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Opernarien und Kammermusik: Bach, Vivaldi, Haydn, Mozart, Beethoven + Co. in St. Ursen

Es ist wieder so weit: Meine Tante Silvia Nowak an Blockflöte und Cembalo, meine Frau Paula Novoa mit ihrer Geige und Sänger Bernard Maillard mit seiner Stimme sowie meine Wenigkeit am Cello werden in der Kirche des freiburgischen St. Ursens Opernarien in kompakten Transkriptionen nach Art des Hauses sowie Kammermusik und Solomusik präsentieren. Dieses Programm dauert gut eine Stunde, der Eintritt ist frei (Kollekte zur Deckung der Unkosten am Ausgang). Wir würden uns freuen, Sie im Publikum zu sehen.
Infos: Freitag, 7.6.2019, 20h00, Kirche St. Ursen. Eintritt frei – Kollekte am Ausgang.

Programm:

Giuseppe Sarti: Aus der Oper „Fra i due litiganti il terzo gode“
Arie „Come un agnello“

Georg Friedrich Handel: Aus der Sonate I in c-moll
III. Andante
II. Allegro ma non troppo

Johann Sebastian Bach: Aus der Cellosuite Nr. 4 in Es-Dur BWV 1010
I. Praludium

Aus der Kirchen-Kantate “Die Elenden sollen essen” BWV 75
III. “Mein Jesus soll mein alles sein!”

Antonio Vivaldi: Violinkonzert “Herbst” in F-Dur aus den vier Jahreszeiten
I. Allegro

Giovanni Battista Pergolesi: Aus der Opera comica “Il Flaminio”
Arie “Mentre l’erbetta pasce l’agnella”

Joseph Haydn: Cembalokonzert in D-Dur Hob. XIII:11
I. Vivace
II. Un poco adagio

Ludwig van Beethoven: Duo Nr. 2 WoO 27:2 in F-Dur für Violine und Violoncello
I. Allegro affettuoso

Wolfgang Amadeus Mozart: Aus der Oper “La finta semplice”
Arie “Nelle guerre d’amore”

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Popper Experience #4/40

Poppers vierte Etüde ist technisch diffizil und physisch anstrengend. Die linke Hand muss nämlich oft Stellungen einnehmen, welche für die Sehnen auf dem Handrücken unergonomisch sind. Auch für die rechte Hand ist das Stück ermüdend. Trotz der reichen Harmonik kann man dem Kurzwerk in musikalischer Hinsicht einen gewissen Übungscharakter nicht absprechen.

Die “Popper Experience” ist der Nachfolger des “Piatti Projekts” (2014-2018). Damals lernte ich alle Piatti-Capricen und spielte sie eine nach der anderen ein. Nun mache ich dasselbe mit den 40 Etüden aus David Poppers High School. Da fast alle dieser Stücke für mich neu sind, ist es ein längeres Unterfangen. Das erste Video konnte ich am 6.9.2018 publizieren. Nun sind wir bei Nr. 4 angelangt und haben in 236 Tagen 10% des Projektes komplettiert. Geht es in diesem Tempo weiter, so wird das ganze Projekt insgesamt also ungefähr 6.5 Jahre in Anspruch nehmen oder anders gesagt: Noch etwas weniger als 6 Jahre ab jetzt. Wir werden ja sehen!

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Klaviertrios von Brahms und Lattion im Café Belvédère Fribourg



Ich lade Sie herzlich ein, am Sonntag, dem 7.4.2019 um 20:30 Uhr in Fribourg im Café Belvédère der Uraufführung von Olivier Lattions Klaviertrio “Moonphase Trio” beizuwohnen. Olivier Lattions Musik ist modern genug um neu zu klingen aber dennoch so tonal, dass jeder etwas damit anfangen kann. Ich denke, dass er ein schönes Trio geschrieben hat. Ebenfalls auf dem Programm steht Johannes Brahms’ Klaviertrio op. 8 in H-Dur. Von den drei Klaviertrios des grossen deutschen Spätromantikers ist dieses das lyrischste. Obschon der Komponist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erst 21 Jahre alt war, ist es bereits ein unverkennbarer Brahms und sowohl vom handwerklichen als auch von der künstlerischen Qualität her ein Oeuvre der allerersten Kategorie. Ich freue mich sehr, mit meiner Frau Paula Novoa an der Geige und dem Komponisten des “Moonphase Trios” Olivier Lattion am Klavier dieses Konzert zu spielen und wir würden uns freuen, wenn Sie als Zuhörer/in dabeisein würden, zumal es nicht alltäglich ist, dass ein Klaviertrio dieser Qualität aus der Taufe gehoben wird.

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Streichtrio-Konzert am 9.12. in Thun: Dvorak Miniaturen und Mozart Divertimento

So, 9.12.18, 16h, Markuskirche Thun
Antonin Dvorak: Miniaturen op. 75a
Wolfgang Amadeus Mozart: Divertimento in Es-Dur KV 563
Weitere Infos…

Weil das Streichtrio von den Komponisten eher stiefmütterlich behandelt wurde und wird, nimmt es in der Welt der Kammermusik eine Randstellung ein und steht folglich im Schatten vor allem des Streichquartetts, welchem repertoiremässig sowohl qualitativ als auch quantitativ nur das Klavier und das Sinfonieorchester das Wasser reichen können. Das inoffizielle Hauptwerk für Streichtrio indes, Mozarts Divertimento in Es-Dur, braucht Vergleiche nicht zu scheuen und ist eines der bedeutendsten Kammermusikwerke überhaupt. Im sechs Sätze umfassenden Werk fordert und fördert Mozart alle drei Instrumente gleichbeteiligt. Es ist ohne Zweifel ganz grosser Mozart, den ich mit meinen beiden Orchesterkollegen Jonas Erni (Stimmführer der 2. Violinen im LSO) und Alexander Besa (Solobratschist im LSO) in Thun spielen darf.

Das andere Werk auf dem Programm, die Miniaturen op. 75a von Antonin Dvorak, wurde original für zwei Violinen und eine Bratsche geschrieben. Sie werden die Fassung für Violine, Bratsche und Cello hören. Es ist ein typischer, von böhmischem Folklore durchtränkter Dvorak, der sich leicht und eingängig anhört.

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Ausserordentlicher Zyklus zum 5-Jahr-Jubiläum

Werte Kammermusik-Fans,

Die Zeit vergeht schnell und so kommt es, dass wir vom Vector Quartett Luzern heuer bereits unser 5-Jahr-Jubiläum feiern dürfen. Dies nehmen wir zum Anlass, eine ausserordentliche, dreiteilige Konzertreihe in der International Church Luzern zu veranstalten. Dabei werden sämtliche drei Streichquartette von Johannes Brahms zur Aufführung gelangen – Stücke, welche uns in den fünf gemeinsamen Jahren besonders ans Herz gewachsen sind. Zu jedem Brahms-Quartett gesellen wir dann pro Konzert stets noch ein Werk von Mozart, Beethoven oder Haydn dazu – auch hier ausgewählte Werke, welche in unserer bisherigen Quartettzeit wichtig waren. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie als Zuhörer mit uns feiern, indem Sie diese für das Vector Quartett besonderen Konzerte besuchen und danken Ihnen, wenn Sie auch Ihre Freunde und Bekannte mitbringen!

Konzerte zum fünfjährigen Jubiläum des Vector Quartetts Luzern:

Samstag, 3. November 2018, 19h, International Church Luzern (Zähringerstr. 7)
Mozart: Streichquartett in F-Dur KV 590 („Preussisches Nr. 3“)
Brahms: Streichquartett Nr. 1 in c-moll op. 51

Samstag, 9. März 2019, 19h, International Church Luzern (Zähringerstr. 7)
Haydn: Streichquartett op. 77 Nr. 1 in G-Dur „Komplimentierquartett“
Brahms: Streichquartett Nr. 2 in a-moll op. 51

Samstag, 18.5.2019, 19h, International Church Luzern (Zähringerstr. 7)
Beethoven: Streichquartett op. 95, Nr. 11 in f-moll („Serioso“)
Brahms: Streichquartett Nr. 3 in B-Dur op. 67

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Mit Heiner Reich und Jonas Vischi: Alle Bach-Suiten in Luzern

Bachs Cellosuiten sind für jeden Cellisten etwas ganz besonderes weil sie wohl die wichtigsten Werke für Cello überhaupt und qualitativ eine würdige Hinterlassenschaft des vermutlich grössten Komponisten aller Zeiten sind aber auch weil bei keinen anderen Stücken das Spektrum an möglichen und unmöglichen Interpretationen so weit auseinandergeht. Wahrhaft, wenn man sich in die Aufnahmen verschiedener Cellisten reinhört, dann gehen die Interpretationsansätze unendlich viel weiter auseinander als zum Beispiel bei einem Dvorak-Cellokonzert. Die Suche nach der “richtigen”, persönlichen Deutung und Aufführungsweise kann ein ganzes Musikerleben dauern. Und da jeder Cellist die Suiten anders spielt, ist es stets interessant und aufschlussreich, jemandem beim Spielen dieser Werke zuzuhören. Als Zuhörer kriegt man fast einen Einblick in die Psyche des Interpreten, denn seine Entscheidungen in Sachen Tempo, Ästhetik, Agogik, Phrasierungen, Klang und weiterer Parameter sind meiner Meinung nach Ausdruck der Persönlichkeit dieser Musikerseele. Jedenfalls ist es frappierend, wenn man einen Musiker persönlich gut kennt und ihn dann Bach spielen hört, wie diese Interpretation zu diesem Menschen passt. Man kann sich in Bach nicht verstecken könnte man sagen. Ein anderer hat mal gesagt: “Bei Bach siehst du, ob jemand etwas im Kopf hat”. Ein weites Feld fürwahr.

Die Bach-Suiten sind aber auch wichtig weil vor und nach ihnen nichts Vergleichbares für Cello geschrieben wurde. Johann Sebastian Bach, der Grossmeister der Vielstimmigkeit und raffinierten Harmonik hat sich bei den Cellosuiten mit nur einem einzigen, à priori einstimmigen Instrument begnügt. Dennoch gelang es ihm wie niemandem vor oder nach ihm, eine Vielstimmigkeit zu suggerieren.

Zusammen mit meinen beiden Orchesterkollegen Heiner Reich und Jonas Vischi werden wir in der Saison 2017/2018 nun alle Bach-Suiten in Luzern zur Aufführung bringen. Der Rahmen ist unkonventionell und ungezwungen: In einer Bar oder im Café erklingt Bach nicht alle Tage!

J. S. Bach · Alle Cellosuiten – Konzert-Termine in Luzern:

Fr, 5.10.2018, 17h, KKL (Seebar): Suite Nr. 1 in G-Dur BWV 1007, Heiner Reich, Cello

Fr, 26.10.2018, 17h, KKL (Seebar): Suite Nr. 2 in d-moll BWV 1008, Sebastian Diezig, Cello

So, 25.11.2018, 12h15, Kunstmuseum (Café): Suite Nr. 3 in C-Dur BWV 1009, Jonas Vischi, Cello

So, 21.4.2019, 12h15, Kunstmuseum (Café): Suite Nr. 4 in Es-Dur BWV 1010, Sebastian Diezig, Cello

So, 5.5.2019, 12h15, Kunstmuseum (Café): Suite Nr. 5 in c-moll BWV 1011, Heiner Reich, Cello

Fr, 10.5. 2019, 17h, KKL (Seebar): Suite Nr. 6 in D-Dur BWV 1012, Jonas Vischi, Cello

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Live-Audio-Aufnahme: Bach 1 Präludium & Allemande

 

Sebastian Diezig, Cello, Live-Aufnahme vom Konzert in St. Ursen am 18.5.2018.
Die hallige Akustik in der Pfarrkirche St. Ursen ist perfekt für die Aufnahme einer Bach-Suite weil die Töne sehr schön im Raum nachklingen und dadurch die Harmonien und die Polyphonien dieser grossartigen Musik ideal zur Geltung kommen. Geht jeder Cellist mit seinen eigenen Klangvorstellungen und persönlichen ästhetischen Überzeugungen an Bachs Solosuiten heran, so scheint mir doch, dass Grösse und Integrität dieser Musik immer gewahrt bleiben und durch die verschiedenen Interpretationen allenfalls in anderem Licht erscheinen. Fast ist es so, als könnte keine einzige Deutung alle Aspekte dieser Musik offenlegen und dass erst die Vielfalt der verschiedenen Versionen einen annähernden Gesamteindruck erlauben, dermassen vielschichtig sind diese Kompositionen und dermassen limitiert wirkt ein einzelner Musiker mit seinem viersaitigen Cello daneben. Dies ist eben das Markenzeichen dieses Meisterwerks, nämlich, dass es so universell ist, dass es verschiedenste Interpretationen zulässt. Darüberhinaus kenne ich wenige Musik, die so direkt zum Zuhörer spricht, erzählt, erörtert, sucht, findet, inspiriert, nachdenklich stimmt, meditiert. Einfach wunderbar.

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Das Piatti-Projekt: Caprice Nr. 10 von 12

Das Piatti-Projekt hat heute mit der Caprice Nr. 10 wieder einen kleinen Meilenstein erreicht. Fast nach jeder Caprice dachte ich wohl, dass ich soeben eine der schwierigsten aufgenommen habe. Aber bei Nr. 10 stimmt es wirklich. Das Stück ist undankbar zu spielen, da es einerseits für die linke Hand selbst für Piatti-Verhältnisse sehr unangenehm ist (die ganze Zeit schwierige Daumenlage-Fingerätze über zwei Saiten, gespickt mit heiklen Lagenwechsel) und andererseits in musikalischer Hinsicht nicht sehr interessant ist.  Falls die Zeit, die ich zum Lernen der einzelnen Capricen brauchte ein Indiz für die Schwierigkeit ist, dann ist diese Caprice wirklich die schwierigste, brauchte ich doch über fünf Monate. Das schockiert selbst mich!