In meinem “Piatti-Projekt” lerne ich alle 12 Capricen von Alfredo Piatti und nehme sie für meinen Youtube-Kanal auf Video auf. Heute wurde ich mit der zweiten fertig. Natürlich könnte ich noch hier und da etwas besser machen, aber dann würde ich vielleicht nie fertig werden.
Die zweite Piatti-Caprice ist ein schönes, ruhiges Stück welches aus zwei Materialien besteht: einerseits choralartigen Abschnitten und andererseits bewegteren, arpeggierten Teilen. Die beiden Materialien wechseln sich im Stück mehrmals ab.
Schwierig fand ich in dieser Etüde zuallererst die langen Bogenstriche in Kombination mit den ständigen Doppelgriffen und Arpeggios. Als ich anfing zu üben und das Stück noch nicht im Tempo konnte, fiel es mir schwer, die Bögen sinnvoll aufzuteilen, weil sie in einem langsamen Übetempo kaum auf einen Bogen passen. Mit der Zeit ging es aber besser, weil ich das Stück schneller spielen konnte. Dann habe ich natürlich ein grosses Augenmerk auf eine akzeptable Intonation gelegt, was bei den ständigen Doppelgriffen einige Arbeit gibt. Einzelne Stellen sind besonders unbequem (kurz vor dem Schluss z. B.) Man muss sich insbesondere bewusst sein, dass etliche Akkorde leere Saiten enthalten und man die anderen Töne danach ausrichten muss, weil sonst die Akkorde nie stimmen werden.
Auch nicht ganz leicht fiel es mir, das Stück auswendig zu beherrschen.
In diesem Stück, welches wie alle Piatti-Capricen in erster Linie für Berufsstudenten und Profi-Cellisten gedacht ist, kann man also sehr gut folgende Sachen üben: Doppelgriffe in allen Lagen, Arpeggios und schönes Legato.