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Doping für Klang und Spielbarkeit: Ein neuer Saitensatz

Neue Saiten
Neue Saiten: Klanglich immer ein Plus…
…die Preise der guten Hersteller sind leider kein Klacks
…finanziell aber stets ein empfindliches Minus

Ein neuer, qualitativ hochwertiger Saitensatz ist nach ein paar Tagen Einspielzeit ein Segen, weil das Cello damit optimal klingt und in der Ansprache so unproblematisch ist, wie auf dem jeweiligen Cello möglich. Ein bisschen wie ein neues Auto seinen Wert jedoch bereits zu verlieren beginnt, wenn der stolze neue Besitzer den Schlüssel kriegt, verlieren auch neue Saiten ihren Klang und viele positive Eigenschaften nach dem Aufziehen, allerdings auf eine sehr allmähliche und kaum bemerkbare Art. So passiert es mir hin und wieder, dass ich nach einiger Zeit mich zu fragen beginne, was denn wohl mit dem Cello los ist, weil es nicht so schön rund und kräftig klingt wie sonst, die Ansprache weniger gut ist, und insbesondere die A-Saite eine unschöne metallische Klangfarbe abgibt. Die Antwort darauf ist oft, dass die Saiten abgespielt sind. Meistens wurstle ich noch ein paar Wochen weiter und hoffe, dass es besser wird. Aber normalerweise wird es schlechter und die unangenehmen Klangeigenschaften werden immer auffälliger.

Zwar weiss ich, dass es an den Saiten liegt, aber:

  • ein kompletter Saitensatz mit meinen Lieblingssaiten kostet auch bei den günstigsten Anbietern immer über 300 Franken
  • Saiten wechseln ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung
  • und Saiten brauchen 1-2 Tage, bis sie die Stimmung halten und gewisse Saiten (meine bevorzugten tiefen) brauchen 2-3 Tage, bis sie richtig gut ansprechen und ihr volles Klangpotenzial entfalten.

Wie lange hält denn ein Saitensatz?

Je nachdem wie viel jemand spielt, können sich Saiten ziemlich schnell abnützen. Häufiges Umstimmen beim Üben von Stücken mit Skordaturen lassen die betroffenen Saiten noch schneller altern. Aber auch ohne ein Cello zu spielen, werden sich die Saiten abnützen, vermutlich, weil sie unter so starker Spannung stehen (meine A-Saite ist gemäss Herstellerangaben auf 18,5 kg angespannt, D-Saite auf 13,9 kg, G-Saite 14kg, C-Saite 13,5 kg – das sind ernst zu nehmende Kräfte). Ich kenne Solisten, die nach eigener Aussage vor jedem wichtigen Konzert neue Saiten aufziehen. Bei vielen Konzerten kommen die wohl auf vierzehntägliches Saitenwechseln. Am anderen Extrem der Skala gibt es Musiker, die ihre Saiten sozusagen nie wechseln und jahrelang mit den gleichen Saiten spielen. Ich selber wechsle den Saitensatz normalerweise alle drei Monate. Die A-Saite wechsle ich manchmal auch bereits nach 6 Wochen, weil sie unschön metallisch zu klingen beginnt und auch ansprachetechnisch lästig wird.

Im Normalfall bereut man einen Saitenwechsel nie

Wenn ich mich dann endlich dazu durchringe, die Saiten zu wechseln, so macht mir zwar weder die zu bezahlende Summe noch das Saitenwechseln Spass (im Gegenteil), doch die Tatsache, dass mein Cello plötzlich wieder um gefühlte 25 Prozent besser klingt und funktioniert, entschädigt dafür immer und wenn ich mich nicht an die absurd übertriebenen Preise erinnern würde, würde ich mich richtiggehend wundern, warum ich die Saiten nicht öfters wechsle.

Das Fazit ist für mich klar: Es ist die einfachste und zuverlässigste Methode, den Klang und die Spielbarkeit des Cellos zu verbessern.

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Ravel-Duo und Händel-Halvorsen in Fribourg

 

Zur Abwechslung mal eine kurze Konzert-Vorschau: Am Freitag, 23.1.2015 um 12h15 in Fribourg, Centre le Phénix spielen Anja Rhön (2. Konzertmeisterin Luzerner Sinfonieorchester) und ich ein Lunch-Konzert mit dem Ravel-Duo und der Händel-Halvorsen Passacaglia.

Beide Werke gehören zum Standardrepertoire für diese Formation. Der Ravel ist originell, vielseitig, witzig und frech und Händel-Halvorsen ist so eine Art Bach-Busoni für Geige und Cello. Ein tolles und mit 30 min Dauer sicher nicht zu langes Programm!

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Neu: Werben auf SebastianDiezig.com

im vergangenen Jahr hatte SebastianDiezig.com 20'577 Besucher. Das sind 56 pro Tag. Die meisten davon sind Musiker (Hobby und Profi) und natürlich überdurchschnittlich viele Cellisten.

Im vergangenen Jahr hatte SebastianDiezig.com 20’577 Besucher. Das sind 56 pro Tag. Die meisten davon sind Musiker (Hobby und Profi) und natürlich überdurchschnittlich viele Cellisten.

Mit 20’577 Besuchern alleine im Jahr 2015 und steigender Tendenz hat sich SebastianDiezig.com zu einer vielbesuchten Seite zu den Themen Cello, Klassik und Streichinstrumente gemausert. Unterthemen wie Orchester, Kammermusik, Cello üben, Technik, Live-Videos, Konzertaufnahmen, Konzertvorschauen u.v.m. locken vor allem Berufsmusiker, Musikstudenten, Amateur-Musiker und Musikliebhaber an.

Da dieses hochspezialisierte Publikum für die Industrie rund um diese Themenbereiche interessant ist, habe ich beschlossen, die Seite für Werbetreibende dieser Bereiche zu öffnen. Der Werbeplatz ist verhältnismässig günstig (siehe unten). Interessenten wenden sich bitte an mich. Mir ist wichtig, dass die Seite nicht mit Werbung überfüllt wird. Es wird deswegen vorläufig nur eine Anzeige auf einmal auf der Seite sein können. Möglicherweise kann es daher vorkommen, dass der Werbeplatz bereits ausgebucht ist und Sie warten müssen, bis er wieder frei wird. Dies ist im Interesse der Leser, damit die Seite auch in Zukunft lesbar bleibt und viele Besucher hat. Es ist aber auch für Sie als Werbetreibende(n) interessant, weil so Ihre Anzeige alleine und ohne Konkurrenz angezeigt wird.

Im folgenden die Bedingungen für Werbung auf SebastianDiezig.com:

1. Wo wird Ihre Werbung angezeigt?
– In der Spalte am rechten Seitenrand an oberster Stelle (vor “Nächstes” Konzert”)
– auf allen Seiten von SebastianDiezig.com (insgesamt 212 Seiten/Posts)
2. Was passiert, wenn jemand draufklickt?
– Die Person wird zu einer von Ihnen gewählten www-Adresse weitergeleitet (bitte mir diesen Link bekanntgeben).
3. Wieviele Leute werden die Werbung sehen und was für ein Publikum hat “SebastianDiezig.com”?
– Durchschnittlich hat SebastianDiezig.com 56 Besucher pro Tag (Stand Ende 2015)
– Durchschnittlich werden pro Tag 95 Seiten aufgerufen (Stand Ende 2015)
– Die Besucher von SebastianDiezig.com sind vor allem Amateurmusiker, Berufsmusiker (insbesondere Cellisten und Streicher) sowie Konzertbesucher und Klassikbegeisterte
4. Welche Art von Werbung hat gute Erfolgschancen auf SebastianDiezig.com?
Zum Publikum dieser Seite passt z. B. Werbung für: Klassik-Festivals, Meisterkurse, Geigenbau-Ateliers, Instrumentenauktionen, Instrumentenzubehör, Musikhochschulen, CD-Releases, und viele andere erdenkliche Themen.
5. Sebastian Diezig behält sich vor, Werbeanfragen abzulehnen, wenn Sie…
– nicht zu den Themenbereichen und Lesern der Seite passen
– fragwürdige Angebote bewerben
6. Wie gross muss die Bilddatei sein und welche sonstigen Anforderungen gibt es an die Bilddatei?
– Senden Sie mir eine Bilddatei (.jpg oder .png oder .gif) welche 190 Pixel breit ist und maximal 540 Pixel hoch ist und Ihre Werbung zeigt.
– Die Gestaltung muss sich vom Layout der Seite abheben.
7. Wieviel kostet dieser Werbeplatz?
– 1 Monat: 39 SFr
– 2 Monate: 69 SFr
– 3 Monate:  89 SFr
8. Wünschen Sie, dass ich die Werbung für Sie gestalte?
– Für zusätzliche 39 SFr gestalte ich die Werbung für Sie gemäss Ihren Vorstellungen (Slogan, Foto etc.) und anhand vorhandenem Basismaterial (Ihre Webseite)
9. Wie läuft die Bezahlung ab?
Schreiben Sie mir, welche Werbedauer Sie wünschen (1-3 Monate) und ob Sie die Werbung selber gestalten möchten oder dies von mir erledigt haben möchten. Ich sende Ihnen dann eine Rechnung per E-Mail. Sobald die Rechnung bezahlt ist, schalte ich die Werbung online.

 

 

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Live-Audio-Aufnahme: Mendelssohn Streichquartett op. 44 Nr. 2 in e-moll

Live-Audio-Aufnahme vom Konzert des Vector Quartetts am 13.12.2014 in der International Church Luzern.

Denitza Kucera, Violine I
Reiko Koi, Violine II
Bernd Haag, Bratsche
Sebastian Diezig, Cello

Audio Player

 

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Live-Audio-Aufnahme: Beethoven Streichquartett op. 18 Nr. 4 in c-moll

Live-Audio-Aufnahme vom Konzert des Vector Quartetts am 13.12.2014 in der International Church Luzern.

Denitza Kucera, 1. Violine
Reiko Koi, 2. Violine
Bernd Haag, Bratsche
Sebastian Diezig, Cello

Audio Player

 

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Danke für noch mehr Besucher

Besucherstatistik 2007-2014: Seit drei Jahren geht es bergauf - 2014 lockte 50% mehr Besucher an als das Vorjahr.
Besucherstatistik: 2014 lockte 50% mehr Besucher an als das Vorjahr.
50% mehr Besucher als 2013

Wie letztes Jahr darf ich mich auch heuer wieder über mehr Besucher freuen. Ich bedanke mich bei euch für das rege Interesse an meiner Arbeit!

So fanden 2014 18’946 Besucher den Weg zu meiner Webseite, was rund 50% mehr sind als im vorhergehenden Jahr. Bei den Pageviews gab es eine Steigerung um 23% auf 32’392. Die Zahl der wiederkehrenden Besucher wuchs um 15% auf 1316.

Auch im neuen Jahr gibt es interessante Themen

2015 wird es auf dieser Seite wieder viele interessante Posts geben. So freue ich mich sehr auf die Weiterführung des Piatti-Projektes, welches seit November 2014 läuft und bereits zwei Video-Uploads zu verzeichnen hat. Es bleiben mir also also noch 10 Stücke, welche ich zuerst lernen und dann aufnehmen werde. Das Projekt wird sich demnach über ein bis zwei Jahre erstrecken.

Auch werde ich weiterhin bloggen und so meine natürlich sehr subjektiven Ideen und Einschätzungen rund um das Thema Cello veröffentlichen. Und selbstverständlich wird es wiederum Konzertvorschauen und Live-Videos geben. Es lohnt sich also, auch 2015 regelmäßig vorbeizuschauen.

Allen ein interessantes und erfolgreiches neues Jahr!

Herzliche Grüsse, Sebastian Diezig

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 2 von 12

In meinem “Piatti-Projekt” lerne ich alle 12 Capricen von Alfredo Piatti und nehme sie für meinen Youtube-Kanal auf Video auf. Heute wurde ich mit der zweiten fertig. Natürlich könnte ich noch hier und da etwas besser machen, aber dann würde ich vielleicht nie fertig werden.

Die zweite Piatti-Caprice ist ein schönes, ruhiges Stück welches aus zwei Materialien besteht: einerseits choralartigen Abschnitten und andererseits bewegteren, arpeggierten Teilen. Die beiden Materialien wechseln sich im Stück mehrmals ab.

Schwierig fand ich in dieser Etüde zuallererst die langen Bogenstriche in Kombination mit den ständigen Doppelgriffen und Arpeggios. Als ich anfing zu üben und das Stück noch nicht im Tempo konnte, fiel es mir schwer, die Bögen sinnvoll aufzuteilen, weil sie in einem langsamen Übetempo kaum auf einen Bogen passen. Mit der Zeit ging es aber besser, weil ich das Stück schneller spielen konnte. Dann habe ich natürlich ein grosses Augenmerk auf eine akzeptable Intonation gelegt, was bei den ständigen Doppelgriffen einige Arbeit gibt. Einzelne Stellen sind besonders unbequem (kurz vor dem Schluss z. B.) Man muss sich insbesondere bewusst sein, dass etliche Akkorde leere Saiten enthalten und man die anderen Töne danach ausrichten muss, weil sonst die Akkorde nie stimmen werden.

Auch nicht ganz leicht fiel es mir, das Stück auswendig zu beherrschen.

In diesem Stück, welches wie alle Piatti-Capricen in erster Linie für Berufsstudenten und Profi-Cellisten gedacht ist, kann man also sehr gut folgende Sachen üben: Doppelgriffe in allen Lagen, Arpeggios und schönes Legato.

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Amateurstreicher aufgepasst: Orchesterkurs im Sommer 2015 in Gstaad

menuhin-festival-gstaadVom 27.7.2015 bis zum 2.8.2015 findet in Gstaad der Orchesterkurs “Play@Menuhin Festival Gstaad” statt. Er richtet sich speziell an motivierte Amateure. Geiger Harri Leber wird der Konzertmeister sein, Jonas Erni (Stv. Stimmführer der 2. Geigen im Orchestre de la Suisse Romande Genf) führt die zweiten Geigen, mein Kollege Alexander Besa (Solo-Bratschist im Luzerner Sinfonieorchester) die Bratschen und ich die Celli.

Es wird eine intensive Woche werden mit zahlreichen Proben und auch Stimmproben. Auf dem Programm stehen Tschaikowskys Fünfte, ein Wieniawsky-Violinkonzert und Charles Ives “Unanswered Question”. Das Abschlusskonzert wird am 2.8.2015 im Festivalzelt stattfinden. Ich denke, dass es ein interessantes Projekt ist! Interessiert? Weitere Infos gibt es auf der Seite des Festivals.

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Konzertvorschau: Streichquartette von Beethoven und Mendelssohn in Luzern

Das Vector Quartet Luzern mit v.l.n.r. Sebastian Diezig, Denitza Kucera, Reiko Koi und Bernd Haag. Foto: Matthias Lehmann
Das Vector Quartet Luzern mit v.l.n.r. Sebastian Diezig, Denitza Kucera, Reiko Koi und Bernd Haag. Foto: Matthias Lehmann

Für alle Streichquartett-Freunde und Liebhaber von Beethoven und Mendelssohn weise ich auf unser nächstes Konzert in Luzern hin: Beethovens op. 18 Nr. 4 in c-Moll und Mendelssohns op. 44 Nr. 2 in e-moll am Samstag, 13.12.2014 um 19h der International Church, Zähringerstrasse 7, Luzern, gespielt vom Vector Quartett Luzern. Der Erlös des Konzertes wird für einen guten Zweck gespendet.

Beethoven und Mendelssohn: zwei völlig unterschiedliche Genies

Beethoven und Mendelssohn: Auf den ersten Blick ein durch und durch gewöhnliches Programm. Was ich persönlich an so etwas spannend finde ist, dass Beethoven und Mendelssohn zwei völlig unterschiedliche Genies sind. Und wie oft hat man im Alltag schon die Gelegenheit, zwei Genies zu vergleichen? Nun, in den Konzerten der klassischen Musik sehr oft! Im vorliegenden Fall auf der einen Seite Beethoven als ernsten, grüblerischen, bewusst vorgehenden, zwar höchst sensiblen, aber durchaus auch kopflastigen Komponisten. Er startet gerne mit recht kargen und widerborstigen Melodien und das Beeindruckende ist für mich, wie er diese einfachen Bausteine dann zu einer regelrechten Kathedrale zusammenbaut. Typisch für ihn ist aus sehr wenig sehr viel zumachen. Nehmen wir die Ode an die Freude aus der 9. Sinfonie: Spielen sie die Melodie mal auf dem Klavier: Nur Tonleitern! Aber wie er sie harmonisiert und orchestriert klingt sie wie eine Million Dollar. Auf der anderen Seite Mendelssohn, dessen Musik für mich intuitiv und unbeschwert daherkommt. Ihn ordne ich zu den Komponisten des Schlages Mozart, Schubert, Saint-Saëns und Verdi, bei welchen ich immer das Gefühl habe, sie öffneten gleichsam einen Wasserhahn, aus dem dann ein Strom an schönen Melodien unaufhaltsam einfach hinausschiesst, und sie mühelos diesen Strom anzapften und dann dank herrlichen Melodien recht problemlos ein tolles Stück stricken konnten. Ich bewundere sowohl Beethoven als auch Mendelssohn, aber für mich ist offenbar, dass beide Komponisten völlig andere Typen waren. Diese Selbstverständlichkeit, etwas sehr Schwieriges sehr einfach aussehen zu lassen, nämlich das Komponieren eines tollen Streichquartetts, oder einer Sinfonie oder eines Instrumentalkonzerts, ist typisch für einen Mendelssohn. Das Genie, aus einfachstem Material aber eine Kathedrale zu bauen, das ist Beethoven.

Es würde uns vom Vector Quartett freuen, wenn Sie auch den Weg ins Konzert finden! Bis bald, Sebastian Diezig

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Heizsaison, unsere Celli sind wieder in Gefahr

Wenn der Winter naht und die Heizungen eingeschaltet werden, trocknet die Luft in den Häusern automatisch aus. Für Streichinstrumente stellt dies eine Gefahr dar, weil das Holz, aus dem sie gefertigt sind, “arbeitet”. Es nimmt Feuchtigkeit auf oder gibt sie ab und schwillt dadurch leicht an oder schrumpft ein bisschen. Als Musiker merkt man dies vor allem daran, dass die Saiten im Winter tiefer über dem Griffbrett liegen als im Sommer, weil das ganze Instrument im Winter ein kleines bisschen zusammenschrumpft. Zwar sind gut gebaute Instrumente so zusammengeleimt, dass bei entstehenden Spannungen im Idealfall zuerst die Leimnähte nachgeben sollten. Dennoch passiert es hin und wieder, dass ein Instrument auch irgendwo mitten in der Decke reisst. Das ist in jedem Fall eine unangenehme Sache, im schlimmsten Fall auch eine Wertverminderung und die Reparaturen kosten Zeit und Geld.
Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60%. Werte, die während dem Winter in den beheizten Häusern deutlich unterschritten werden.

Um Schäden am Instrument zu vermeiden, gibt es folgende Möglichkeiten:

Im Instrumentenzimmer einen Luftbefeuchter einsetzen

Am besten hat man ein Gerät mit automatischem Hygrostat, so wird die Feuchtigkeit kontinuierlich gemessen und das Gerät schaltet sich je nach Bedarf ein oder aus. Zwar muss man einen Luftbefeuchter pflegen, aber das ist mir persönlich lieber, als Schäden am Cello zu riskieren. Luftbefeuchter pflegen bedeutet Wasser nachfüllen, das Gerät entkalken und es reinigen. Alles ein bisschen mühsam aber sehr wichtig, da er sonst nach spätestens einem Jahr kaputt ist, habe es selber erlebt. Bei sehr kalkhaltigem Wasser nimmt er vielleicht noch schneller Schaden. Es empfiehlt sich auch sehr, die Bedienungsanleitung zu lesen, weil dort drin steht, wie man das Gerät zu pflegen hat.
Ich stelle die Feuchtigkeit meistens auf 45%, das müsste reichen, denn tropische Feuchte will man auch nicht. Der Befeuchter sollte übrigens nicht direkt neben dem Cello stehen. Es genügt normalerweise, wenn er im selben Raum steht.

Das Cello nicht in sehr trockenen Räumen aufbewahren

In meinem Fall ist dies z. B. das Theater. Im Winter wird die Luft dort so trocken, dass es meiner Meinung nach ein grosses Risiko ist, das Cello dort zu lassen, selbst wenn es ab und zu praktisch wäre.

Dampit?

Dampit ist ein weiteres Hilfsmittel für den Winter. Man steckt ein mit Wasser vollgesaugtes, längliches Kunststoffteil in die F-Löcher. Wie wirkungsvoll es ist, weiss ich nicht. Ich benütze es nicht, kenne aber viele Kollegen, die darauf schwören. Die Gefahr beim Dampit ist ein Wasserschaden im Innern des Cellos, was mir persönlich eine Horrorvorstellung ist. Möglicherweise ist es aber für den vielreisenden Musiker die einzige Lösung. Luftbefeuchter gibt es mittlerweile aber auch in sehr kompakter Form (mit einer 0,5-Liter-Pet-Flasche), welche man durchaus auch auf Reisen mitnehmen könnte.