>3. Preis Internationaler Cellowettbewerb Lugano “Gianni Bergamo” 2008
Spezialpreis Internationaler Cellowettbewerb Zagreb “Antonio Janigro” 2008
>Stellvertretender Solo-Cellist des Luzerner Sinfonieorchesters
Der Schweizer Cellist Sebastian Diezig ist ein gefragter Solist und Kammermusiker. Er studierte bei Pierre-Bernard Sudan, Marc Jaermann und schliesslich bei Thomas Demenga, bei dem er im Jahr 2008 seine Studien mit einem brillanten Solistendiplom abschloss. Sebastian ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, besonders hervorzuheben sind sein 3. Preis am Internationalen Cellowettbewerb von Lugano (2008) sowie der Spezialpreis für die beste Interpretation des Pflichtstücks am Internationalen Cellowettbewerb von Zagreb (2008). Seit 2010 ist Sebastian als stellvertretender Solo-Cellist im Luzerner Sinfonieorchester angestellt, mit welchem er als Orchestermusiker im KKL und im Luzerner Theater auftritt sowie regelmässig in wichtigen Musikstädten Europas und Asiens gastiert. Als Solist tritt er mit Orchestern auf wie dem Basler Sinfonieorchester, dem Orchestra della Svizzera Italiana, dem Freiburger Kammerorchester und anderen mehr sowie an namhaften Festivals wie dem Lucerne Festival, Young Artists in Concert Davos, Sine Nomine Festival in Lausanne und andere in der ganzen Schweiz, in Deutschland, in Österreich, in Belgien und in Luxemburg. Sebastian komponiert auch. Bislang hat er unter anderem die virtuosen Solostücke “Top Gun Variations” (2012) und “Blues”(2007) geschrieben, uraufgeführt und für seinen Youtube-Kanal eingespielt. Ausserdem ist er Gründer und Autor des umfassendsten Celloblogs des deutschsprachigen Webs. Sebastian lebt mit seiner Frau, der Geigerin Paula Novoa, in Luzern.
Aufnahme des Konzertes vom 23.3.2014 im Foyer des Luzerner Theaters.
Christina Gallati, Violine Sebastian Diezig, Cello Paul Suits, Klavier
Das grosse B-Dur-Trio Franz Schuberts ist eines der wichtigsten Werke für Klaviertrio. Alle Instrumente sind gleich wichtig und übernehmen sowohl solistische als auch begleitende Funktionen. Das zum Teil sehr heikel zu spielende Werk deckt ein riesiges emotionales und klangliches Spektrum ab. Ein Highlight sicherlich der besonders schöne langsame Satz.
Freitag, 23.5.2014, Lunchkonzert 12h15-12h45, Fribourg, Centre le Phénix (Rue des Alpes 7). Kollekte.
Bach, Suite Nr. 5 in c-moll für Cello solo BWV 1011
Sebastian Diezig, Cello
Die 5. Cellosuite spricht mich an wie nur wenige andere Kompositionen, weil in Ausdruck, Ambiance und Gestaltung ein Ausmass erreicht wird, das mich an Bachs phänomenale Matthäuspassion erinnert. Es fasziniert, mit nur einem Cello in diese Sphären vorzustossen. Durch die solistische Besetzung und die Dauer von nur 25 Minuten ist die 5. Suite im Vergleich zur mit zwei Orchestern plus Continuogruppe und 2 Chören opulent besetzten und mit fast drei Stunden Dauer operatisch langen Matthäuspassion räumlich und zeitlich eine richtige Kompaktversion. Viele weitere Feinheiten machen die Cellosuite noch mehr zu einer ganz speziellen, so etwa die Fuge nach der Einleitung, welche die einzige in den sechs Cellosuiten ist und übrigens auch eine der sehr seltenen Solo-Cello-Fugen der Literatur überhaupt. Auch alle anderen Sätze dieses Solo-Werkes sind in ihrem Charakter so durchwegs dunkel, definiert, überzeugend und faszinierend, dass man jeden einzelnen Satz hier erwähnen müsste, stellvertretend sei bloss die Sarabande genannt, welche in ganz aparter Weise Harmonien aufbaut und verwirft.
Skordatur oder Normalstimmung?
Ob man die Suite in Normalstimmung spielt oder wie von Bach vorgesehen mit auf G runtergestimmter A-Saite (einer so genannten Skordatur), ist eine Frage, die sich jeder Cellist stellt. Vereinfacht gesagt sorgt die Normalstimmung für Schwierigkeiten in der linken Hand, weil die Akkorde nicht dafür gedacht sind. Die Skordatur wiederum stellte dem Cellistenhirn Probleme, weil die Töne nicht da sind, wo man seit 25 Jahren gewohnt ist, sie zu greifen. Doch selbst wenn zum Teil grosse Solisten der Normalstimmung den Vorzug geben, so ist es für mich trotzdem ein “No-Brainer”, die Skordatur zu wählen. Anfänglich durchaus mühsam, so finde ich doch, dass nur so die Akkorde die richtige Resonanz kriegen, zumal einerseits alle von Bach geschriebenen Töne gespielt werden können (in Normalstimmung muss man bei etlichen Akkorden schummeln) und zum anderen das Cello mit dieser Skordatur viel schöner klingt. Dies nicht zuletzt aus dem Grund, dass die dazugewonnene zweite G-Saite ein natürlicher Bestandteil des c-moll-Universums ist und daher immer wieder aus Sympathie mitschwingt, während eine A-Saite in c-Moll viel weniger Sinn macht.
Zwar spiele ich oft als Solist und Kammermusiker. Seit vier Jahren habe ich aber auch eine 100%-Stelle als Stellvertretender Solo-Cellist im Luzerner Sinfonieorchester. In diesem aufwändig produzierten Video kannst du meinen Orchesterkollegen und mir bei der täglichen Arbeit im KKL zuschauen. Die Leitung hat Chefdirigent James Gaffigan. Viel Vergnügen!
Wolfgang Amadeus Mozart ist der wichtigste Komponist von Streichquintetten mit zwei Bratschen
Haydn, der König des Streichquartettes, verneinte sich dem Streichquintett mit zwei Bratschen, weil er die fünfte Stimme einfach nicht finden könne. So war es Mozart, der dem Streichquintett mit zwei Bratschen seinen Stempel aufdrücken durfte. Insgesamt hat er 6 solche Quintette geschaffen, welche für dieses Genre als die Referenzkompositionen schlechthin gelten. Brahms betrachtete sie als Muster formaler Vollkommenheit und Schubert als “wohltätige Abdrücke eines Lichtern bessern Lebens”.
Zusammen mit meinen Orchesterkolleginnen und Kollegen Denitza Kucera und Reiko Koi (Violinen) sowie Alexander Besa und Bernd Haag (Bratschen) spielen wir verteilt auf drei Konzertprogramme alle sechs Quintette. Das erste Programm fand bereits im November 2013 statt. Nun kommt es zum zweiten Programm mit den Quintetten Nr. 3 (C-Dur) & 4 (g-Moll). Sie kriegen gleich drei Gelegenheiten, uns damit in der Region Luzern zu hören:
Fr, 18.4.2014, 17h, Adligenswil Martinskeller So, 20.4.2014, 17h, Luzern, Kirche Weinbergli Mo, 21.4.2014, Herrenhaus Grafenort, 11h
Vector Quartett mit Denitza Kucera und Reiko Koi (Violinen), Bernd Haag (Viola) und Sebastian Diezig (Cello) sowie Alexander Besa (Viola)
Jeder Musiker, der solistisch und kammermusikalisch auftreten möchte, kann von einer Homepage profitieren, um sich ein bisschen bekannter zu machen. Jedoch ist es im Cyberspace wie in der “richtigen” Musikerwelt: Unzählige Musiker buhlen um Aufmerksamkeit. Im WWW ist die Konkurrenz zudem global. Man muss daher eine besonders gute und interessante Homepage haben, um damit kontinuierlich viele Besucher anzulocken. In diesem Artikel gehe ich darauf ein, was genau eine Musikerhomepage gut und interessant macht, fange aber bei den technischen Grundlagen an.
A) Technische Aspekte:
1. Selber machen oder einen Webmaster bezahlen?
Ich kann mir selber nicht vorstellen, einen Webmaster zu bezahlen, um eine Homepage aufzubauen und zu pflegen. Erstens, weil es teuer ist und zweitens, weil es nicht so schwierig ist, wenn man die richtigen Werkzeuge zur Hand hat. Vor allem aber stelle ich mir die Betreuung durch einen Webmaster kompliziert vor, wenn ich oft neue Artikel, Videos, Aufnahmen und kleine News-Updates hochladen möchte. Da will ich selber und unkompliziert einfach mal was hochladen können, ohne vorher meinen Webmaster kontaktieren zu müssen. Und letztlich ist bei einer gut eingerichteten Homepage-Architektur die grosse Arbeit die Erstellung Inhalte (Texte, Bilder, Videos, usw.) und diese Arbeit bleibt (ausser man hat ein Redaktionsteam, was aber vermutlich für die meisten Musiker keine Option ist, da sehr teuer). Die einzige Aufgabe, die ich selber nicht hinkriegte: Das Content Management System auf dem Server zu installieren. Das habe ich den Webspace-Provider machen lassen. Ansonsten kann man vieles selber erlernen, sei es intuitiv, mit Try-and-Error oder über Youtube-Videos und mit sonstigen Ressourcen im WWW (einfach mit Google suchen).
2. Architektur: Content Management System (CMS) oder HTML-Editor (Dreamweaver, Freeway Pro etc.)?
Weil es einfach zu bedienende HTML-Editoren gibt, kann der Einstieg mit einem HTML-Editor recht unkompliziert sein. Vereinfacht gesagt, gestaltet man damit jede Seite einzeln und ähnlich wie in einem klassischen Layout-Programm. Anschliessend verlinkt man die erstellten Seiten von Hand und lädt alles per Knopfdruck auf den Webserver. Die Programme ermöglichen es, mit Vorlagen zu arbeiten. Dennoch wird es in meiner eigenen Erfahrung bei grösseren Internetangeboten schnell unübersichtlich und kompliziert, weil viel zu viel Handarbeit anfällt, wenn man beispielsweise eine neue Seite hinzufügen will, welche von allen anderen 300 bereits erstellten Seiten abrufbar ist. Und mit der Zeit wird es immer schlimmer, weil die Webseite immer weiter wächst. Ein HTML-Editor ist aus meiner Sicht nur dann gut, wenn man eine visuell sehr anspruchsvolle Seite gestalten will, welche man danach aber nur selten aktualisieren möchte.
Ein so genanntes Content Management System (CMS) ist aus meiner Sicht der bessere Weg, wenn man seine Seite häufig mit neuen Artikeln, Fotos, Videos, Konzertdaten usw. versorgen will, weil die Erstellung der Inhalte einfach und unkompliziert abläuft und man danach die Artikel in Kategorien ablegt, welche das CMS dann selber miteinander verlinkt und automatisch an den richtigen Stellen anzeigt. Wie der englische Name sagt, liegt der Schwerpunkt auf möglichst einfachem Verwalten der Inhalte. Alle Blogs, die du liest, basieren höchstwahrscheinlich auf einem CMS wie WordPress, Joomla oder Drupal. Auch grosse Unternehmen und die Online-Angebote von Zeitungen mit komplizierten Web-Angeboten setzen normalerweise auf CMS. Meine Webseite habe ich mit dem kostenlosen CMS “WordPress” gemacht. Es deckt alle meine Wünsche ab und falls ich eine zusätzliche Funktion benötige, so gibt es tausende Plug-Ins, die einfach zu installieren sind. Für das Layout kann man aus hunderten von so genannte Templates etwas Passendes auswählen.
Ein grosser Unterschied zwischen einem CMS und einem Editor ist übrigens, dass das CMS im Browser läuft und daher auf jedem ans WWW angeschlossenen Computer der Welt benützt werden kann, während der HMTL-Editor in der Regel auf der Festplatte deines Computers installiert wird und nur auf diesem einen Computer ausgeführt werden kann. Wenn du viel reist, empfiehlt sich daher eher ein CMS.
3. Adresse/URL reservieren (www.DeinName.ch) und Webspace mieten
Entscheidet man sich für WordPress, so kann man direkt bei WordPress seinen Webspace mieten und sofort loslegen, ohne sich mit der Installation dieses CMS auf einem bestimmten Server rumschlagen zu müssen.
Hat man bereits einen Web-Hosting-Anbieter und eine URL und möchte ein CMS darauf installieren, so ist es wohl am einfachsten, dies dem Anbieter des Webspaces mitzuteilen und ihn die Installation machen zu lassen.
Will man mit einem HTML-Editor arbeiten, so muss man bei einem Web-Hosting-Anbieter Webspace mieten. Dann kann man sich im Editor an die Gestaltung der Seite machen und anschliessend die erstellten Dateien per so genanntem FTP (File Transfer Protocol) auf den Server hochladen, was meist bequem aus dem Editor heraus machbar ist. Anschliessend ist die Homepage online.
Webspace ist nicht gratis, sofern man eine Top-Level-Domain möchte und seinen Besuchern nicht dauernd Werbe-Einblendungen zumuten will. Ich bin bei Witweb.ch, wo es verschiedene Preispläne gibt zu CHF 1.95/Mt (10GB Speicherplatz, nicht für CMS geeignet) oder CHF 4.95/Mt (20GB, CMS-kompatibel) und weiteren, teureren Angeboten. Es gibt noch viele andere Anbieter. Dazu kommt noch die jährliche Gebühr (CHF 19.95) für die WWW-Adresse (www.DeinName.com). Insgesamt sind die Kosten überschaubar, wie ich meine.
B) Ziele und Zielgruppe(n) definieren
Mein Ziel war und ist, dass möglichst viele Leute meine Homepage besuchen und lesen. Das Wichtigste ist daher, oft neue Inhalte anzubieten und möglichst interessante darüberhinaus. Besucher kommen nämlich nur zurück, wenn sie das Gefühl haben, dass auf deiner Homepage immer wieder mal etwas Neues zu ihren Interessensgebieten zu finden ist.
Die anzubietenden Inhalte richten sich nach den von dir definierten Zielgruppen. Willst du Konzertbesucher ansprechen? Konzertveranstalter? Amateur-Musiker? Junge Berufsmusiker und -Studenten? Kollegen? Medien? Andere?
Hier ein paar Themenbereiche, welche mir bekannte Zielgruppen aus meiner Erfahrung interessieren:
Amateur-Musiker:Musiker-Blog mit Infos und Tipps zum Cellospielen/Klavierspielen etc., Konzertdaten, Live-Videos, Ton-Aufnahmen.
Junge Berufsmusiker und -Studenten: News, Biographie, Fotos, Musikerblog mit Infos und Tipps zum Cellospielen/Klavierspielen etc., Repertoire, Konzertdaten.
Kollegen: Live-Videos, Konzertdaten, Audio-Aufnahmen, Musiker-Blog mit Infos und Tipps.
1. News: Konzertvorschauen, neue Wettbewerbs-Erfolge, neue Inhalte auf der Homepage (Videos, Artikel…), wichtige Änderungen auf der Homepage …)
2. Infos über den Musiker / die Musikerin: Biographie, Künstlerfotos, Konzertfotos, sonstige Fotos, Presseartikel, Repertoire, Kontaktdetails.
3. Fotos, Video- und Audioaufnahmen
4. Konzertdaten
5. Blog: Ein Blog sollte min. alle zwei Monate (besser ein- bis zweimal monatlich) einen neuen Artikel haben, um Besucher zu binden. Kaum zu schaffen, wenn dich das Thema des Blogs selber nicht interessiert. Je nach Zielgruppe und persönlichen Interessen sind dann verschiedene Themen denkbar. Ich selber wende mich an an ambitionierte Amateurmusiker, Berufsstudenten und Berufskollegen, indem ich meine Erfahrungen und Tipps zum Celloüben, Selbstmanagement und allen weiteren möglichen Themen zum Thema Berufsmusiker-Leben weitergebe.
6. Kontaktierungsmöglichkeit(en): Eine Telefonnummer unter der man gut erreichbar ist und eine E-Mailadresse sollten genügen.
7. Shop: Hat man Aufnahmen, DVDs und/oder Notenmaterial zu verkaufen, so kann man diese auf einer Homepage anbieten und bewerben.
8. Soziale Medien: Für Videos bindet man am besten Youtube ein. Ich habe zudem eine “Gefällt-mir”-Box von Facebook. Neue Artikel können so die Facebook-User bequem aus Facebook heraus anklicken.
9. Links zu befreundeten Kollegen: Wenn du eines Tages viele Besucher hast, so freuen sich deine Freunde, wenn sie ein paar davon abbekommen. Diese Links machen auch deine eigene Webseite interessanter und glaubwürdiger.
D) Ein- bis zweimal monatlich neue Inhalte bieten
Hier muss man sich in die Lage des Websurfers versetzen. Wenn ich über Google eine interessante Homepage finde, so will ich sie in Zukunft wieder besuchen. Idealerweise finde ich bei jedem Besuch etwas Neues. Falls nicht gehe ich weniger oft. Merke ich mit der Zeit, dass nie etwas Neues zu finden ist, so gehe ich irgendwann gar nicht mehr. Das willst du vermeiden.
Klar hast du als Musiker, der eine Webseite betreibt nicht die Zeit, jeden Tag neue Inhalte zu schaffen. Man sucht daher einen gangbaren Mittelweg zwischen den Erwartungen der Besucher und den eigenen zeitlichen Möglichkeiten. Aufgrund meiner Erfahrungen habe ich mir zum Ziel gesteckt, unregelmässig ein- bis zweimal pro Monat etwas neues auf der Frontseite der Homepage zu bieten. Das kann ein Konzertvideo, eine Konzertvorschau, ein Presseartikel oder ein neuer Blog-Artikel sein. Manchmal sind es bei mir auch mehr Neuigkeiten in einem Monat, aber nur selten weniger. Ein CMS (siehe oben) ist bei häufiger Aktualisierungsfrequenz definitiv ein grosser Vorteil, weil man sich zu 100% auf die Inhalte konzentrieren kann und keine Layout-Arbeiten und Inhalte-Organisations-Aufgaben bewältigen muss.
E) Eine Homepage bleibt immer Work-in-Progress
Wenn du eine wirklich tolle Musikerhomepage siehst, welche sehr umfänglich und fundiert alle möglichen Inhalte und Themen anbietet, so halte dir vor Augen, dass so eine Site in der Regel über Jahre gewachsen ist. Meine eigene Seite betrachte ich nie als fertig. Immer habe ich neue Ideen, Projekte und Verbesserungsmöglichkeiten. Seit 2007 betreibe ich meine Homepage und die Anfänge waren klein. Damals hatte meine Seite vier Unterseiten: 1. Biographie, 2. Fotos, 3. Konzertdaten und 4. Kontaktdetails. Mit den Monaten und Jahren fügte ich immer mehr Ressorts dazu, nahm andere wieder vom Netz und so entstand eine Seite, auf die ich ein kleines bisschen stolz bin, weil sie auf ihre Weise einzigartig ist. Viel Erfolg und Spass mit deiner eigenen Seite!
“Casanova” für Solocello und Blasorchester von Johan De Mein ist unter Cellisten so etwas wie ein Geheimtipp. Oft steht das Stück im Schatten des bekannteren Werkes für die gleiche Besetzung – dem Gulda-Cellokonzert. Johan De Meijs Cellokonzert ist meiner Meinung nach aber vielseitiger und tiefgründiger. Hoffentlich wird es in Zukunft öfters gespielt. Ich danke dem Dirigenten Beat Blättler und seinem Orchester, der Harmoniemusik Kerns für das schöne Konzert!
KAMMERMUSIK Das Luzerner Sinfonieorchester ist zu Recht stolz auf seine meist spannend komponierten Programme. Umso mehr wunderte man sich, dass die Solistin der Orchesterkonzert von dieser Woche ratlos war über die Werke, die das Orchester von ihr wünschte. Wie Gluck, Berlioz, Schubert und Franck zusammenhingen, sagte die Sopranistin Véronique Gens im Interview, müsste man den Veranstalter selber fragen (Ausgabe von gestern).
Romantik ohne Grenzen
Dieser, eben das LSO, gab die Antwort gestern in seiner Kammermusikreihe mit Orchestermusikern. Sie nämlich war zum dritten Mal in dieser Saison “Schubert und seiner Zeit” gewidmet. Und unter diesem Motto kombinieren LSO-Musiker Werke des Frühromantikers mit solchen von Zeitgenossen – namentlich eben auch aus Frankreich.
Schubert im Brennpunkt einer kosmopolitischen Romantik jenseits der Nationalstile – davon machte das Konzert vom Sonntag mit gutem Grund eine Ausnahme. Zum einen ist die Entwicklung der französischen Romantik diesmal eben im Sinfoniekonzert rund um Schuberts “Unvollendete” Sinfonie prominent vertreten. Zum andern erklang jetzt im Luzerner Theater mit dem späten Klaviertrio B-Dur (D 898) eines jener Meisterwerke, neben denen Raritäten von kleineren Meistern nur schwer Bestand hätten.
Von der Spiellust zur Raserei
So stammte die Kontrastfolie zum Meisterwerk von Schubert selbst: Durch sein frühes Klaviertrio in B-Dur (D 28) weht noch die Musizierfreude Mozarts, und doch weist ein innig singender Ton auf den späteren Schubert voraus. Die Interpretation durch Christina Gallati (Violine), Sebastian Diezig (Violoncello) und Paul Suits (Klavier) unterstrich das durch eine gewisse Verhaltenheit, die die drei Musiker im Verlauf des grossen B-Dur-Trios immer mehr ablegten.
Da hörte man, wie ein Genie aus seinen Anfängen herauswächst. Die im Frühwerk kurz aufleuchtenden Kantilenen drängten hier sehnsüchtig ins Weite, motorische Spiellust steigerte sich zu dramatisch klirrender Raserei. Brüchige, fahl-süsse Farben der Streicher (ein Ereignis das Scherzo-Trio) oder innere Stimmen der Klavierbegleitung erreichten mitunter jene musikalische Individualität und Präsenz, wie man sie von ständigen Kammerensembles kennt. Da fehlte nach dem grossen Publikumsapplaus nur eine Zugabe zum Schluss.
Für mich ist jeder Urlaub Segen und Fluch zugleich, weil mir Erholung einerseits immer mehr als willkommen ist, andererseits meistens direkt nach dem Urlaub schwierige Programme im Orchester auf mich warten und dazu oft noch Kammermusik oder Solokonzerte kommen. Besonders einen einwöchigen Urlaub finde ich tückisch, weil es auf Grund der kurzen Dauer nicht möglich ist, ein paar Wochen zu verreisen und dann wieder zwei Wochen in Ruhe sich zu Hause auf die folgenden Konzerte einzuspielen und vorzubereiten. Da Cellospielen spezifische Muskeln belastet, welche bei Nichtbenützung sehr schnell atrophieren, kann es sogar gefährlich sein, nach einer Woche Cello-Abstinenz von einem Tag auf den anderen wieder von 0 auf 100 hochzufahren, weil der Körper nicht mehr daran gewöhnt ist. Muskelkater oder gar Sehnenscheidenentzündungen könnten die Folge sein. Auch verliert man schnell die Präzision und Kontrolle sowohl in der linken Hand als auch im Bogenarm.
Was kann man tun?
Ich würde entweder ganz profan das Cello (und einen Bogen) in den Urlaub mitnehmen oder aber, falls das zu teuer kommt (im Flieger muss man einen Extra-Sitz bezahlen) wenn möglich am Zielort bei einem Geigenbauer beides mieten und dann, Urlaub hin oder her, schlicht jeden Tag 30-45 min üben. Das ruiniert den Urlaub kaum, im Gegenteil: Das Gefühl, dass ich nach den Ferien auf dem Cello nach wie vor fit bin und mit dem zu übenden Notenmaterial nicht zu arg in Verzug komme, entspannt mich und lässt mich den Urlaub erst richtig geniessen. Als Streicher hat man ausserdem den Vorteil, dass man mit Hoteldämpfer und mit extra wenig Bogendruck üben kann und somit die anderen Urlaubsgäste im Hotel nicht stört. Und da man mangels Proben und Konzerte dennoch viel weniger am Cello sitzt als im Alltag, kann sich der müde Cellistenkörper dennoch erholen. Ich würde ausser dem Cello auch einen Notenständer und einen Bodenschutz mitnehmen, damit sich das Üben möglichst bequem gestalten lässt.