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Presseartikel: “Des moments privilégiés aux Fêtes musicales” (La Liberté, 8.11.2016)

“La Liberté”, 08.11.2016

LISE-MARIE PILLER

Critique/Broye-Vully » Avec une nouvelle œuvre en création, il y a la fébrilité d’assister à un bout, même modeste, d’histoire musicale qui s’écrit. Non pas que l’écriture de Michel Rosset se situe dans l’avant-garde, mais l’inédit des sonorités rend le moment tout de même privilégié. C’est ce qu’ont offert dimanche après midi les Fêtes musicales de Bulle à leur public réuni à la chapelle Notre-Dame de Compassion, écrin idéal pour la musique de chambre. La disposition déjà est originale: une voix de baryton et un violoncelle (connu lui aussi pour «chanter»), des percussions (métallophone et marimba entre autres) et un piano. Entre ces deux «paires» d’instruments, le compositeur cultive des parentés sonores, crée des échos.

Il a défini son œuvre en sous-titre comme une «fantaisie»: forme légère et libre s’il en est. Pour la structurer: des poèmes du Fribourgeois Frédéric Wandelère. En préambule du concert, Michel Rosset décrit les textes qu’il a choisis et mis en forme comme «schubertiens»; mais le style musical de cette Ombre dans le vent n’est lyrique que dans certains passages. L’œuvre est surtout marquée par des rythmes très irréguliers, à la limite parfois du jazz, malgré une structure très tenue (trois parties dans chacun des quatre mouvements, un passage parlé à la fin de chaque mouvement).

Le «Wanderer» de Michel Rosset (dans le premier mouvement à l’enseigne du Pèlerin) fait des pauses, dans des moments où le temps se suspend, créant une atmosphère étrange, mystérieuse. Les quatre voix – Annick Richard (percussions), Riccardo Bovino (piano), Jean-Luc Waeber (baryton), Sebastian Diezig (violoncelle) – sont traitées de manière équivalente, loin du modèle soliste avec accompagnement. La voix se marie au violoncelle. Les instruments percussifs, y compris le piano, tirent le violoncelle vers les pizzicati. La musique sautille, jusqu’à cet Orage intérieur, plus suggéré que décrit.

L’écriture est subtile: l’inquiétude du deuxième mouvement tient dans les gammes descendantes, les frottements harmoniques, les glissandi du violoncelle, les rythmes irréguliers, mais les effets sont fins, comme des pointillés sur un tableau. Le mouvement de l’hiver a un caractère évanescent, virevoltant (les flocons de neige?), parfois fantastique. L’ambiance n’est pas à la tristesse, le marimba finit d’ailleurs sur une gamme ascendante. La tension est plutôt marquée quand les quatre voix jouent ensemble.

On retrouve dans le dernier mouvement, fidèlement à la notion du «cycle» des saisons, le caractère sautillant du début de l’œuvre, après un passage intense et lyrique entre la voix et le violoncelle. Pas de gros accord final en apothéose, juste une note au piano (qui avait ouvert l’œuvre), pour lâcher la bride, laisser la musique résonner encore en soi et donner envie d’y revenir.

Le bonheur d’écoute se poursuit en deuxième partie de concert, avec une magnifique version d’un «classique» du répertoire schubertien: la Sonate argeggione. Sebastian Diezig, avec le pianiste Riccardo Bovino, fait chanter son violoncelle de manière très viennoise, très dansante. Il joue par cœur, dansant dans la lumière et l’ombre, dans une légèreté et une inquiétude toutes romantiques. La partition est virtuose, elle pousse l’instrument à ses limites; il craque, pleure, passant par toute la gamme des émotions. C’est une musique qui sonne de manière très proche, très intime.

Et malgré la récurrence des thèmes, il y a là une manière de déjouer les attentes, de renouveler le discours, avec des modulations harmoniques, des changements de rythmes, des nouveaux thèmes, qui rendent ce «tube» absolument enthousiasmant. ELISABETH HAAS

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Presseartikel: “Heimspiel für zwei Freiburger Musiker” (Freiburger Nachrichten vom 2.5.2016)

Freiburger Nachrichten vom 2.5.2016:

Heimspiel für zwei Freiburger Musiker

Mit der vertrauten Klangwelt von Dvorak spielten sich zwei Freiburger Musiker am Freitagabend im Equilibre in die Herzen des Publikums: Jérôme Kuhn dirigierte das Prager Sinfonie Ensemble, Sebastian Diezig war Cello-Solist.
IRMGARD LEHMANN
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FREIBURG Die Abokonzerte im Equilibre sind gut besucht. Doch volles Haus wie am Freitag ist Ausnahme. Kein Wunder, wenn gleich zwei junge Musiker aus Freiburg den Ton angeben: Sebastian Diezig aus St. Ursen als Cellist und Jérôme Kuhn aus Villars-sur-Glâne als Dirigent, beide 33-jährig und beide mit Studium in Freiburg.
Der Abend stand ganz im Zeichen Dvoraks. Mit dem Cellokonzert und der 9. Sinfonie „Die Neue Welt“ präsentierte das Prager Sinfonie Ensemble eine innig vertraute Klangwelt. Das dritte Werk, die 9. von Dvorak, wurde denn auch zum Höhepunkt. Die Vertrautheit des 65-köpfigen Ensembles mit der musikalischen Sprache des tschechischen Nationalheiligen war vom ersten Moment an zu spüren. Unter der Leitung ihres Gründers Kuhn, der mit unprätentiösem Gestus agierte, zeigte sich das Ensemble äusserst leidenschaftlich. Allein dieses Largo, dessen schwermütiges Motiv die Oboistin immer wieder zart und mit unwiderstehlicher Klangfülle aufnahm. Man glaubte ein anderes Orchester zu hören als zu Beginn. Klang doch die einleitende Ouverture „Carnaval“ wenig überzeugend.
Die Begeisterung des Publikums hat das Orchester mit dem reisserischen „Slawischen Tanz“ von Dvorak freudig verdankt.
Subtiles Cello-Spiel
Gespannt wartete man auf den Auftritt von Sebastian Diezig, Solist im Dvorak-Cellokonzert, das als zweites Werk folgte. Ob ein Heimspiel schwierig ist? „Nein“, sagt er später. „Es ist viel stimulierender, vor Freunden zu spielen als vor Fremden.“ Diezig war denn auch ganz bei sich, interpretierte subtil, zurückhaltend, doch stets fein nuancierend und transparent. Schade nur, dass das Orchester bzw. Klarinette und Querflöte bisweilen zu laut agierten. Mit einem Solostück, der Sarabande aus Bachs 1. Suite, als Zugabe erntete Diezig nochmals viel Applaus.
In Prag ein Orchester gründen – wie kommt ein 33-jähriger Freiburger Pianist dazu? Vor vier Jahren habe er die Prager Philharmonie dirigiert, und da habe sich mit dem Oboisten eine Freundschaft entwickelt, erzählt Kuhn bei der Apéro-Runde  nach den Konzert. „Projekt-Anfragen haben uns dann motiviert, 2013 eine kleine Projekt-Formation zu gründen, die aber immer grösser geworden ist.“ Ein mutiges Unterfangen!
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Interview im Magazin des Luzerner Sinfonieorchesters 1/15

Interview LSO-Magazin Heiner und Sebastian

Pult an Pult: Heiner Reich und Sebastian Diezig

Heiner Reich, Solo-Cellist, und Sebastian Diezig, stellvertretender Solo-Cellist des LSO, teilen nicht nur das Pult, sondern auch wetterbedingte Sorgen um ihre Instrumente. | DIANA LEHNERT

Heiner und Sebastian, ihr habt beide eure erste feste Stelle als Cellist im Orchester, war das schon immer das Ziel eurer Musiker-Laufbahn?

Heiner Reich (HR): Als ich mit 14 Jahren beschloss, Cello zu studieren, hatte ich kurze Zeit den Traumberuf Solist im Kopf, habe aber dann schon vor dem Studium gemerkt, dass es nichts für mich ist und bin auch heute noch froh darüber. Sobald ich angefangen hatte zu studieren, war für mich klar, dass ich ins Orchester möchte.

Sebastian Diezig (SD): Ich wollte eigentlich immer ins Orchester. Es gab eine Phase, als ich Wettbewerbe gewann, wo ich kurz über den Solistenberuf nachdachte, dazu kam, dass ich einen tollen Lehrer hatte, Thomas Demenga, der seinerseits als Solist tätig ist. Ich denke, das Ideale ist eine Kombination: Man spielt im Orchester, macht Kammermusik und spielt ab und zu als Solist. Das befruchtet sich gegenseitig.

HR: Und man bleibt fit dabei und übt regelmässig. Man hört sich selbst im Orchester auch nicht so gut, von daher ist es wichtig, zuhause immer wieder zu „putzen“ und viel Kammermusik zu machen.

SD: Man spielt die Stimme im Orchester ja oft zu acht und das klingt immer schön (lacht).

Wie kamt ihr zum Cello?

HR: Ich bin in einer Musikerfamilie aufgewachsen und mein grosser Bruder hat Cello gespielt. Ich fand das so toll und wollte ihn einfach nachahmen.

SD: Mein Onkel hat Cello gespielt und die tiefen Töne haben mir gefallen. Wahrscheinlich haben die Eltern auch ein bisschen nachgeholfen, denn meine Mutter hatte sich gewünscht, dass jemand Cello in der Familie spielt. Ich möchte aber auch nichts anderes spielen.

Wie findet man das Cello, das zu einem passt?

SD: Es gibt viele Cellisten auf der Welt, aber relativ wenig gute Instrumente. Ich habe viele Celli in meinem Leben gehabt, aber man sucht immer weiter. Und wenn man dann eine Zeitlang ein Instrument hat, kommt plötzlich der Moment, wo einen bestimmte Dinge am Instrument stören. Momentan spiele ich ein anonymes Cello.

HR: Ich hatte lange Zeit ein Instrument aus einer Stiftung, ein altes italienisches Grancino-Cello, aber es war klar, dass ich das irgendwann wieder abgeben musste. Da ich zu der Zeit nicht besonders viel Geld hatte, bin ich gezielt auf die Suche nach einem neuen Instrument gegangen und hab auch ein sehr gutes gefunden, ein Schweizer Cello, ein Maechler. Es ist natürlich für einen Streicher trotzdem toll, ein altes Instrument zu haben und ich bin auch sicher, das wird nicht mein letztes sein.

Gibt es denn das Traum-Instrument?

SD: Das Gras ist auf der anderen Seite immer grüner!

HD: Mein Lehrer spielt ein Vuillaume, ein altes französisches Cello, das würde ich sofort nehmen! Ein gutes muss aber auch zum Spieler passen.

Die Instrumente reagieren ja oft sehr auf Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit. Winter ist wohl nicht eure liebste Jahreszeit?

HR: Mein Cello reagiert in diesem Winter extrem. Ich bin jede Woche beim Geigenbauer, weil sich wieder irgendetwas verändert hat. Die modernen Celli sind meist anfälliger, weil das Holz noch mehr arbeitet. Im Sommer macht‘s mehr Spass, vor allem, wenn‘s dann noch regnet!

SD: Die Trockenheit ist schon ein Problem. Ich habe immer den Luftbefeuchter im Übezimmer und schaue, dass mindestens 45% Luftfeuchtigkeit im Raum sind. Ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit. Wenn ich dann ankomme, warte ich meist fünf Minuten bis ich das Cello auspacke, damit es nicht so einen Temperaturschock gibt.

Gibt es ein Ritual vor jedem Auftritt?

SD: Ich kontrolliere immer, dass die Wirbel fest sitzen. Bei mir hatte sich während eines Konzertes mal ein Wirbel gelöst und ich habe erst relativ spät bemerkt, dass ich derjenige war, der plötzlich falsch spielte!

HR: Ich versuche, dass ich mich noch eine Viertelstunde auf der Bühne einspielen kann und gehe kurz vor dem Konzert nochmal an die frische Luft, um Ruhe zu haben und „herunterzukommen“.

Eine letzte Frage: Welche Musik hört ihr privat oder würdet ihr…

HR: …auf den Mars mitnehmen? Also, ich höre Klassik nicht einfach nur so, nur mit einem Ziel. Oft möchte ich gar nichts hören, sondern einfach meine Ruhe haben.

SD: Die klassische Musik taugt nicht als Hintergrundmusik, ich kann dann der Unterhaltung nicht mehr folgen. Durch meine Frau, die aus Südamerika stammt, bin ich auf den Geschmack von Salsa und Co. gekommen. Ab und zu Musik aus den 80ern…aber auf die Insel…wenn’s ein Cello-Stück sein müsste, würde ich die Bach-Cellosuiten mitnehmen, sonst vielleicht die Matthäus-Passion…

HD: …ich würde auf jeden Fall keinen Scelsi mitnehmen (lacht/Anm.: das Orchester probte zu der Zeit ein Stück von Scelsi). Lieber das Cello und jemand anderen zum Spielen.


 

Artikeldetails:
Datum: März 2015
Medium: Magazin des Luzerner Sinfonieorchesters
Titel: Pult an Pult
Original: Ja:
Interview LSO-Magazin Heiner und Sebastian
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Presseartikel: “Auftakt zum Sinfoniekonzert” (Neue Luzerner Zeitung, 24.3.2014)

Datum: 24.3.2014
Medium: Neue Luzerner Zeitung
Titel: Auftakt zum Sinfoniekonzert
Original: Ja: Kritik Neue Luzerner Zeitung Schubert Trios 2014

Auftakt zum Sinfoniekonzert

Von Urs Mattenberger

KAMMERMUSIK Das Luzerner Sinfonieorchester ist zu Recht stolz auf seine meist spannend komponierten Programme. Umso mehr wunderte man sich, dass die Solistin der Orchesterkonzert von dieser Woche ratlos war über die Werke, die das Orchester von ihr wünschte. Wie Gluck, Berlioz, Schubert und Franck zusammenhingen, sagte die Sopranistin Véronique Gens im Interview, müsste man den Veranstalter selber fragen (Ausgabe von gestern).

Romantik ohne Grenzen

Dieser, eben das LSO, gab die Antwort gestern in seiner Kammermusikreihe mit Orchestermusikern. Sie nämlich war zum dritten Mal in dieser Saison “Schubert und seiner Zeit” gewidmet. Und unter diesem Motto kombinieren LSO-Musiker Werke des Frühromantikers mit solchen von Zeitgenossen – namentlich eben auch aus Frankreich.

Schubert im Brennpunkt einer kosmopolitischen Romantik jenseits der Nationalstile – davon machte das Konzert vom Sonntag mit gutem Grund eine Ausnahme. Zum einen ist die Entwicklung der französischen Romantik diesmal eben im Sinfoniekonzert rund um Schuberts “Unvollendete” Sinfonie prominent vertreten. Zum andern erklang jetzt im Luzerner Theater mit dem späten Klaviertrio B-Dur (D 898) eines jener Meisterwerke, neben denen Raritäten von kleineren Meistern nur schwer Bestand hätten.

Von der Spiellust zur Raserei

So stammte die Kontrastfolie zum Meisterwerk von Schubert selbst:  Durch sein frühes Klaviertrio in B-Dur (D 28) weht noch die Musizierfreude Mozarts, und doch weist ein innig singender Ton auf den späteren Schubert voraus. Die Interpretation durch Christina Gallati (Violine), Sebastian Diezig (Violoncello) und Paul Suits (Klavier) unterstrich das durch eine gewisse Verhaltenheit, die die drei Musiker im Verlauf des grossen B-Dur-Trios immer mehr ablegten.

Da hörte man, wie ein Genie aus seinen Anfängen herauswächst. Die im Frühwerk kurz aufleuchtenden Kantilenen drängten hier sehnsüchtig ins Weite, motorische Spiellust steigerte sich zu dramatisch klirrender Raserei. Brüchige, fahl-süsse Farben der Streicher (ein Ereignis das Scherzo-Trio) oder innere Stimmen der Klavierbegleitung erreichten mitunter jene musikalische Individualität und Präsenz, wie man sie von ständigen Kammerensembles kennt. Da fehlte nach dem grossen Publikumsapplaus nur eine Zugabe zum Schluss.

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Presseartikel: “Der Kopilot des Solocellisten” (Freiburger Nachrichten)

Datum: 25.7.2013
Medium: Freiburger Nachrichten
Titel: Der Kopilot des Solocellisten
Original: Ja: FN_2013-07-25_SC_03

 

Der Kopilot des Solocellisten

Seit er sechs Jahre alt ist, spielt Sebastian Diezig Cello. Seit drei Jahren ist er stellvertretender Solocellist im Luzerner Sinfonieorchester. Warum er sich für die Musik entschieden hat, was ihm seine Hände bedeuten und warum er keine reine Solokarriere starten will, hat er den FN erzählt. 

LUZERN «Neben dem Gehör sind die Hände das Wichtigste für einen Musiker», sagt Sebastian Diezig. Seit 2010 ist der St. Ursner stellvertretender Solocellist im Luzerner Sinfonieorchester. «Ich bin sozusagen der Kopilot des Solocellisten», erklärt er. Er habe nicht seit jeher den Wunsch gehabt, Musiker zu werden, auch wenn er bereits im Alter von sechs Jah ren begonnen habe, Cellounterricht zu nehmen. «Ich hätte mir auch vorstellen können, Informatiker oder Journalist zu werden. Schliesslich habe ich aber gemerkt, dass meine grösste Begabung in der Musik liegt», so der 30-Jährige.

Nach langjährigem Unterricht am Konservatorium Freiburg machte Sebastian Diezig – parallel zur Matura am Kollegium Heilig Kreuz – das Lehrerdiplom für Cello an der Musikhochschule in Lausanne. «Es war eine anstrengende Zeit», sagt er rückblickend, «aber ich habe gelernt, meine Zeit einzuteilen.» Nach der Matura begann er ein Studium an der Musikhochschule Basel, wo er das Konzertdiplom und das Solistendiplom erwarb. Letzteres ist das höchste Musikzertifikat, das in der Schweiz erreicht werden kann.

Keine reine Solokarriere

Er habe sich nie ernsthaft überlegt, eine reine Solokarriere zu starten, sagt Diezig, dessen Frau ebenfalls Musikerin ist. «Zum einen ist das Leben als Solist extrem anstrengend.» Man sei ständig unterwegs und es wäre sehr schwierig, den Beruf mit Frau und Familie zu vereinen. «Zum anderen gibt es viel zu viele, die das wollen.»

Auch eine Stelle im Orchester zu finden, sei oft nicht einfach. «Es ist nicht immer nur eine Frage von Fleiss und Talent – ich war auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort», sagt Diezig. Dass er jeden Tag üben muss, um sein Niveau zu halten, und kaum in den Urlaub fahren kann, ohne sein Instrument mitzunehmen, stört ihn nicht: «Klar muss ich mich manchmal überwinden, aber sobald ich spiele, ist es für mich keine Arbeit mehr.»

Creme für die Hände

Ebenso selbstverständlich ist es für ihn, dass er auf seine Hände achtgibt. «Ich benütze Handcreme, trage im Winter immer Handschuhe und passe mit dem Küchenmesser besonders gut auf», sagt Diezig. Gross einschränken müsse er sich aber nicht. So fährt er weiterhin Rennvelo, einzig auf die Schlittschuhe hat er sich seit Längerem nicht mehr gewagt: «Ich verzichte nicht auf vieles, bin aber bestimmt vorsichtiger als andere: Meine Hände sind mein Kapital.» (Regula Bur)

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Presseartikel: “Ein Kammermusik-Abend voller Kontraste” (Bergsträsser Anzeiger)

Datum: 12.10.2011
Medium: Bergsträsser Anzeiger
Titel: Ein Kammermusik-Abend voller Kontraste
Original: Ja

12. Oktober 2011 | Von Karin Pfeifer

Ein Kammermusik-Abend voller Kontraste

Kunstfreunde Bensheim: Viel Beifall für drei Cellisten und einen Pianisten im Parktheater

BENSHEIM. Die Kunstfreunde Bensheim überraschen in jüngster Zeit bei ihren Konzerten durch ungewöhnliche Besetzungen und seltene Programme. Auch das jüngste Konzert verdeutlichte diese Absicht. Ein Konzert mit drei Cellisten in Verbindung mit einem Pianisten wird sicher nicht sehr oft angeboten. Im Bensheimer Parktheater musizierten Mattia Zappa, Sebastian Diezig und Yoel Cantori (Violoncello) sowie Massimiliano Mainolfi (Klavier).

Da es für diese Besetzung fast keine Literatur gibt, sind Bearbeitungen zwingend notwendig. Mattia Zappa erwies sich hierbei als sehr geschickt. So erklang zu Beginn die Gambensonate Nr. 2 BWV 1028 von Johann Sebastian Bach in seiner Fassung für drei Celli. Die Gambe selbst ist bereits seit der Wiener Klassik aus dem Konzertsaal verschwunden. Allerdings werden die drei Originalsonaten, die zwischen 1717 und 1723 entstanden sind, auf Viola oder wie hier auf das Cello übertragen. Bei dieser Aufführung wurden zudem die Ober- und die Unterstimme des Cembalos den beiden anderen Celli zugeordnet. Da hier die Akkorde der Cembalostimme fehlten, wurde die lineare Stimmführung besonders hervorgehoben. Zudem entstand durch die durchsichtige schlanke Tonführung eine Wiedergabe von ganz eigenem Reiz.

 

Krasser Stilwandel

Joseph Haydn hat für seinen Arbeitgeber Fürst Esterházy, ein leidenschaftlicher Baryton-Spieler, zahlreiche Trios und Divertimenti geschrieben. Auch dieses Instrument mit seinen sechs Saiten und den 20 mitschwingenden Resonanzsaiten ist in der folgenden Zeit aus der Literatur verschwunden.

Aber bereits zu Haydns Zeit wurde das Divertimento D-Dur alternativ mit drei Violoncelli besetzt. Auch die Wiedergabe dieser leicht eingängigen Musik bevorzugte das schlanke Klangbild, bei dem die einzelnen Stimmen gut miteinander korrespondierten.

Mit Astor Piazzolas “Grand Tango” erfolgte zum Abschluss des ersten Programmteils ein krasser Stilwandel. Mattia Zappa spielte diesen konzertanten Tango leidenschaftlich zupackend mit grossem Ton und ausdrucksvollem Vibrato. Temperamentvol wurde er von Massimiliano Mainolfi am Klavier unterstützt.

Der zweite Teil dieses Kammermusikabends begann mit einem 2007 komponierten Werk für Violoncello solo von Giovanni Sollima. “La Folia” greift die barocke Form einer ständig wiederholten Bassmelodie auf, über der sich Variationen entwickeln. Aus spieltechnischen Gründen mussten hierbei die beiden tiefen Saiten oktaviert auf den Ton G eingestimmt werden. Darüber entwickelten sich Variationen ganz unterschiedlichen Charakters. Sebastian Diezig meisterte die Vielzahl an technischen Schwierigkeiten voller Bravour und glänzte mit eindrucksvoller Gestaltung.

1915 ist die Cellosonate von Claude Debussy entstanden. Auch hier erwies sich Zappa als sehr wandlungsfähiger Interpret. Sein Spiel kostete den Farbenreichtum dieses Werks voll aus. Der häufig episodenhafte Aufbau mit seinen vielen stimmungsmässigen Kontrasten wurde im guten Zusammenspiel mit dem Pianisten überzeugend dargestellt.

 

Aufbäumen gegen das Schicksal

Die beiden Musiker spielten anschliessend “Malinconia” von Jean Sibelius. Hier verarbeitet der Komponist den Tod seiner geliebten Tochter Kirsti. Die tiefe Trauer überträgt er hierbei auf die Bevorzugung der tiefen Lage des Cellos und dessen melancholische Melodik. Den reich gestalteten Klaviersatz könnte man vor allem in den Läufen und Arpeggien kurz vor dem verklingenden Schluss als Aufbäumen gegen das Schicksal deuten.

Versöhnlichen Wohlklang strahlt dagegen das Requiem op. 66 für drei Celli und Klavier von David Popper aus. Auch bei diesem 1891 in London uraufgeführten Werk für einen verstorbenen Freund geht es um Trauer und Wehmut, aber auch im Trost durch die Musik.

Nach diesem besinnlichen Abschluss des auf Kontrast ausgerichteten Programms gab es viel Beifall, der mit zwei ganz unterschiedlichen Zugaben belohnt wurde: Auf den Anfang von Verdis “La Traviata” folgte ein zarter Bach-Satz, mit dem der Kreis zum Konzertbeginn wieder geschlossen wurde. Karin Pfeifer

 

BensheimBA

 

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Presseartikel: “Fantasie für drei Stimmen” (Darmstädter Echo)

Datum: 10.10.2011
Medium: Darmstädter Echo
Titel: Fantasie für drei Stimmen
Original: Nein

10. Oktober 2011  | Von Klaus Trapp

Fantasie für drei Stimmen

Konzert: Findige Cellisten präsentieren ihre Bearbeitungen im Bensheimer Parktheater

BENSHEIM. 

Wenn drei Cellisten gemeinsam auftreten wollen, müssen sie besonders findig und fantasievoll sein, denn es gibt kaum Originalliteratur für diese Besetzung. Also bearbeitete der Cellist Mattia Zappa für sich und seine Kollegen Sebastian Diezig und Yoël Cantori Gambensonaten von Bach, wobei er geschickt die in den Originalen angelegte Dreistimmigkeit nutzte. Im zweiten Konzert der Saison bei den Bensheimer Kunstfreunden stand Johann Sebastian Bachs G-Dur-Sonate BWV 1027 am Beginn, und man erlebte eine fast schon romantisierende Wiedergabe mit variabler Dynamik und deutlicher Akzentuierung der jeweils führenden Stimme.

Eine weitere Fundgrube für die drei Cellisten sind Joseph Haydns ursprünglich für das Baryton, ein mit der Gambe verwandtes Instrument, bestimmte Trios. Haydns D-Dur-Divertimento wurde besonders leichtflüssig und feinsinnig vorgeführt, wobei die Homogenität des Spiels beeindruckte. Mit einem Augenzwinkern spielte die Dreiergruppe als eine der Zugaben das Vorspiel zu Verdis „La Traviata“ – Orchestermusik, auf raffinierte Weise reduziert. Und beim letzten offiziellen Programmpunkt, dem Requiem op. 66 für drei Celli und Orchester von dem aus Prag stammenden Romantiker David Popper, wurde der Orchesterpart aufs Klavier übertragen, während die Streicher in sonoren Klängen und eingängigen Melodien schwelgten.
Doch es gab auch Solistisches an diesem stilistisch vielfältigen Abend. Mattia Zappa und Massimiliano Mainolfi boten den Grand Tango von Astor Piazzolla in einer zugleich energischen und ausdrucksstarken Version, wobei der temperamentvolle Pianist manchmal im Eifer des Gefechts den Cellisten übertönte. Differenzierter gingen die beiden mit der späten Cellosonate von Claude Debussy um, deren kompositorische Finessen ausgekostet wurden. Recht robust dagegen geriet das Charakterstück „Malinconia“ von Jean Sibelius, eine eigenartige Mischung von düsteren Gebärden und virtuos auftrumpfenden Passagen.
Der Schweizer Cellist Sebastian Diezig steuerte eine gemäßigt moderne Kostbarkeit bei: „La Folia“ für Cello solo von dem 1962 in Palermo geborenen Giovanni Sollima. Nach barockem Muster werden über einem ständig wiederholten Bassmotiv Variationen entwickelt, wobei die Tonsprache sich vom tonalen Zentrum behutsam entfernt. Der Cellist vertiefte sich technisch gewandt und mit starker Intensität in die einfallsreichen Verwandlungen, in raschem Wechsel streichend und zupfend – eine von den Zuhörern im Parktheater Bensheim mit besonders kräftigem Beifall bedachte Leistung.

 

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Presseartikel: “Drei Celli und ein Flügel” (Bergsträsser Anzeiger)

Datum: 1.10.2011
Medium: Bergsträsser Anzeiger
Titel: Drei Celli und ein Flügel
Original: Nein

 

Kunstfreunde Bensheim: Besonderes Konzert am 8. Oktober im Parktheater

Drei Celli und ein Flügel

Bensheim. Wenn sich beim nächsten Konzert der Kunstfreunde Bensheim am kommenden Samstag (8.) drei Celli und ein Steinway-Flügel die Bühne des Parktheaters teilen, so tritt damit ein Ensemble in einer Instrumentenkombination auf, die so in der Konzertreihe noch nie zu hören war. Fest steht: Es handelt sich um eine überaus lohnenswerte Premiere, garantiert nicht nur für Cello-Fans.

Die seltene Kombination geht zurück auf die Idee dreier Freunde, nämlich der Cellisten Mattia Zappa, Yoel Cantori und Sebastian Diezig. Sie verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern vor allem die Leidenschaft fürs Cellospiel. “Man kann durchaus sagen, dass wir besessen sind”, so Sebastian Diezig. Und weil das so ist, lag nichts näher, als sich für ein “cello-manisches” Konzert zusammenzutun.

Gemeinsam mit Massimiliano Mainolfi (Klavier; kleines Bild) bildet Mattia Zappa außerdem ein sehr erfolgreiches Duo: Die Interpreten sind in Bensheim keine Unbekannten. Ihr Auftritt wurde bereits vor zwei Jahren im Parktheater gefeiert. Der Schweizer Zappa und der Italiener Mainolfi schlossen sich während ihres Musikstudiums an der weltweit renommierten New Yorker Juillard School 1994 zu einem Duo zusammen.

Ihr gemeinsames Debüt in der Carnegie Hall gaben sie im März 2001, zwei Jahre später folgte das Debüt im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Das Duo wird immer wieder zu internationalen Festivals eingeladen, aber auch als Solisten sind die beiden Musiker sehr gefragt.

Streifzug durch die Jahrhunderte

Die anderen beiden Cellisten, Sebastian Diezig und Yoel Cantori, kommen ebenfalls aus der Schweiz und sind dort als Solocellisten und Konzertmeister berühmter Orchester tätig. Gemeinsam machen die drei “Cellomaniacs” mit ihren Instrumenten in Bensheim einen Streifzug durch die Cello-Literatur der letzten dreihundert Jahre, teils gemeinsam, teils in unterschiedlichen Besetzungen: Alle drei Celli solo sind zu hören mit der Bearbeitung einer Bach’schen Gambensonate und einem Divertimento von Haydn. Einen ganz anderen Schwung bringt Astor Piazzollas berühmter Grand Tango auf die Bühne und weiter geht’s mit Debussy, Sibelius und Sollima.

Für das gelungene Solo-Stück von Sollima wird Diezig seine C-Saite auf ein “G” runterstimmen “und dann geht es richtig ab”, so Diezig selbst. Der Konzertabend geht mit David Poppers “Requiem für drei Celli und Klavier” zu Ende. zg

 

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Presseartikel: “Cellotreffen von zwei ungarischen Giganten” (Aargauer Zeitung)

Datum: 21.7.2011
Medium: Aargauer Zeitung.
Titel: Cellotreffen von zwei ungarischen Giganten
Original: Ja: AZBerzinsAarau

Cellotreffen von zwei ungarischen Giganten

Bereits findet der zweite Abend der Aarauer Sommerabendkonzerte von SONaare statt. Sebastian Diezig gastiert mit einem virtuosen Solo-Rezital in Aarau. Der Schweizer Cellist, 1983 in Fribourg geboren, fiel nach dem Studium in Lausanne und Basel bei Wettbewerben auf und wirkte alsbald als Solist bei Schweizer Orchestern. Seit 2009 ist er stellvertretender Solo-Cellist im Luzerner Sinfonieorchester – dem wohl aufstrebendsten Schweizer Orchester in diesen Jahren.

Geprägt von Volksmusik
Auf dem Aarauer Programm stehen unter dem Titel “Ungarischer Abend” die Solosonaten von Sandor Veress (1907-1992) und seinem Lehrer Zoltan Kodaly (1882-1967). Beide Komponisten sind von der ungarischen Volksmusik beeinflusst. Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Sonaten besteht in den hohen Anforderungen, die an die Technik und an das Gedächtnis des Cellisten gestellt werden, da beide Werke sehr virtuos, mehrstimmig und kontrapunktisch sind.

Sebastian Diezig will die beiden Solo-Werke mit ihren mannigfaltigen Verbindungen in Aarau kurz und verständlich kommentieren. Diezig nennt Veress’ musikalische Sprache moderner beziehungsweise “zukunftsorientierter” als diejenige von Kodaly, welche von einem starken und schönen, romantischen Klangideal geprägt war. (BEZ)

 

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Presseartikel: “Brillanter Solocellist spielt in Murten” (Murtenbieter)

Datum: 14.11.2010
Medium: Murtenbieter
Titel: Brillanter Solocellist spielt in Murten
Original: Nein

 

Brillanter Solocellist spielt in Murten

 

Murten / Am Sonntag, 14. November 2010 um 17 Uhr spielt der Cellist Sebastian Diezig begleitet durch das Freiburger Kammerorchester unter der Leitung von M. Laurent Gendre in der Deutschen Kirche Murten.

Der gefragte Solist und Kammermusiker ist in St. Ursen FR aufgewachsen, studierte bei Pierre-Bernard Sudan, Marc Jaermann und zuletzt bei Thomas Demenga, bei dem er im Jahr 2008 seine Studien mit einem brillanten Solistendiplom abschloss. Seine Kammermusiklehrer waren Walter Levin für das Streichquartett und Gérard Wyss für das Klaviertrio.

Er tritt mit Orchestern auf wie dem Basler Sinfonieorchester, dem Orchestra della Svizzera Italiana, den Budweiser Philharmonikern, dem Orchester des Festivals Boswiler Sommer und anderen mehr sowie an den Festivals Lucerne Festival, Young Artists in Concert Davos, Sine Nomine Festival in Lausanne, Boswiler Sommer, Festival Viva Cello in Liestal, und Steirischer Kammermusiksommer in Graz.

 

Erfolgreich als Solocellist

Der 27-Jährige war einer der drei Solisten, die Bachs Cellosuiten in der Spielzeit 08/09 am Lucerne Festival, dem Théâtre de la Monnaie in Brüssel, dem Grand-Théâtre du Luxembourg sowie an den Theatern Freiburg und Heidelberg mit einer Choreographie von Joachim Schloemer interpretierten.

Zudem ist Sebastian Diezig Preisträger zahlreicher Wettberwerbe: Im Jahr 2008 gewann er den 3. Preis am Internationalen Cellowettbewerb Gianni Bergamo Classic Award in Lugano; den Spezialpreis für die beste Interpretation des Pflichtstücks am Internationalen Cellowettbewerb Antonio Janigro in Zagreb; einen Anerkennungspreis am Wettbewerb der Stiftung Basler Orchester-Gesellschaft; sowie einen Studienpreis am Wettbewerb der Stiftung Friedl Wald in Basel. 2003 gewann er den 3. Preis am Concours de l’interprétation musicale de Lausanne. Er war zudem Stipendant der Fondation Pierre et Renée Glasson in Fribourg.

Zur Zeit ist Diezig Stellvertretender Solo-Cellist im Luzerner Sinfonie-Orchester.

Der passionierte Musiker spielt ein wunderschönes Cello von Phillip Cray, Basel aus dem Jahr 2000, welches vorher vom grossen Schweizer Cellisten Thomas Demenga gespielt wurde. In der Deutschen Kirche spielt der Cellist das Haydn Cellokonzert in C-Dur. Weiter auf dem Programm stehen Wolfgang Amadeus Mozarts berühmte Sinfonie Nr. 29 in A-Dur und Joseph Martin Kraus’ Sinfonie in c-moll (1783).