & Veronika Durkina, Violinen; Hannes Bärtschi & Maria Wolf Schabenberger, Violas; Judith Gerster & Sebastian Diezig, Celli
Als Jugendlicher konnte ich von Tschaikowsky nur seine Rokoko-Variationen, das wunderbare Cellosolo aus dem Adagio cantabile des Streichquartetts (welche Nummer war das wieder?) und den ersten Satz seines Violinkonzertes wirklich schätzen. Seine übrige Musik hatte mir zu viele verminderte Akkorde. Verminderte Akkorde gingen mir einfach gegen den Strich, weil sie mir klanglich nicht gefielen und ich sie deshalb auch bei meinen Klavierimprovisationen immer mied. Mittlerweile bin ich 15 Jahre älter, habe als Orchestermusiker ein paar fantastische Erlebnisse mit Tschaikowsky-Sinfonien oder auch seinem genialen Klavierkonzert gehabt und die Grösse dieses Komponisten erkannt. Zusätzlich habe ich auch gemerkt, dass verminderte Akkorde die Musik ungemein bereichern.
Tschaikowskys Musik ist meiner Meinung nach uferlos, emotional und zum Teil repetitiv, aber dennoch durch und durch genial. Auch wenn er von vielen Zeitgenossen vermutlich als zu konform und zu traditionalistisch abgestempelt wurde, gibt es keinen zweiten Komponisten wie ihn. Wie mein Vater einmal treffend bemerkte, wäre Tschaikowsky heute wohl ein Hollywood-Komponist. Das ist durchaus ein Kompliment, da Hollywood-Komponisten extrem gut und talentiert sein müssen.
Sie können sich also denken, dass ich sehr glücklich war, als ich das erste mal sein Sextett “Souvenir de Florence” hörte. Denn obschon es ein Kammermusikwerk ist, hat es die unvergleichliche Intensität und ausufernde Grosszügigkeit seiner Sinfonik. Mit Akiko Hasegawa und Veronika Durkina an den Geigen, Hannes Bärtschi und Maria Wolff Schabenberger an den Bratschen sowie Judith Gerster und mir an den Celli spielen wir das schöne Werk am 22.8.2012 um 18h15 im Museum Kleines Klingenthal in Basel. Des weiteren auf dem Programm ist ein Quintett vom Frühklassiker Luigi Boccherini. Es wäre schön, wenn Sie dabei sind!