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Live-Video: Kreutzer-Sonate in seltener Streichquartett-Version

Beethovens Kreutzer-Sonate ist ein Hit für Geige und Klavier. Am 14.2.2016 gelangte in der Kammermusikmatinee des Luzerner Sinfonieorchesters die wenig bekannte Version für Streichquintett zur Aufführung. Wer dieses Arrangement gemacht hat ist unklar. Aber die auf imslp.org verfügbaren Noten enthalten dermassen viele Ungereimtheiten und Fehler, dass meine Kollegen und ich zahlreiche Eingriffe in den Text und auch in die Noten sowie die teilweise gar in die Stimmenverteilung vornahmen. Das Endergebnis ist fast unsere eigene Version und scheint mir sehr überzeugend. Es musizieren mit mir exzellente Kollegen: Der 1. Konzertmeister des Berner Sinfonieorchesters Alexis Vincent sowie meine Kollegen aus dem Luzerner Sinfonieorchester (LSO): David Guerchovitch (2. Violine Solo im LSO), Alexander Besa (Solobratscher LSO) und Heiner Reich (Solocello LSO).

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 7 von 12

Zum hören schnell, leichtfüssig und harmlos: Ein typisch italienisches Musikstück halt, diese siebte Caprice von Alfredo Piatti. In technischer Hinsicht aber erstaunlich schwer zu spielen, da es viele Töne sind, die alle sauber in die arpeggierten Akkorde eingegliedert werden sollten.

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FriCelli-Konzert in Château d’Oex (Video-Playlist)

Am 1.10.2015 spielte ich zusammen mit meinen Fribourger Kollegen im Cellooktett “FriCelli” in Château d’Oex im Festival “le Bois qui chante”. Hier können Sie das ganze Konzert sehen.

Cello Ensemble FriCelli (Fribourg, Switzerland)
Live Recording from concert in Château d’Oex on October 1, 2015

Cellists:
Sebastian Diezig
Pierre Bernard Sudan
Justine Pelnena Chollet
Sébastien Breguet
Nicolas Jungo
Noémie Grandjean
Diane Déglise
Simon Zeller

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 6 von 12

Halbzeit im Piatti-Projekt!

Die sechste Piatti-Caprice ist ein wunderschönes Stück, das vom Charakter her eine gewisse Ähnlichkeit mit der zweiten Caprice hat. Möglicherweise ist es das im Solocello-Repertoire am ehesten mit einer Chopin-Nocturne vergleichbare Stück (jedenfalls kriege ich beim Spielen ab und zu dieses Gefühl, weil einige harmonische Wendungen sehr chopinhaft sind).

Wenn man die sechste Caprice mit der zweiten vergleicht, so stellt man indes sofort fest, dass die sechste viel schwieriger ist als die zweite. Bereits die Anfangs-Arpeggios sind äusserst heikel und würde man den geschriebenen Rhythmus wörtlich nehmen, müsste man diese Arpeggios schneller spielen als ich es mache. Der zweistimmige Mittelteil komplett in der Daumenlage ist dann noch diffiziler sauber zu spielen. Es hat sicher auch mit den verwendeten Tonarten As-Dur (4b) und As-Moll (7b) zu tun, die denkbar schlecht auf dem Cello liegen.

Alles in allem eins der Stücke, mit denen man an einem internationalen Cellowettbewerb trotz aller Schönheit vielleicht eher nicht reüssiert, weil langsam und sehr heikel.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 5 von 12

Als Cellist übt man im Leben ja endlos viele Stellen, die für die linke Hand kompliziert sind. In diesem Stück ist es einmal anders rum und man muss an der Bogentechnik feilen. Eigentlich gibt es in diesem Stück nur Arpeggios und Staccato-Tonleitern. Die zahlreichen Arpeggios sind zum Teil gebunden und zum Teil im Staccato zu spielen sowie im Mittelteil noch zur Hälfte in einer Art Riccochet-Aufstrich. Das sind nicht jedermanns Lieblings-Technik-Probleme. Man braucht also eine durchaus virtuose Bogentechnik und muss Saitenwechsel sehr schnell und genau ausführen können.

Die klassische A-B-A-Form hat verspielte A-Teile und im herrlichen B-Teil eine feine Melodie untermalt von aparten Arpeggio-Harmonien.

Natürlich hat es Piatti nicht unterlassen, auch für die linke Hand ein paar Probleme zu kreieren: wie so oft bei ihm sind weite Strecken in allen möglichen Doppelgriffen zu greifen (die erwähnten Arpeggios), was für die Intonation natürlich immer schwieriger ist als normale einstimmige Melodien zu spielen. Zusätzlich hat er ein paar unbequeme Lagenwechsel eingestreut (vor allem gegen Schluss).

 

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 4 von 12

Langsam aber sicher geht es voran mit dem Piatti-Projekt! Hier kommt Nr. 4, welche musikalisch gesehen einen eher schroffen Charakter hat.

Diese Etüde ist schwieriger als sie aussieht. Mit ihren Doppelgriffen am Laufmeter ist sie ein ziemlicher Intonations-Alptraum. In diesem Stück muss man aufpassen, dass man vor lauter Konzentration auf das genaue Treffen der Töne und Akkorde nicht vergisst musikalisch interessant zu bleiben.

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Video: Vivaldi Doppelkonzert Diezig/Flüeler/Kapsopoulos/OJF

Live Recording 26.5.2015 Fribourg, BCU
Orchestre des Jeunes de Fribourg
Théophanis Kapsopoulos, conductor
Sebastian Diezig, Cello 1
Joachim Flüeler, Cello 2

Antonio Vivaldi, Doppelkonzert für 2 Celli und Streichorchester in g-moll RV531
1. Allegro @ 0:00
2. Largo @ 4:20
3. Allegro @ 7:23

Nebst der Arpeggione-Sonate stand am 26.5.2015 in der Bibliothèque cantonale de Fribourg unter anderem auch das Vivaldi-Doppelkonzert auf dem Programm. Es teilten mit mir die Bühne: Joachim Flüeler (Cello 2) und Théophanis Kapsopoulos mit seinem Jugendorchester Fribourg.

Wie immer kann man sich bei Barockgenie Vivaldi auf eine schwung- und effektvolle Komposition freuen.

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Video: Schubert Arpeggione mit Orchester

Live Recording, April 26, 2015, Fribourg, BCU
Orchestre des Jeunes de Fribourg – http://www.ojf.ch
Théophanis Kapsopoulos, conductor
Sebastian Diezig, cellist – http://www.SebastianDiezig.com

Franz Schubert Sonata “Arpeggione” in a minor D821 for cello and string orchestra (Arranged by Heinrich Klug)
1. Allegro moderato @ 0:00
2. Adagio @ 8:42
3. Allegretto @ 12:41

Ich war zwischen 1997 und 1999 selber Mitglied in Théophanis Kapsopoulos’ Jugendorchester Freiburg. Umso grösser die Freude, wieder mit ihm und seinem Ensemble zu musizieren. Längst nicht jeder Dirigent und auch nicht jedes Berufsorchester können so delikat und uneigennützig begleiten wie Théophanis Kapsopoulos und sein OJF. Das ist insbesondere für diese Arpeggione-Fassung mit Streichorchester entscheidend, weil die Musik filigran und sensibel ist und gerade in diesem Stück man als Solist nicht mit dem grossen Dvorak-Konzert-Ton auftreten möchte. Es war für mich daher wirklich ein schönes Erlebnis.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 3 von 12

Ich kann nicht behaupten, dass ich die dritte Piatti Cparice einfach zu spielen finde. Auf einer Schwierigkeitsskala von 1 (sehr leicht) bis 10 (extrem schwierig) ist sie für mich locker eine 11.

Es geht fast ausschliesslich um Oktav- und Terz-Doppelgriffe. Die erforderlichen Fingersätze sind eigentlich völlig unschwer zu verstehen, aber notorisch schwierig, wenn man sie sauber spielen will. Und wenn sich die beiden Intervalle noch ständig abwechseln und in jedem Takt auch ein Terz-Doppelgriff-Schlenker zu bewerkstelligen ist, dann wird’s echt schwer. Die Etüde ist auch anstrengend zu spielen (immer in der Daumenlage).

Spielt man diese Etüde nur durch, so wird sie nicht besser (habe es selber erlebt). Die einzige sinnvolle Art zu üben ist ganz langsam und sogar ohne Tempo (Ton für Ton, bzw. Doppelgriff für Doppelgriff). So kann man sich auf die Intonation konzentrieren und die Präzision der Finger der linken Hand verbessern. Wenn es mal einigermassen sauber ist, kann man beginnen, Spass zu haben und musikalisch zu gestalten.

Wichtig ist auch, dass die Saiten nicht zu hoch über dem Griffbrett sind, sonst ist dieses Stück noch unspielbarer.

Vor ich im November 2014 begann, eine Piatti-Caprice nach der anderen zu lernen und für mein “Piatti-Projekt” auf Youtube einzuspielen hätte ich nie gedacht, dass ich einmal im Leben am liebsten nur noch Piatti üben würde. Das ist jetzt aber wirklich der Fall, weil das Ziel des Projekts, jede Etüde in Konzertstandard präsentieren zu können mich sehr motiviert und weil ich merke, wie sich meine Technik und Fitness auf dem Cello enorm verbessern.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 2 von 12

In meinem “Piatti-Projekt” lerne ich alle 12 Capricen von Alfredo Piatti und nehme sie für meinen Youtube-Kanal auf Video auf. Heute wurde ich mit der zweiten fertig. Natürlich könnte ich noch hier und da etwas besser machen, aber dann würde ich vielleicht nie fertig werden.

Die zweite Piatti-Caprice ist ein schönes, ruhiges Stück welches aus zwei Materialien besteht: einerseits choralartigen Abschnitten und andererseits bewegteren, arpeggierten Teilen. Die beiden Materialien wechseln sich im Stück mehrmals ab.

Schwierig fand ich in dieser Etüde zuallererst die langen Bogenstriche in Kombination mit den ständigen Doppelgriffen und Arpeggios. Als ich anfing zu üben und das Stück noch nicht im Tempo konnte, fiel es mir schwer, die Bögen sinnvoll aufzuteilen, weil sie in einem langsamen Übetempo kaum auf einen Bogen passen. Mit der Zeit ging es aber besser, weil ich das Stück schneller spielen konnte. Dann habe ich natürlich ein grosses Augenmerk auf eine akzeptable Intonation gelegt, was bei den ständigen Doppelgriffen einige Arbeit gibt. Einzelne Stellen sind besonders unbequem (kurz vor dem Schluss z. B.) Man muss sich insbesondere bewusst sein, dass etliche Akkorde leere Saiten enthalten und man die anderen Töne danach ausrichten muss, weil sonst die Akkorde nie stimmen werden.

Auch nicht ganz leicht fiel es mir, das Stück auswendig zu beherrschen.

In diesem Stück, welches wie alle Piatti-Capricen in erster Linie für Berufsstudenten und Profi-Cellisten gedacht ist, kann man also sehr gut folgende Sachen üben: Doppelgriffe in allen Lagen, Arpeggios und schönes Legato.