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Video: Franz Schubert Klaviertrio B-Dur D898 Live-Aufnahme

Aufnahme des Konzertes vom 23.3.2014 im Foyer des Luzerner Theaters.

Christina Gallati, Violine
Sebastian Diezig, Cello
Paul Suits, Klavier

Das grosse B-Dur-Trio Franz Schuberts ist eines der wichtigsten Werke für Klaviertrio. Alle Instrumente sind gleich wichtig und übernehmen sowohl solistische als auch begleitende Funktionen. Das zum Teil sehr heikel zu spielende Werk deckt ein riesiges emotionales und klangliches Spektrum ab. Ein Highlight sicherlich der besonders schöne langsame Satz.

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Video: Franz Schubert: Klaviertrio “Sonate” D28 Live-Aufnahme

Aufnahme des Konzertes vom 23.3.2014 im Foyer des Luzerner Theaters.

Christina Gallati, Violine
Sebastian Diezig, Cello
Paul Suits, Klavier

Dieser frühe Schubert ist in seiner Frische und Unbeschwertheit ein sehr angenehmes Stück zum Hören und Spielen.

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Konzertvorschau: Die 5. Bach-Suite in Fribourg – eine kleine Matthäuspassion für Solo-Cello

Das Genie Bach an der Orgel: Auch wenn er für Solo-Cello komponierte, dachte er durchwegs mehrstimmig.
Das Genie Bach an der Orgel: Auch wenn er für Solo-Cello komponierte, dachte er durchwegs mehrstimmig.
Freitag, 23.5.2014, Lunchkonzert 12h15-12h45, Fribourg, Centre le Phénix (Rue des Alpes 7). Kollekte.
Bach, Suite Nr. 5 in c-moll für Cello solo BWV 1011
Sebastian Diezig, Cello

Die 5. Cellosuite spricht mich an wie nur wenige andere Kompositionen, weil in Ausdruck, Ambiance und Gestaltung ein Ausmass erreicht wird, das mich an Bachs phänomenale Matthäuspassion erinnert. Es fasziniert, mit nur einem Cello in diese Sphären vorzustossen. Durch die solistische Besetzung und die Dauer von nur 25 Minuten ist die 5. Suite im Vergleich zur mit zwei Orchestern plus Continuogruppe und 2 Chören opulent besetzten und mit fast drei Stunden Dauer operatisch langen Matthäuspassion räumlich und zeitlich eine richtige Kompaktversion. Viele weitere Feinheiten machen die Cellosuite noch mehr zu einer ganz speziellen, so etwa die Fuge nach der Einleitung, welche die einzige in den sechs Cellosuiten ist und übrigens auch eine der sehr seltenen Solo-Cello-Fugen der Literatur überhaupt. Auch alle anderen Sätze dieses Solo-Werkes sind in ihrem Charakter so durchwegs dunkel, definiert, überzeugend und faszinierend, dass man jeden einzelnen Satz hier erwähnen müsste, stellvertretend sei bloss die Sarabande genannt, welche in ganz aparter Weise Harmonien aufbaut und verwirft.

Skordatur oder Normalstimmung?

Ob man die Suite in Normalstimmung spielt oder wie von Bach vorgesehen mit auf G runtergestimmter A-Saite (einer so genannten Skordatur), ist eine Frage, die sich jeder Cellist stellt. Vereinfacht gesagt sorgt die Normalstimmung für Schwierigkeiten in der linken Hand, weil die Akkorde nicht dafür gedacht sind. Die Skordatur wiederum stellte dem Cellistenhirn Probleme, weil die Töne nicht da sind, wo man seit 25 Jahren gewohnt ist, sie zu greifen. Doch selbst wenn zum Teil grosse Solisten der Normalstimmung den Vorzug geben, so ist es für mich trotzdem ein “No-Brainer”, die Skordatur zu wählen. Anfänglich durchaus mühsam, so finde ich doch, dass nur so die Akkorde die richtige Resonanz kriegen, zumal einerseits alle von Bach geschriebenen Töne gespielt werden können (in Normalstimmung muss man bei etlichen Akkorden schummeln) und zum anderen das Cello mit dieser Skordatur viel schöner klingt. Dies nicht zuletzt aus dem Grund, dass die dazugewonnene zweite G-Saite ein natürlicher Bestandteil des c-moll-Universums ist und daher immer wieder aus Sympathie mitschwingt, während eine A-Saite in c-Moll viel weniger Sinn macht.

 

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Video: Das Luzerner Sinfonieorchester im KKL

Zwar spiele ich oft als Solist und Kammermusiker. Seit vier Jahren habe ich aber auch eine 100%-Stelle als Stellvertretender Solo-Cellist im Luzerner Sinfonieorchester. In diesem aufwändig produzierten Video kannst du meinen Orchesterkollegen und mir bei der täglichen Arbeit im KKL zuschauen. Die Leitung hat Chefdirigent James Gaffigan. Viel Vergnügen!

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Konzertvorschau: Weiter geht’s mit den Mozart-Bratschen-Quintetten

Wolfgang Amadeus Mozart ist der König des Streichquintetts mit zwei Bratschen

Wolfgang Amadeus Mozart ist der wichtigste Komponist von Streichquintetten mit zwei Bratschen

Haydn, der König des Streichquartettes, verneinte sich dem Streichquintett mit zwei Bratschen, weil er die fünfte Stimme einfach nicht finden könne. So war es Mozart, der dem Streichquintett mit zwei Bratschen seinen Stempel aufdrücken durfte. Insgesamt hat er 6 solche Quintette geschaffen, welche für dieses Genre als die Referenzkompositionen schlechthin gelten. Brahms betrachtete sie als Muster formaler Vollkommenheit und Schubert als “wohltätige Abdrücke eines Lichtern bessern Lebens”.

Zusammen mit meinen Orchesterkolleginnen und Kollegen Denitza Kucera und Reiko Koi (Violinen) sowie Alexander Besa und Bernd Haag (Bratschen) spielen wir verteilt auf drei Konzertprogramme alle sechs Quintette. Das erste Programm fand bereits im November 2013 statt. Nun kommt es zum zweiten Programm mit den Quintetten Nr. 3 (C-Dur) & 4 (g-Moll). Sie kriegen gleich drei Gelegenheiten, uns damit in der Region Luzern zu hören:

Fr, 18.4.2014, 17h, Adligenswil Martinskeller
So, 20.4.2014, 17h, Luzern, Kirche Weinbergli
Mo, 21.4.2014, Herrenhaus Grafenort, 11h

Vector Quartett mit Denitza Kucera und Reiko Koi (Violinen), Bernd Haag (Viola) und Sebastian Diezig (Cello) sowie Alexander Besa (Viola)

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Video: Johan De Meij “Casanova” (2000) für Cello und Blasorchester

Live-Aufnahme vom 16.11.2013, Kerns, Dossenhalle

Sebastian Diezig, Cello
Beat Blättler, Dirigent
Harmoniemusik Kerns

“Casanova” für Solocello und Blasorchester von Johan De Mein ist unter Cellisten so etwas wie ein Geheimtipp. Oft steht das Stück im Schatten des bekannteren Werkes für die gleiche Besetzung – dem Gulda-Cellokonzert. Johan De Meijs Cellokonzert ist meiner Meinung nach aber vielseitiger und tiefgründiger. Hoffentlich wird es in Zukunft öfters gespielt. Ich danke dem Dirigenten Beat Blättler und seinem Orchester, der Harmoniemusik Kerns für das schöne Konzert!

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Presseartikel: “Auftakt zum Sinfoniekonzert” (Neue Luzerner Zeitung, 24.3.2014)

Datum: 24.3.2014
Medium: Neue Luzerner Zeitung
Titel: Auftakt zum Sinfoniekonzert
Original: Ja: Kritik Neue Luzerner Zeitung Schubert Trios 2014

Auftakt zum Sinfoniekonzert

Von Urs Mattenberger

KAMMERMUSIK Das Luzerner Sinfonieorchester ist zu Recht stolz auf seine meist spannend komponierten Programme. Umso mehr wunderte man sich, dass die Solistin der Orchesterkonzert von dieser Woche ratlos war über die Werke, die das Orchester von ihr wünschte. Wie Gluck, Berlioz, Schubert und Franck zusammenhingen, sagte die Sopranistin Véronique Gens im Interview, müsste man den Veranstalter selber fragen (Ausgabe von gestern).

Romantik ohne Grenzen

Dieser, eben das LSO, gab die Antwort gestern in seiner Kammermusikreihe mit Orchestermusikern. Sie nämlich war zum dritten Mal in dieser Saison “Schubert und seiner Zeit” gewidmet. Und unter diesem Motto kombinieren LSO-Musiker Werke des Frühromantikers mit solchen von Zeitgenossen – namentlich eben auch aus Frankreich.

Schubert im Brennpunkt einer kosmopolitischen Romantik jenseits der Nationalstile – davon machte das Konzert vom Sonntag mit gutem Grund eine Ausnahme. Zum einen ist die Entwicklung der französischen Romantik diesmal eben im Sinfoniekonzert rund um Schuberts “Unvollendete” Sinfonie prominent vertreten. Zum andern erklang jetzt im Luzerner Theater mit dem späten Klaviertrio B-Dur (D 898) eines jener Meisterwerke, neben denen Raritäten von kleineren Meistern nur schwer Bestand hätten.

Von der Spiellust zur Raserei

So stammte die Kontrastfolie zum Meisterwerk von Schubert selbst:  Durch sein frühes Klaviertrio in B-Dur (D 28) weht noch die Musizierfreude Mozarts, und doch weist ein innig singender Ton auf den späteren Schubert voraus. Die Interpretation durch Christina Gallati (Violine), Sebastian Diezig (Violoncello) und Paul Suits (Klavier) unterstrich das durch eine gewisse Verhaltenheit, die die drei Musiker im Verlauf des grossen B-Dur-Trios immer mehr ablegten.

Da hörte man, wie ein Genie aus seinen Anfängen herauswächst. Die im Frühwerk kurz aufleuchtenden Kantilenen drängten hier sehnsüchtig ins Weite, motorische Spiellust steigerte sich zu dramatisch klirrender Raserei. Brüchige, fahl-süsse Farben der Streicher (ein Ereignis das Scherzo-Trio) oder innere Stimmen der Klavierbegleitung erreichten mitunter jene musikalische Individualität und Präsenz, wie man sie von ständigen Kammerensembles kennt. Da fehlte nach dem grossen Publikumsapplaus nur eine Zugabe zum Schluss.

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Konzertvorschau: Kirche Blitzingen 29.12.2013, 17h – Musik von Vivaldi bis Mozart

Mit Paula Novoa, Silvia Nowak und Bernard Maillard
Mit Paula Novoa, Silvia Nowak und Bernard Maillard

Der zur Tradition gewordene Blitzinger Jahresausklang findet auch dieses Jahr statt. Die schöne kleine Kirche des sympathischen Dörfchens wird sich am Sonntag, 29.12.2013 um 17h vermutlich ein weiteres Mal bis zum letzten Platz auf der Orgelempore füllen. Der Eintritt ist kostenlos – am Ausgang wird jedoch eine Spende zur Deckung der Unkosten erbeten. Für mich persönlich ist wie immer das Allerbeste an dieser Veranstaltung der von der Gemeinde Blitzingen für die Konzertgänger offerierte Raclette-Plausch im Anschluss ans Konzert im Schulhaus direkt neben der Kirche.

Wie bereits seit einigen Jahren wird auch heuer die bewährte Besetzung aus Silvia Nowak (Blockflötistin und Cembalistin), Paula Novoa Diezig (Geigerin), Bernard Maillard (Tenor) und Sebastian Diezig (Cellist) eine abwechslungsreiche Mischung aus kammermusikalischen Trios (Haydn, Quantz, Vivaldi), Opernarien (Händel: Rodelinde, Gluck: Iphigenie und Mozart: Don Giovanni und Figaro) geben. Nachdem letztes Jahr die Welturaufführung meiner Top Gun Variations für Solocello in Blitzingen stattfand, konnte ich in der Zwischenzeit noch nicht für Nachschub sorgen. Mit Auszügen aus Johann-Sebastian Bachs erster Cellosuite wird dieses “Manko” aber mehr als kompensiert.

Wir freuen uns auf Sie!