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Borodin Streichquartett Nr. 2 mit dem Vector Quartett

In diesen turbulenten Zeiten ist Borodin sicherlich einer der geeigneten Komponisten, um sich für einen Moment in eine ruhigere Stimmung zu versetzen. Mit dem Vector Quartett haben wir dieses überaus melodische und enorm beliebte Werk nun auf Video aufgenommen.
Alexander Borodin verfolgte in seinem Berufsleben eine Karriere als Mediziner und organischer Chemiker und war nur in seiner Freizeit als Komponist aktiv. Dennoch gelang es ihm, bedeutende und einflussreiche Musik zu schreiben. So beispielsweise während seinen Sommerferien im Jahre 1881, die er in Zhitovo, südöstlich von Moskau, auf dem Anwesen seines Freundes Nikolai Lodyzhensky, der ebenfalls komponierte, verbrachte. Dabei entstand das berühmte Streichquartett Nr. 2 in D-Dur, dessen Widmungsträgerin seine Frau Ekaterina Protopova war. Heute zählt dieses Werk zu den populärsten seiner Gattung überhaupt.

VECTOR QUARTETT
Denitza Kucera, Violine I
Reiko Koi, Violine II
Bernd Haag, Bratsche
Sebastian Diezig, Cello

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Live-Video: Schubert Arpeggione-Sonate

Durchaus ist das Cello-Repertoire an Meisterwerken nicht arm, und dennoch ist Schuberts Arpeggione-Sonate eine wahre Perle in der Notenbibliothek eines jeden Cellisten. Wie bei Schubert üblich hat das Werk trotz musikalisch leichten, beschwingten und gar volkstümlichen Elementen auf der einen Seite, tiefschürfendste und schönste Melodien und raffinierteste Harmonien als Kontrast.

Als eines der technisch anspruchsvollsten und heikelsten Stücke im Cello-Repertoire hat die Arpeggione-Sonate sich als Prüfstein für jeden Cellovirtuosen etabliert. Die Schwierigkeit rührt nicht zuletzt daher, dass das Werk original nicht für Cello sondern für ein Instrument namens Arpeggione komponiert wurde, welches heutzutage kaum noch im Gebrauch ist. Was auf einem Arpeggione wohl recht gut spielbar war, ist auf dem Cello eine echte Herausforderung. In der Gegenwart wird das Stück nun auf allen möglichen Instrumenten gespielt: Bratsche, Kontrabass, Flöte, Oboe und andere mehr. Aber meiner Meinung nach klingt es auf dem Cello am schönsten und ausserdem kann man nur auf dem Cello die original von Schubert vorgesehenen Tonhöhen weitestgehend respektieren, da andere Instrumente in der Regel entweder in der Höhe oder in der Tiefe begrenzt sind und dann behelfsmässige Oktavsprünge machen müssen, um das Stück spielbar zu machen.

Das Video ist eine Live-Aufnahme vom Konzert des 6.11.2016 im Rahmen der “Fêtes Musicales” in Bulle. Am Klavier spielt mein langjähriger Kammermusik-Partner Riccardo Bovino.

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Live Video: Brahms Streichquartett a-moll

Aufnahme des Konzertes vom 11.6.2016 in der International Church Luzern

Vector Quartet Lucerne – http://www.vectorq.ch
Denitza Kucera – violin I
Reiko Koi – violin II
Bernd Haag – viola
Sebastian Diezig – cello

Mit seiner melancholisch-nostalgischen Grundstimmung gehört Brahms’ zweites Streichquartett in a-moll zu meinen persönlichen Top-10-Lieblingsstücken. Die CD-Aufnahme des Sine Nomine Quartetts, welche ich besitze und auf der mein Lehrer Marc Jaermann als Cellist zu hören ist, habe ich vor und während dem Studium insgesamt bestimmt über 150x gehört. Umso grösser war die Freude, dieses schöne Werk endlich einmal nicht nur als Hörer zu erleben, sondern selber zu spielen und eine eigene Aufnahme davon zu haben.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 6 von 12

Halbzeit im Piatti-Projekt!

Die sechste Piatti-Caprice ist ein wunderschönes Stück, das vom Charakter her eine gewisse Ähnlichkeit mit der zweiten Caprice hat. Möglicherweise ist es das im Solocello-Repertoire am ehesten mit einer Chopin-Nocturne vergleichbare Stück (jedenfalls kriege ich beim Spielen ab und zu dieses Gefühl, weil einige harmonische Wendungen sehr chopinhaft sind).

Wenn man die sechste Caprice mit der zweiten vergleicht, so stellt man indes sofort fest, dass die sechste viel schwieriger ist als die zweite. Bereits die Anfangs-Arpeggios sind äusserst heikel und würde man den geschriebenen Rhythmus wörtlich nehmen, müsste man diese Arpeggios schneller spielen als ich es mache. Der zweistimmige Mittelteil komplett in der Daumenlage ist dann noch diffiziler sauber zu spielen. Es hat sicher auch mit den verwendeten Tonarten As-Dur (4b) und As-Moll (7b) zu tun, die denkbar schlecht auf dem Cello liegen.

Alles in allem eins der Stücke, mit denen man an einem internationalen Cellowettbewerb trotz aller Schönheit vielleicht eher nicht reüssiert, weil langsam und sehr heikel.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 4 von 12

Langsam aber sicher geht es voran mit dem Piatti-Projekt! Hier kommt Nr. 4, welche musikalisch gesehen einen eher schroffen Charakter hat.

Diese Etüde ist schwieriger als sie aussieht. Mit ihren Doppelgriffen am Laufmeter ist sie ein ziemlicher Intonations-Alptraum. In diesem Stück muss man aufpassen, dass man vor lauter Konzentration auf das genaue Treffen der Töne und Akkorde nicht vergisst musikalisch interessant zu bleiben.

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Video: Schubert Arpeggione mit Orchester

Live Recording, April 26, 2015, Fribourg, BCU
Orchestre des Jeunes de Fribourg – http://www.ojf.ch
Théophanis Kapsopoulos, conductor
Sebastian Diezig, cellist – http://www.SebastianDiezig.com

Franz Schubert Sonata “Arpeggione” in a minor D821 for cello and string orchestra (Arranged by Heinrich Klug)
1. Allegro moderato @ 0:00
2. Adagio @ 8:42
3. Allegretto @ 12:41

Ich war zwischen 1997 und 1999 selber Mitglied in Théophanis Kapsopoulos’ Jugendorchester Freiburg. Umso grösser die Freude, wieder mit ihm und seinem Ensemble zu musizieren. Längst nicht jeder Dirigent und auch nicht jedes Berufsorchester können so delikat und uneigennützig begleiten wie Théophanis Kapsopoulos und sein OJF. Das ist insbesondere für diese Arpeggione-Fassung mit Streichorchester entscheidend, weil die Musik filigran und sensibel ist und gerade in diesem Stück man als Solist nicht mit dem grossen Dvorak-Konzert-Ton auftreten möchte. Es war für mich daher wirklich ein schönes Erlebnis.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 3 von 12

Ich kann nicht behaupten, dass ich die dritte Piatti Cparice einfach zu spielen finde. Auf einer Schwierigkeitsskala von 1 (sehr leicht) bis 10 (extrem schwierig) ist sie für mich locker eine 11.

Es geht fast ausschliesslich um Oktav- und Terz-Doppelgriffe. Die erforderlichen Fingersätze sind eigentlich völlig unschwer zu verstehen, aber notorisch schwierig, wenn man sie sauber spielen will. Und wenn sich die beiden Intervalle noch ständig abwechseln und in jedem Takt auch ein Terz-Doppelgriff-Schlenker zu bewerkstelligen ist, dann wird’s echt schwer. Die Etüde ist auch anstrengend zu spielen (immer in der Daumenlage).

Spielt man diese Etüde nur durch, so wird sie nicht besser (habe es selber erlebt). Die einzige sinnvolle Art zu üben ist ganz langsam und sogar ohne Tempo (Ton für Ton, bzw. Doppelgriff für Doppelgriff). So kann man sich auf die Intonation konzentrieren und die Präzision der Finger der linken Hand verbessern. Wenn es mal einigermassen sauber ist, kann man beginnen, Spass zu haben und musikalisch zu gestalten.

Wichtig ist auch, dass die Saiten nicht zu hoch über dem Griffbrett sind, sonst ist dieses Stück noch unspielbarer.

Vor ich im November 2014 begann, eine Piatti-Caprice nach der anderen zu lernen und für mein “Piatti-Projekt” auf Youtube einzuspielen hätte ich nie gedacht, dass ich einmal im Leben am liebsten nur noch Piatti üben würde. Das ist jetzt aber wirklich der Fall, weil das Ziel des Projekts, jede Etüde in Konzertstandard präsentieren zu können mich sehr motiviert und weil ich merke, wie sich meine Technik und Fitness auf dem Cello enorm verbessern.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 2 von 12

In meinem “Piatti-Projekt” lerne ich alle 12 Capricen von Alfredo Piatti und nehme sie für meinen Youtube-Kanal auf Video auf. Heute wurde ich mit der zweiten fertig. Natürlich könnte ich noch hier und da etwas besser machen, aber dann würde ich vielleicht nie fertig werden.

Die zweite Piatti-Caprice ist ein schönes, ruhiges Stück welches aus zwei Materialien besteht: einerseits choralartigen Abschnitten und andererseits bewegteren, arpeggierten Teilen. Die beiden Materialien wechseln sich im Stück mehrmals ab.

Schwierig fand ich in dieser Etüde zuallererst die langen Bogenstriche in Kombination mit den ständigen Doppelgriffen und Arpeggios. Als ich anfing zu üben und das Stück noch nicht im Tempo konnte, fiel es mir schwer, die Bögen sinnvoll aufzuteilen, weil sie in einem langsamen Übetempo kaum auf einen Bogen passen. Mit der Zeit ging es aber besser, weil ich das Stück schneller spielen konnte. Dann habe ich natürlich ein grosses Augenmerk auf eine akzeptable Intonation gelegt, was bei den ständigen Doppelgriffen einige Arbeit gibt. Einzelne Stellen sind besonders unbequem (kurz vor dem Schluss z. B.) Man muss sich insbesondere bewusst sein, dass etliche Akkorde leere Saiten enthalten und man die anderen Töne danach ausrichten muss, weil sonst die Akkorde nie stimmen werden.

Auch nicht ganz leicht fiel es mir, das Stück auswendig zu beherrschen.

In diesem Stück, welches wie alle Piatti-Capricen in erster Linie für Berufsstudenten und Profi-Cellisten gedacht ist, kann man also sehr gut folgende Sachen üben: Doppelgriffe in allen Lagen, Arpeggios und schönes Legato.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 1 von 12

Liebe Cello-Fans,

Heute stelle ich euch mein neustes Unterfangen vor, welches sich voraussichtlich über die nächsten 2-3 Jahre erstrecken wird: Die Video-Gesamteinspielung aller 12 Capricen op. 25 von Alfredo Piatti. Es wird voraussichtlich so lange dauern, weil ich die Stücke mit Ausnahme der Caprice Nr. 12 noch nicht gelernt habe, jede Caprice schwierig ist und mich meine Orchesterdienste, Kammermusikkonzerte und Soloauftritte auch sehr schön auf Trab halten. Dennoch werdet ihr hoffentlich Freude an den nach und nach auf dieser Seite  erscheinenden Videos haben und ab und zu vorbeischauen, um das neuste Video nicht zu verpassen!

Ein kleines Universum

Die Etüdensammlung des grossen italienischen Virtuosen (1822-1901) fasziniert mich durch ihre musikalische Schönheit, die offensichtliche Fantasie und den Humor des Autors, ihre unzähligen interessanten technischen Schwierigkeiten für beide Hände des Cellisten, sowie die formale Vollkommenheit jeder einzelnen Nummer. Auch ist es wie immer bei solchen Zyklen sehr interessant, alle Stücke nacheinander zu hören. Es ist wie eine musikalische Reise durch verschiedene Gemütsverfassungen und Ideen, wobei jeder neue Ort anders und doch dem vorhergehenden ähnlich ist, weil der schöne Klang des Cellos als verbindendes Element immer da ist.

Der Paganini des Cellos

Alfredo Piatti ist in vielerlei Hinsicht der Paganini der Cellowelt und seine Capricen sind deshalb wie nicht anders zu erwarten durchsetzt mit technischen Schwierigkeiten. Das Geniale an Piattis Etüden ist aber, dass technische Schwierigkeiten nicht sein primäres Ziel waren, sondern vielmehr das Mittel zu schöner Musik. Als Cellist weiss man nämlich, dass interessante Polyphonie auf dem Cello technisch meistens komplex ist. Piatti selber war ein herausragender Cellist und dazu ein gewitzter Komponist mit grossem Talent für formvollendete Komposition und Dramatik. Dies befähigte ihn, optimal für sein Instrument komponieren.

Die Caprice Nr. 1

Heute eröffnen wir das Projekt mit der Caprice Nr. 1, welche im Vergleich zu den anderen eine der kürzeren und weniger komplexen ist. Die für den Cellisten offensichtliche Schwierigkeit liegt in der Intonation für die linke Hand (man greift fast ausschliesslich Doppelgriffe) und im schnellen, virtuosen Bogenstrich, welcher wie selbstverständlich funktionieren muss. Zudem muss jede dieser Capricen musikalisch interessant vorgetragen werden, damit man beim Hören nicht an Fingerübungen denkt.

Ich spiele das Stück übrigens nicht an der Spitze des Bogens, weil mir der Klang in der Bogenmitte besser gefällt. Ich erlaube mir diese Freiheit, weil es für mich nicht klar ist, ob die Anweisung “sulla punta d’arco” am Beginn des Stückes von Piatti selber ist oder nicht etwa doch vom Editor meiner Ausgabe (ein gewisser Herr Pierre Fournier, den jüngeren Lesern hoffentlich auch noch ein Begriff).

Viel Spass!

Sebastian Diezig

 

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Video: Franz Schubert Klaviertrio B-Dur D898 Live-Aufnahme

Aufnahme des Konzertes vom 23.3.2014 im Foyer des Luzerner Theaters.

Christina Gallati, Violine
Sebastian Diezig, Cello
Paul Suits, Klavier

Das grosse B-Dur-Trio Franz Schuberts ist eines der wichtigsten Werke für Klaviertrio. Alle Instrumente sind gleich wichtig und übernehmen sowohl solistische als auch begleitende Funktionen. Das zum Teil sehr heikel zu spielende Werk deckt ein riesiges emotionales und klangliches Spektrum ab. Ein Highlight sicherlich der besonders schöne langsame Satz.