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Presseartikel: “Heimspiel für zwei Freiburger Musiker” (Freiburger Nachrichten vom 2.5.2016)

Freiburger Nachrichten vom 2.5.2016:

Heimspiel für zwei Freiburger Musiker

Mit der vertrauten Klangwelt von Dvorak spielten sich zwei Freiburger Musiker am Freitagabend im Equilibre in die Herzen des Publikums: Jérôme Kuhn dirigierte das Prager Sinfonie Ensemble, Sebastian Diezig war Cello-Solist.
IRMGARD LEHMANN
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FREIBURG Die Abokonzerte im Equilibre sind gut besucht. Doch volles Haus wie am Freitag ist Ausnahme. Kein Wunder, wenn gleich zwei junge Musiker aus Freiburg den Ton angeben: Sebastian Diezig aus St. Ursen als Cellist und Jérôme Kuhn aus Villars-sur-Glâne als Dirigent, beide 33-jährig und beide mit Studium in Freiburg.
Der Abend stand ganz im Zeichen Dvoraks. Mit dem Cellokonzert und der 9. Sinfonie „Die Neue Welt“ präsentierte das Prager Sinfonie Ensemble eine innig vertraute Klangwelt. Das dritte Werk, die 9. von Dvorak, wurde denn auch zum Höhepunkt. Die Vertrautheit des 65-köpfigen Ensembles mit der musikalischen Sprache des tschechischen Nationalheiligen war vom ersten Moment an zu spüren. Unter der Leitung ihres Gründers Kuhn, der mit unprätentiösem Gestus agierte, zeigte sich das Ensemble äusserst leidenschaftlich. Allein dieses Largo, dessen schwermütiges Motiv die Oboistin immer wieder zart und mit unwiderstehlicher Klangfülle aufnahm. Man glaubte ein anderes Orchester zu hören als zu Beginn. Klang doch die einleitende Ouverture „Carnaval“ wenig überzeugend.
Die Begeisterung des Publikums hat das Orchester mit dem reisserischen „Slawischen Tanz“ von Dvorak freudig verdankt.
Subtiles Cello-Spiel
Gespannt wartete man auf den Auftritt von Sebastian Diezig, Solist im Dvorak-Cellokonzert, das als zweites Werk folgte. Ob ein Heimspiel schwierig ist? „Nein“, sagt er später. „Es ist viel stimulierender, vor Freunden zu spielen als vor Fremden.“ Diezig war denn auch ganz bei sich, interpretierte subtil, zurückhaltend, doch stets fein nuancierend und transparent. Schade nur, dass das Orchester bzw. Klarinette und Querflöte bisweilen zu laut agierten. Mit einem Solostück, der Sarabande aus Bachs 1. Suite, als Zugabe erntete Diezig nochmals viel Applaus.
In Prag ein Orchester gründen – wie kommt ein 33-jähriger Freiburger Pianist dazu? Vor vier Jahren habe er die Prager Philharmonie dirigiert, und da habe sich mit dem Oboisten eine Freundschaft entwickelt, erzählt Kuhn bei der Apéro-Runde  nach den Konzert. „Projekt-Anfragen haben uns dann motiviert, 2013 eine kleine Projekt-Formation zu gründen, die aber immer grösser geworden ist.“ Ein mutiges Unterfangen!
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Dvorak-Cellokonzert in Fribourg am 29.4.16

Ursprünglich wollte Antonin Dvorak (1841-1904) kein Cellokonzert schreiben, weil er angeblich fand, dass das Cello ein Stück Holz sei, das in den unteren Lagen brumme und in den oberen kreische. Er schrieb dann trotzdem eins – und was für eins! Aus heutiger Sicht ist es vermutlich das wichtigste Konzert im Cellorepertoire und sicherlich Dvoraks bedeutendstes Instrumentalkonzert. Es ist eine für sein Spätwerk typische, sehr interessante Mischung aus böhmischen und amerikanisch-indianischen Melodien (Dvorak war als Direktor des New Yorker Konservatoriums ein Heimweh-Tscheche), die mit den Reiz dieser Komposition ausmacht und beim Publikum immer Anklang findet. Im Werk von 40 min Gesamtlänge “glückte die schier perfekte Balance zwischen Virtuosität und inhaltlichem Anspruch”, wie Klassik.tv treffend schreibt.

Am 29. April 2016 um 20h00 haben Sie nun Gelegenheit, dieses wunderschöne Stück live in Fribourg im Equilibre zu hören. An ebendiesem Abend wird wird das monumentale Werk von zwei weiteren Dvorak-Hits umrahmt: Der Karneval-Ouvertüre und seiner Sinfonie Nr. 9 “Aus der neuen Welt” (welche aus dem Klassikbetrieb auch nicht mehr wegzudenken ist). Bei dieser reinen Dvorak-Programmierung ist es besonders erfreulich, dass mit dem Prague Symphonic Ensemble ein Orchester von Dvoraks Landsleuten zu Werke gehen wird. Dirigent ist der Fribourger Jérôme Kuhn und den Cellopart im Dvorak-Konzert übernehme ich.

Weitere Infos gibt es bei der Société des Concerts de Fribourg.

Ich hoffe, dass auch Sie sich für dieses Programm begeistern lassen!

Bis bald und herzliche Grüsse,

Sebastian Diezig

P. S.: Hier die Aufnahme des Dvorak-Konzerts aus dem Jahr 2013…damals mit Alexandru Ianos und seinem Orchestre de la Ville et de l’Université de Fribourg.