Posted on Leave a comment

Neu: Werben auf SebastianDiezig.com

im vergangenen Jahr hatte SebastianDiezig.com 20'577 Besucher. Das sind 56 pro Tag. Die meisten davon sind Musiker (Hobby und Profi) und natürlich überdurchschnittlich viele Cellisten.

Im vergangenen Jahr hatte SebastianDiezig.com 20’577 Besucher. Das sind 56 pro Tag. Die meisten davon sind Musiker (Hobby und Profi) und natürlich überdurchschnittlich viele Cellisten.

Mit 20’577 Besuchern alleine im Jahr 2015 und steigender Tendenz hat sich SebastianDiezig.com zu einer vielbesuchten Seite zu den Themen Cello, Klassik und Streichinstrumente gemausert. Unterthemen wie Orchester, Kammermusik, Cello üben, Technik, Live-Videos, Konzertaufnahmen, Konzertvorschauen u.v.m. locken vor allem Berufsmusiker, Musikstudenten, Amateur-Musiker und Musikliebhaber an.

Da dieses hochspezialisierte Publikum für die Industrie rund um diese Themenbereiche interessant ist, habe ich beschlossen, die Seite für Werbetreibende dieser Bereiche zu öffnen. Der Werbeplatz ist verhältnismässig günstig (siehe unten). Interessenten wenden sich bitte an mich. Mir ist wichtig, dass die Seite nicht mit Werbung überfüllt wird. Es wird deswegen vorläufig nur eine Anzeige auf einmal auf der Seite sein können. Möglicherweise kann es daher vorkommen, dass der Werbeplatz bereits ausgebucht ist und Sie warten müssen, bis er wieder frei wird. Dies ist im Interesse der Leser, damit die Seite auch in Zukunft lesbar bleibt und viele Besucher hat. Es ist aber auch für Sie als Werbetreibende(n) interessant, weil so Ihre Anzeige alleine und ohne Konkurrenz angezeigt wird.

Im folgenden die Bedingungen für Werbung auf SebastianDiezig.com:

1. Wo wird Ihre Werbung angezeigt?
– In der Spalte am rechten Seitenrand an oberster Stelle (vor “Nächstes” Konzert”)
– auf allen Seiten von SebastianDiezig.com (insgesamt 212 Seiten/Posts)
2. Was passiert, wenn jemand draufklickt?
– Die Person wird zu einer von Ihnen gewählten www-Adresse weitergeleitet (bitte mir diesen Link bekanntgeben).
3. Wieviele Leute werden die Werbung sehen und was für ein Publikum hat “SebastianDiezig.com”?
– Durchschnittlich hat SebastianDiezig.com 56 Besucher pro Tag (Stand Ende 2015)
– Durchschnittlich werden pro Tag 95 Seiten aufgerufen (Stand Ende 2015)
– Die Besucher von SebastianDiezig.com sind vor allem Amateurmusiker, Berufsmusiker (insbesondere Cellisten und Streicher) sowie Konzertbesucher und Klassikbegeisterte
4. Welche Art von Werbung hat gute Erfolgschancen auf SebastianDiezig.com?
Zum Publikum dieser Seite passt z. B. Werbung für: Klassik-Festivals, Meisterkurse, Geigenbau-Ateliers, Instrumentenauktionen, Instrumentenzubehör, Musikhochschulen, CD-Releases, und viele andere erdenkliche Themen.
5. Sebastian Diezig behält sich vor, Werbeanfragen abzulehnen, wenn Sie…
– nicht zu den Themenbereichen und Lesern der Seite passen
– fragwürdige Angebote bewerben
6. Wie gross muss die Bilddatei sein und welche sonstigen Anforderungen gibt es an die Bilddatei?
– Senden Sie mir eine Bilddatei (.jpg oder .png oder .gif) welche 190 Pixel breit ist und maximal 540 Pixel hoch ist und Ihre Werbung zeigt.
– Die Gestaltung muss sich vom Layout der Seite abheben.
7. Wieviel kostet dieser Werbeplatz?
– 1 Monat: 39 SFr
– 2 Monate: 69 SFr
– 3 Monate:  89 SFr
8. Wünschen Sie, dass ich die Werbung für Sie gestalte?
– Für zusätzliche 39 SFr gestalte ich die Werbung für Sie gemäss Ihren Vorstellungen (Slogan, Foto etc.) und anhand vorhandenem Basismaterial (Ihre Webseite)
9. Wie läuft die Bezahlung ab?
Schreiben Sie mir, welche Werbedauer Sie wünschen (1-3 Monate) und ob Sie die Werbung selber gestalten möchten oder dies von mir erledigt haben möchten. Ich sende Ihnen dann eine Rechnung per E-Mail. Sobald die Rechnung bezahlt ist, schalte ich die Werbung online.

 

 

Posted on Leave a comment

Live-Audio-Aufnahme: Mendelssohn Streichquartett op. 44 Nr. 2 in e-moll

Live-Audio-Aufnahme vom Konzert des Vector Quartetts am 13.12.2014 in der International Church Luzern.

Denitza Kucera, Violine I
Reiko Koi, Violine II
Bernd Haag, Bratsche
Sebastian Diezig, Cello

 

Posted on Leave a comment

Live-Audio-Aufnahme: Beethoven Streichquartett op. 18 Nr. 4 in c-moll

Live-Audio-Aufnahme vom Konzert des Vector Quartetts am 13.12.2014 in der International Church Luzern.

Denitza Kucera, 1. Violine
Reiko Koi, 2. Violine
Bernd Haag, Bratsche
Sebastian Diezig, Cello

 

Posted on Leave a comment

Danke für noch mehr Besucher

Besucherstatistik 2007-2014: Seit drei Jahren geht es bergauf - 2014 lockte 50% mehr Besucher an als das Vorjahr.
Besucherstatistik: 2014 lockte 50% mehr Besucher an als das Vorjahr.
50% mehr Besucher als 2013

Wie letztes Jahr darf ich mich auch heuer wieder über mehr Besucher freuen. Ich bedanke mich bei euch für das rege Interesse an meiner Arbeit!

So fanden 2014 18’946 Besucher den Weg zu meiner Webseite, was rund 50% mehr sind als im vorhergehenden Jahr. Bei den Pageviews gab es eine Steigerung um 23% auf 32’392. Die Zahl der wiederkehrenden Besucher wuchs um 15% auf 1316.

Auch im neuen Jahr gibt es interessante Themen

2015 wird es auf dieser Seite wieder viele interessante Posts geben. So freue ich mich sehr auf die Weiterführung des Piatti-Projektes, welches seit November 2014 läuft und bereits zwei Video-Uploads zu verzeichnen hat. Es bleiben mir also also noch 10 Stücke, welche ich zuerst lernen und dann aufnehmen werde. Das Projekt wird sich demnach über ein bis zwei Jahre erstrecken.

Auch werde ich weiterhin bloggen und so meine natürlich sehr subjektiven Ideen und Einschätzungen rund um das Thema Cello veröffentlichen. Und selbstverständlich wird es wiederum Konzertvorschauen und Live-Videos geben. Es lohnt sich also, auch 2015 regelmäßig vorbeizuschauen.

Allen ein interessantes und erfolgreiches neues Jahr!

Herzliche Grüsse, Sebastian Diezig

Posted on Leave a comment

Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 2 von 12

In meinem “Piatti-Projekt” lerne ich alle 12 Capricen von Alfredo Piatti und nehme sie für meinen Youtube-Kanal auf Video auf. Heute wurde ich mit der zweiten fertig. Natürlich könnte ich noch hier und da etwas besser machen, aber dann würde ich vielleicht nie fertig werden.

Die zweite Piatti-Caprice ist ein schönes, ruhiges Stück welches aus zwei Materialien besteht: einerseits choralartigen Abschnitten und andererseits bewegteren, arpeggierten Teilen. Die beiden Materialien wechseln sich im Stück mehrmals ab.

Schwierig fand ich in dieser Etüde zuallererst die langen Bogenstriche in Kombination mit den ständigen Doppelgriffen und Arpeggios. Als ich anfing zu üben und das Stück noch nicht im Tempo konnte, fiel es mir schwer, die Bögen sinnvoll aufzuteilen, weil sie in einem langsamen Übetempo kaum auf einen Bogen passen. Mit der Zeit ging es aber besser, weil ich das Stück schneller spielen konnte. Dann habe ich natürlich ein grosses Augenmerk auf eine akzeptable Intonation gelegt, was bei den ständigen Doppelgriffen einige Arbeit gibt. Einzelne Stellen sind besonders unbequem (kurz vor dem Schluss z. B.) Man muss sich insbesondere bewusst sein, dass etliche Akkorde leere Saiten enthalten und man die anderen Töne danach ausrichten muss, weil sonst die Akkorde nie stimmen werden.

Auch nicht ganz leicht fiel es mir, das Stück auswendig zu beherrschen.

In diesem Stück, welches wie alle Piatti-Capricen in erster Linie für Berufsstudenten und Profi-Cellisten gedacht ist, kann man also sehr gut folgende Sachen üben: Doppelgriffe in allen Lagen, Arpeggios und schönes Legato.

Posted on Leave a comment

Amateurstreicher aufgepasst: Orchesterkurs im Sommer 2015 in Gstaad

menuhin-festival-gstaadVom 27.7.2015 bis zum 2.8.2015 findet in Gstaad der Orchesterkurs “Play@Menuhin Festival Gstaad” statt. Er richtet sich speziell an motivierte Amateure. Geiger Harri Leber wird der Konzertmeister sein, Jonas Erni (Stv. Stimmführer der 2. Geigen im Orchestre de la Suisse Romande Genf) führt die zweiten Geigen, mein Kollege Alexander Besa (Solo-Bratschist im Luzerner Sinfonieorchester) die Bratschen und ich die Celli.

Es wird eine intensive Woche werden mit zahlreichen Proben und auch Stimmproben. Auf dem Programm stehen Tschaikowskys Fünfte, ein Wieniawsky-Violinkonzert und Charles Ives “Unanswered Question”. Das Abschlusskonzert wird am 2.8.2015 im Festivalzelt stattfinden. Ich denke, dass es ein interessantes Projekt ist! Interessiert? Weitere Infos gibt es auf der Seite des Festivals.

Posted on Leave a comment

Konzertvorschau: Streichquartette von Beethoven und Mendelssohn in Luzern

Das Vector Quartet Luzern mit v.l.n.r. Sebastian Diezig, Denitza Kucera, Reiko Koi und Bernd Haag. Foto: Matthias Lehmann
Das Vector Quartet Luzern mit v.l.n.r. Sebastian Diezig, Denitza Kucera, Reiko Koi und Bernd Haag. Foto: Matthias Lehmann

Für alle Streichquartett-Freunde und Liebhaber von Beethoven und Mendelssohn weise ich auf unser nächstes Konzert in Luzern hin: Beethovens op. 18 Nr. 4 in c-Moll und Mendelssohns op. 44 Nr. 2 in e-moll am Samstag, 13.12.2014 um 19h der International Church, Zähringerstrasse 7, Luzern, gespielt vom Vector Quartett Luzern. Der Erlös des Konzertes wird für einen guten Zweck gespendet.

Beethoven und Mendelssohn: zwei völlig unterschiedliche Genies

Beethoven und Mendelssohn: Auf den ersten Blick ein durch und durch gewöhnliches Programm. Was ich persönlich an so etwas spannend finde ist, dass Beethoven und Mendelssohn zwei völlig unterschiedliche Genies sind. Und wie oft hat man im Alltag schon die Gelegenheit, zwei Genies zu vergleichen? Nun, in den Konzerten der klassischen Musik sehr oft! Im vorliegenden Fall auf der einen Seite Beethoven als ernsten, grüblerischen, bewusst vorgehenden, zwar höchst sensiblen, aber durchaus auch kopflastigen Komponisten. Er startet gerne mit recht kargen und widerborstigen Melodien und das Beeindruckende ist für mich, wie er diese einfachen Bausteine dann zu einer regelrechten Kathedrale zusammenbaut. Typisch für ihn ist aus sehr wenig sehr viel zumachen. Nehmen wir die Ode an die Freude aus der 9. Sinfonie: Spielen sie die Melodie mal auf dem Klavier: Nur Tonleitern! Aber wie er sie harmonisiert und orchestriert klingt sie wie eine Million Dollar. Auf der anderen Seite Mendelssohn, dessen Musik für mich intuitiv und unbeschwert daherkommt. Ihn ordne ich zu den Komponisten des Schlages Mozart, Schubert, Saint-Saëns und Verdi, bei welchen ich immer das Gefühl habe, sie öffneten gleichsam einen Wasserhahn, aus dem dann ein Strom an schönen Melodien unaufhaltsam einfach hinausschiesst, und sie mühelos diesen Strom anzapften und dann dank herrlichen Melodien recht problemlos ein tolles Stück stricken konnten. Ich bewundere sowohl Beethoven als auch Mendelssohn, aber für mich ist offenbar, dass beide Komponisten völlig andere Typen waren. Diese Selbstverständlichkeit, etwas sehr Schwieriges sehr einfach aussehen zu lassen, nämlich das Komponieren eines tollen Streichquartetts, oder einer Sinfonie oder eines Instrumentalkonzerts, ist typisch für einen Mendelssohn. Das Genie, aus einfachstem Material aber eine Kathedrale zu bauen, das ist Beethoven.

Es würde uns vom Vector Quartett freuen, wenn Sie auch den Weg ins Konzert finden! Bis bald, Sebastian Diezig

Posted on Leave a comment

Heizsaison, unsere Celli sind wieder in Gefahr

Wenn der Winter naht und die Heizungen eingeschaltet werden, trocknet die Luft in den Häusern automatisch aus. Für Streichinstrumente stellt dies eine Gefahr dar, weil das Holz, aus dem sie gefertigt sind, “arbeitet”. Es nimmt Feuchtigkeit auf oder gibt sie ab und schwillt dadurch leicht an oder schrumpft ein bisschen. Als Musiker merkt man dies vor allem daran, dass die Saiten im Winter tiefer über dem Griffbrett liegen als im Sommer, weil das ganze Instrument im Winter ein kleines bisschen zusammenschrumpft. Zwar sind gut gebaute Instrumente so zusammengeleimt, dass bei entstehenden Spannungen im Idealfall zuerst die Leimnähte nachgeben sollten. Dennoch passiert es hin und wieder, dass ein Instrument auch irgendwo mitten in der Decke reisst. Das ist in jedem Fall eine unangenehme Sache, im schlimmsten Fall auch eine Wertverminderung und die Reparaturen kosten Zeit und Geld.
Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60%. Werte, die während dem Winter in den beheizten Häusern deutlich unterschritten werden.

Um Schäden am Instrument zu vermeiden, gibt es folgende Möglichkeiten:

Im Instrumentenzimmer einen Luftbefeuchter einsetzen

Am besten hat man ein Gerät mit automatischem Hygrostat, so wird die Feuchtigkeit kontinuierlich gemessen und das Gerät schaltet sich je nach Bedarf ein oder aus. Zwar muss man einen Luftbefeuchter pflegen, aber das ist mir persönlich lieber, als Schäden am Cello zu riskieren. Luftbefeuchter pflegen bedeutet Wasser nachfüllen, das Gerät entkalken und es reinigen. Alles ein bisschen mühsam aber sehr wichtig, da er sonst nach spätestens einem Jahr kaputt ist, habe es selber erlebt. Bei sehr kalkhaltigem Wasser nimmt er vielleicht noch schneller Schaden. Es empfiehlt sich auch sehr, die Bedienungsanleitung zu lesen, weil dort drin steht, wie man das Gerät zu pflegen hat.
Ich stelle die Feuchtigkeit meistens auf 45%, das müsste reichen, denn tropische Feuchte will man auch nicht. Der Befeuchter sollte übrigens nicht direkt neben dem Cello stehen. Es genügt normalerweise, wenn er im selben Raum steht.

Das Cello nicht in sehr trockenen Räumen aufbewahren

In meinem Fall ist dies z. B. das Theater. Im Winter wird die Luft dort so trocken, dass es meiner Meinung nach ein grosses Risiko ist, das Cello dort zu lassen, selbst wenn es ab und zu praktisch wäre.

Dampit?

Dampit ist ein weiteres Hilfsmittel für den Winter. Man steckt ein mit Wasser vollgesaugtes, längliches Kunststoffteil in die F-Löcher. Wie wirkungsvoll es ist, weiss ich nicht. Ich benütze es nicht, kenne aber viele Kollegen, die darauf schwören. Die Gefahr beim Dampit ist ein Wasserschaden im Innern des Cellos, was mir persönlich eine Horrorvorstellung ist. Möglicherweise ist es aber für den vielreisenden Musiker die einzige Lösung. Luftbefeuchter gibt es mittlerweile aber auch in sehr kompakter Form (mit einer 0,5-Liter-Pet-Flasche), welche man durchaus auch auf Reisen mitnehmen könnte.

 

Posted on Leave a comment

Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 1 von 12

Liebe Cello-Fans,

Heute stelle ich euch mein neustes Unterfangen vor, welches sich voraussichtlich über die nächsten 2-3 Jahre erstrecken wird: Die Video-Gesamteinspielung aller 12 Capricen op. 25 von Alfredo Piatti. Es wird voraussichtlich so lange dauern, weil ich die Stücke mit Ausnahme der Caprice Nr. 12 noch nicht gelernt habe, jede Caprice schwierig ist und mich meine Orchesterdienste, Kammermusikkonzerte und Soloauftritte auch sehr schön auf Trab halten. Dennoch werdet ihr hoffentlich Freude an den nach und nach auf dieser Seite  erscheinenden Videos haben und ab und zu vorbeischauen, um das neuste Video nicht zu verpassen!

Ein kleines Universum

Die Etüdensammlung des grossen italienischen Virtuosen (1822-1901) fasziniert mich durch ihre musikalische Schönheit, die offensichtliche Fantasie und den Humor des Autors, ihre unzähligen interessanten technischen Schwierigkeiten für beide Hände des Cellisten, sowie die formale Vollkommenheit jeder einzelnen Nummer. Auch ist es wie immer bei solchen Zyklen sehr interessant, alle Stücke nacheinander zu hören. Es ist wie eine musikalische Reise durch verschiedene Gemütsverfassungen und Ideen, wobei jeder neue Ort anders und doch dem vorhergehenden ähnlich ist, weil der schöne Klang des Cellos als verbindendes Element immer da ist.

Der Paganini des Cellos

Alfredo Piatti ist in vielerlei Hinsicht der Paganini der Cellowelt und seine Capricen sind deshalb wie nicht anders zu erwarten durchsetzt mit technischen Schwierigkeiten. Das Geniale an Piattis Etüden ist aber, dass technische Schwierigkeiten nicht sein primäres Ziel waren, sondern vielmehr das Mittel zu schöner Musik. Als Cellist weiss man nämlich, dass interessante Polyphonie auf dem Cello technisch meistens komplex ist. Piatti selber war ein herausragender Cellist und dazu ein gewitzter Komponist mit grossem Talent für formvollendete Komposition und Dramatik. Dies befähigte ihn, optimal für sein Instrument komponieren.

Die Caprice Nr. 1

Heute eröffnen wir das Projekt mit der Caprice Nr. 1, welche im Vergleich zu den anderen eine der kürzeren und weniger komplexen ist. Die für den Cellisten offensichtliche Schwierigkeit liegt in der Intonation für die linke Hand (man greift fast ausschliesslich Doppelgriffe) und im schnellen, virtuosen Bogenstrich, welcher wie selbstverständlich funktionieren muss. Zudem muss jede dieser Capricen musikalisch interessant vorgetragen werden, damit man beim Hören nicht an Fingerübungen denkt.

Ich spiele das Stück übrigens nicht an der Spitze des Bogens, weil mir der Klang in der Bogenmitte besser gefällt. Ich erlaube mir diese Freiheit, weil es für mich nicht klar ist, ob die Anweisung “sulla punta d’arco” am Beginn des Stückes von Piatti selber ist oder nicht etwa doch vom Editor meiner Ausgabe (ein gewisser Herr Pierre Fournier, den jüngeren Lesern hoffentlich auch noch ein Begriff).

Viel Spass!

Sebastian Diezig

 

Posted on Leave a comment

Wie entsteht eine gute Interpretation?

Mir scheinen folgende Punkte wichtig, um das Maximum aus sich selber herauszuholen und ein Stück so überzeugend wie möglich zu spielen.

Möglichst viele Aufnahmen hören

Wir sind heutzutage in der historisch gesehen einzigartigen Situation, dass wir per Knopfdruck im WWW eine riesige Anzahl Aufnahmen gratis oder zu günstigen Preisen hören können. Davon muss man unbedingt profitieren. Man sollte sowohl Studio-Aufnahmen auf CD oder mp3 als auch Live-Aufnahmen und (Live-)Videos auf Youtube hören. Gute und schlechte, von bekannten und unbekannten Künstlern, alte und neue. Die guten Einspielungen inspirieren durch sinnvolle Tempi, schöne Phrasierungen, schönen Klang, exzellente Cellotechnik, sinnvolle Fingersätze, Bogenstriche und vieles mehr. Die schlechten hört man oft nicht zu Ende aber sie helfen dabei, sich sofort darüber klar zu werden, was man als Resultat vermeiden will.

Das Stück live im Konzertsaal hören und erleben

Aufnahmen sind etwas Geniales aber letztendlich stellen sie immer eine “gekünstelte” Version eines Werks dar. Bei Studioaufnahmen sowieso, weil geschnitten wurde bis es perfekt ist. Aber auch bei Live-Aufnahmen, weil die Mikrofone oder das Mikrofon an einem möglichst günstigen Platz aufgestellt wurden. Das kann Balance-Probleme maskieren. Wenn es möglich ist, sollte man sich das Stück deswegen im Konzert anhören und so unter realen Bedingungen erleben, wie es auf einen selber als Zuhörer wirkt. Weil man als Konzertbesucher wenn es langweilig wird nicht einfach mal einen Satz überspringen oder eine interessante Stelle zweimal hören kann, lernt man das Werk im Gesamtzusammenhang von einer anderen Seite kennen, was immer gut ist.

Andere Werke des Komponisten hören

Es ist immer gut, ein Werk nicht als isoliertes Unikum zu betrachten, sondern als Teil des grossen Gesamtwerks eines Genies. Insbesondere finde ich es interessant, Werke für andere Besetzungen zu hören, bsp. für Orchester, Klavier, Streichquartett, Violinsonaten etc. sowie selbstverständlich die “wichtigsten” Werke eines Komponisten (häufig die Sinfonien, Instrumentalkonzerte oder Opern). Auch hier gehen die Interpretationsansätze zum Teil weit auseinander, aber man kriegt trotzdem ein besseres Gespür für das Klanguniversum eines Komponisten. Als Orchestermusiker kriege ich einen guten Teil dieser Ausbildung gratis in meiner täglichen Arbeit und schätze diesen Input sehr. Mir scheint, dass es meinen Musikerhorizont sehr erweitert.

Sich Zeit nehmen

Zwar wird man mit zunehmender Erfahrung schneller. Dennoch ist es gut, wenn man genügend Zeit einplanen kann, um die Interpretation reifen zu lassen. Es zahlt sich immer aus, wenn man sich über einen langen Zeitraum täglich mit einem Stück beschäftigen kann.

Den Text respektieren

Die Anweisungen des Komponisten (pp, mf, f, >, espr., Tempoangaben usw.) sind immer sehr wichtig. Wenn man an einzelnen Stellen vom Text abweicht, dann mit gutem Grund und bewusst. Es ist auch ein Vorteil, wenn man eine gute Ausgabe benützen kann. Meistens kommen die aus den Häusern Henle Urtext oder Bärenreiter Urtext. In den letzten Jahren habe ich auch Urtextausgaben von Peters und Schott gesehen. Der Vorteil im Vergleich zu weniger guten Ausgaben ist, dass die Leute, welche die Stimmen eingerichtet haben (mit Fingersätzen und Bogenstrichen versehen haben), sich an die Vorgaben des Komponisten gehalten haben und nicht wie zu früheren Zeiten nach eigenem Gutdünken die Phrasierungsbögen, Artikulationen und Tempoangaben verändert haben, so dass man am Schluss nicht mehr weiss, was nun der Komponist wollte und was der Editor.

Partitur studieren

Wenn es ein mehrstimmiges Werk ist, ist es immer sinnvoll, sich mit der Partitur (mit Vorteil auch Urtext) vertraut zu machen um zu sehen, wo man agogische Freiheiten hat und wo nicht. Auch viele andere Sachen erschliessen sich mit einem Blick in die Partitur sofort.

Komponistenbiographie lesen

Auf Wikipedia findet man alle wichtigen Komponisten und ihre Lebensgeschichte in Kompaktform. Es ist immer interessant, sich da mal durchzulesen und gewisse interessante Details zu erfahren. Es wird eine Interpretation immer positiv beeinflussen, wenn man mehr über den Komponisten weiss.

Technische Probleme optimal lösen

Man kann noch so gute musikalische Ideen haben – auch technisch muss man super spielen. Klanglich, intonatorisch und rhythmisch muss man immer nach dem höchsten Standard streben.

Sich selber aufnehmen, anderen Leuten vorspielen

Mir selber hilft es enorm, mit einem Mikrofon eine Aufnahme zu machen. Viele Sachen fallen mir erst beim Abhören auf. Oft mache ich mir beim Hören Notizen in die Noten. Es ist auch super, wenn man erfahrenen und guten Musiker-Kollegen vorspielen kann.

Genug proben und gute Mitmusiker haben

Naht das Konzert, so sind genügend Proben sowie gute Kollegen als Partner auf dem Konzertpodium die ideale Voraussetzung für eine gute Interpretation.