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David Popper Experience #16/40

Sebastian Diezig interpretiert David Poppers 16. Etüde

Zuerst erschien mir die 16. Etüde von Popper nicht übermässig spannend. Mit der Zeit merkte ich aber, dass dieses Stück, wenn es inspiriert gespielt wird, richtig schön anzuhören ist. Wie immer bei Popper ist es die Vielzahl fast schon genialer harmonischer Vorgänge, die man hervorheben kann und von denen man sich leiten lassen sollte, damit die Musik farbig wird. Mein Ziel war auch dieses Mal eine musikalische Interpretation, welche hoffentlich ein wenig vergessen lässt, dass es sich “nur” um ein technisches Übungsstück handelt. Ich finde, diese Musik hat einen erzählenden Charakter. Die gedruckten Akzente sind meiner Meinung nach in dieser Etüde eher als dezenten Hinweis auf harmonisch wichtige Töne denn in beethoven’scher Manier kräftig zu spielen, da sonst die Musik leidet. Gegen Schluss, wo ich mehr Brillanz suchte, habe ich aber vier Akzente kräftig gespielt.

Als technische Schwierigkeit fallen mir vor allem die schnellen Bogen-Wechsel über mehrere Saiten ins Auge, bei denen man schnell und präzise “hebeln” muss. Auch ist für die linke Hand an der einen oder anderen Stelle das Erreichen guter Intonation nicht trivial. Insgesamt ist es aber wohl nicht die allerschwerste Etüde in dieser Sammlung. Vielleicht ist es eins der schwierigeren Stücke im Buch zum auswendig Spielen, das kann sein. Es hat vermutlich mit den vielen schnellen Noten zu tun.

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David Popper Experience 12/40

Ich glaube, dies ist bis jetzt die schwerste Popper-Etüde. Das Stück deckt das gesamte Tonhöhenspektrum von leerer C-Saite bis zu den höchsten Tönen ab, zwingt zu wilden Lagenwechseln, schlecht liegenden Griffen über die Saiten und hat am Schluss auch noch eine aberwitzige absteigende Oktav-Tonleiter. Ich glaube viel mehr Schwierigkeit kann man in ein so kurzes Stück nicht mehr packen.

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David Popper Experience #11/40

Poppers elfte Etüde ist eher einfach zu spielen aber bis ich sie auswendig konnte, dauerte es dann doch eine Weile. Viele sich chromatisch verschiebende Sequenzen und noch mehr Saitenwechsel zeichnen dieses Werk aus und machen es fürs Gedächtnis recht kompliziert.

Ich glaube, ein flottes Tempo ist aus interpretatorischer Sicht sinnvoll, ansonsten wird es ein zäher Vortrag. Ausserdem richtete ich mein Augenmerk auf möglichst wenige Kratzgeräusche, was angesichts der unzähligen Saiten- und Bogenwechsel nicht ganz einfach zu bewerkstelligen ist.

Es ist ein faszinierendes Projekt, alle Etüden Poppers Hoher Schule auf diese Art aufzunehmen. Es dauert zwar vermutlich noch etwa acht Jahre, wenn ich weiter in diesem Tempo vorankomme (wovon ich ausgehe) aber so habe ich Zeit, mich eingehend mit den einzelnen Stücken und ihren Schwierigkeiten zu befassen. Vor allem ist es für mich immer erstaunlich, wie weit man eben doch kommt, wenn man zwar im Schneckentempo bzw. täglich nur in kleinen Schritten, jedoch konsequent und unaufhaltsam vorangeht. Auf einmal stellt man fest, dass man bereits einen guten Teil der grossen Strecke zurückgelegt hat.

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David Popper Experience #10/40

Mit dieser zehnten von insgesamt 40 Etüden erreiche ich heute die 25%-Marke in der David Popper Experience.

Zwar gibt es in dieser Etüdensammlung durchaus noch die eine oder andere schwierigere Nummer als diese zehnte Etüde. Aber ist sie nicht zu unterschätzen. Zu den Schwierigkeiten gehören nämlich viele Arpeggios und Läufe über mehrere Saiten und Lagen hinweg, häufiges, direktes -also ohne Glissando und somit heikles- Ansteuern der zweiten und dritten Lage, delikate Lagenwechsel auf dem Daumen und eine unangenehme Doppelgriffstelle am Schluss.

Abgesehen von diesen technischen Aspekten finde ich, dass es bislang eine der musikalisch ansprechenderen Nummern ist.