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Diezig Solo Sonata op. 3

Diezig: Cellosonate op. 3 (2020) – Eine neue Solosonate für Violoncello

  1. Andante
  2. Largo
  3. Presto

Sebastian Diezig – Violoncello
www.SebastianDiezig.com

Mit der richtigen Literatur erweist sich das Violoncello als ein erstaunlich ausdrucksstarkes und vielseitiges Soloinstrument. Die Sonate, die ich 2020 komponiert habe, lotet alles aus, was das Cello zu bieten hat, und ich freue mich, nun endlich ein Video davon zu veröffentlichen. Auf der Suche nach grösstmöglicher Polyphonie sowie harmonischer und melodischer Schönheit umfasst dieses Werk drei kontrastierende Sätze.

Als junger Cellist bewunderte ich stets die grossen Geigerinnen und Geiger dafür, wie mühelos und natürlich sie ihre Instrumente zum Singen brachten. Dies half mir damals auf der Suche nach meinem Klangideal. Heute stelle ich mir zudem aber oft vor, das Cello sei fast ebenso fähig zu reicher Polyphonie wie das Klavier, und so versuche ich, das Cello so zu nutzen, als wäre es ein Steinway. Grosse Pianistinnen und Pianisten sind mir eine starke Inspirationsquelle – ebenso bedeutende Sängerinnen und Sänger und natürlich das Sinfonieorchester mit seiner praktisch unbegrenzten Polyphonie, Farbenpalette und Klangweite.

Ein weiterer Gedanke, der mich fasziniert, ist das Konzept der One-Man-Band: Alles – von der Komposition über das Spielen, Aufnehmen und Bearbeiten bis hin zur Veröffentlichung – wird von einer einzigen Person gemacht. Das sind einige der Ideen hinter dem Projekt, das heute seinen Abschluss findet.

Alles Weitere lade ich Sie ein, selbst in dieser neuen Sonate für Violoncello solo zu entdecken!

Die Noten sind erhältlich unter www.SebastianDiezig.com/wordpress/shop

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David Popper Experience #16/40

Sebastian Diezig interpretiert David Poppers 16. Etüde

Zuerst erschien mir die 16. Etüde von Popper nicht übermässig spannend. Mit der Zeit merkte ich aber, dass dieses Stück, wenn es inspiriert gespielt wird, richtig schön anzuhören ist. Wie immer bei Popper ist es die Vielzahl fast schon genialer harmonischer Vorgänge, die man hervorheben kann und von denen man sich leiten lassen sollte, damit die Musik farbig wird. Mein Ziel war auch dieses Mal eine musikalische Interpretation, welche hoffentlich ein wenig vergessen lässt, dass es sich “nur” um ein technisches Übungsstück handelt. Ich finde, diese Musik hat einen erzählenden Charakter. Die gedruckten Akzente sind meiner Meinung nach in dieser Etüde eher als dezenten Hinweis auf harmonisch wichtige Töne denn in beethoven’scher Manier kräftig zu spielen, da sonst die Musik leidet. Gegen Schluss, wo ich mehr Brillanz suchte, habe ich aber vier Akzente kräftig gespielt.

Als technische Schwierigkeit fallen mir vor allem die schnellen Bogen-Wechsel über mehrere Saiten ins Auge, bei denen man schnell und präzise “hebeln” muss. Auch ist für die linke Hand an der einen oder anderen Stelle das Erreichen guter Intonation nicht trivial. Insgesamt ist es aber wohl nicht die allerschwerste Etüde in dieser Sammlung. Vielleicht ist es eins der schwierigeren Stücke im Buch zum auswendig Spielen, das kann sein. Es hat vermutlich mit den vielen schnellen Noten zu tun.

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David Popper Experience 15/40

Sebastian Diezig spielt Poppers 15. Etüde

Diese 15. Etüde von David Popper hat’s wirklich in sich mit ihren den ganzen Cello-Tonumfang abdeckenden schnellen Passagen und richtig schwierigen Doppelgriffpassagen gegen Ende des Stücks. Wie immer braucht so eine Popper-Etüde auch ein wenig musikalische Hilfe, damit sie nicht allzu schülerhaft daherkommt. Es ist nicht so, dass gar keine musikalische Substanz da wäre, aber es ist eben auch kein Mozart oder Bach, und ich merke den Stücken immer an, dass sie von ihrem Schöpfer mehr für das Klassenzimmer als für den Konzertsaal gedacht waren. Trotzdem kann man musikalisch einiges rausholen, wenn man die Tempi gut wählt und mit den sich wiederholenden Teilen spielerisch umgeht. Zumindest ist dies jedes Mal meine Absicht.

Wir gehen nun schon bald ins sechste Jahr mit diesem grossen Projekt und ich stelle fest, dass ich eher langsamer vorankomme als anfänglich projektiert. Das ist aber nicht schlimm. Auch fällt mir auf, dass das Unterfangen mittlerweile ziemlich viele Leute auf Youtube interessiert, was mich natürlich ausserordentlich freut.

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Diezig Solo Sonate op. 3

Im Jahr 2020 schrieb ich eine Sonate für Cello solo, welche nun hier auf der Homepage angehört werden kann. Für ein Video bin ich noch am Üben und es wird wohl noch eine Weile dauern, da ich das Stück auswendig und perfekt spielen will. Es ist recht schwer geworden aber ich meine, es ist eine gute Komposition. Wie immer bei mir klingt es meistens harmonisch. Mein Ziel war es dieses Mal aber auch, die polyphonischen Möglichkeiten des Cellos auszuschöpfen. So gibt es im letzten Satz z.B. ein vierstimmiges Fugato.

Die Sonate hat drei Sätze:

  1. Andante in Sonatensatz-Form
  2. Largo in der A-B-A-Form
  3. Presto in einer Art Rondo-Form

Dauer: 15 min

Schreiben Sie gerne in die Kommentar-Sektion, was Sie von dem Stück halten. Im Shop können Sie ausserdem das Notenmaterial dazu (und zu meinen anderen Kompositionen) kaufen.

Live-Aufnahme vom Konzert in Ueberstorf am 19.2.2023, Sebastian Diezig – cello:

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David Popper Experience 13/40

Sebastian Diezig spielt Poppers Etüde Nr. 13

Heute bin ich bei meinem David Popper Projekt wieder mal einen kleinen Schritt weiter gekommen. Da ich auch bereits alle Piatti-Capricen in ähnlicher Weise aufgenommen habe, frage ich mich immer mal wieder, ob die Popper-Etüden womöglich schwieriger zu spielen sind als die Piatti-Capricen. Mein Zwischeneindruck ist folgender: Ich denke ja. Natürlich gibt es einige Etüden von Popper, welche nicht sonderlich schwer sind, aber die allerschwierigsten wie etwa diese Nr. 13 sind wohl tatsächlich unangenehmer zu spielen als die schwersten Piatti-Capricen. Es kann zwar sein, dass ich mit der Zeit die zurückliegenden Schwierigkeiten etwas vergessen habe, zumal das Piatti-Projekt bereits mehrere Jahre in der Vergangenheit liegt. Aber Popper hat eine fast obsessive Art, gewisse technische Spitzfindigkeiten seitenlang und in allen Lagen und Tonarten auszubreiten und auszubrüten, die ich bei Piatti in der Ausgeprägtheit nicht zu erinnern vermag. Auch kommt dazu, dass Poppers Etüden grundsätzlich – mit einigen Ausnahmen – von der musikalischen Aussage weniger substanziell sind, da sie nach meinem Dafürhalten nicht fürs Konzert gedacht waren, sondern als Übungen. Dadurch hat man die zusätzliche Sorge, sie ständig musikalisch beleben und “beseelen” zu wollen. Dies gesagt, finde ich sie trotzdem äusserst interessant und hilfreich und mache selbstverständlich weiter.

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Festlicher Jahresausklang in Blitzingen

Das zur Tradition gewordene Konzert zum Jahresausklang in Blitzingen mit anschliessendem Raclette-Plausch findet auch dieses Jahr wieder statt. Am Dienstag, dem 27.12.2022 um 17h erklingen in der Kirche Blitzingen sodann Werke von Beethoven, Haydn, Donizetti, Händel, Mozart, Bach und Vivaldi. Ausserdem wird es eine kleine Uraufführung von mir selbst geben. Es singt Bernard Maillard, an Blockflöte und Cembalo spielt Silvia Nowak, an der Violine Paula Novoa und am Cello hören Sie mich. Wir freuen uns auf den feierlichen Anlass und auf ein Wiedersehen mit Ihnen!

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David Popper Experience 12/40

Ich glaube, dies ist bis jetzt die schwerste Popper-Etüde. Das Stück deckt das gesamte Tonhöhenspektrum von leerer C-Saite bis zu den höchsten Tönen ab, zwingt zu wilden Lagenwechseln, schlecht liegenden Griffen über die Saiten und hat am Schluss auch noch eine aberwitzige absteigende Oktav-Tonleiter. Ich glaube viel mehr Schwierigkeit kann man in ein so kurzes Stück nicht mehr packen.

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David Popper Experience #11/40

Poppers elfte Etüde ist eher einfach zu spielen aber bis ich sie auswendig konnte, dauerte es dann doch eine Weile. Viele sich chromatisch verschiebende Sequenzen und noch mehr Saitenwechsel zeichnen dieses Werk aus und machen es fürs Gedächtnis recht kompliziert.

Ich glaube, ein flottes Tempo ist aus interpretatorischer Sicht sinnvoll, ansonsten wird es ein zäher Vortrag. Ausserdem richtete ich mein Augenmerk auf möglichst wenige Kratzgeräusche, was angesichts der unzähligen Saiten- und Bogenwechsel nicht ganz einfach zu bewerkstelligen ist.

Es ist ein faszinierendes Projekt, alle Etüden Poppers Hoher Schule auf diese Art aufzunehmen. Es dauert zwar vermutlich noch etwa acht Jahre, wenn ich weiter in diesem Tempo vorankomme (wovon ich ausgehe) aber so habe ich Zeit, mich eingehend mit den einzelnen Stücken und ihren Schwierigkeiten zu befassen. Vor allem ist es für mich immer erstaunlich, wie weit man eben doch kommt, wenn man zwar im Schneckentempo bzw. täglich nur in kleinen Schritten, jedoch konsequent und unaufhaltsam vorangeht. Auf einmal stellt man fest, dass man bereits einen guten Teil der grossen Strecke zurückgelegt hat.

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David Popper Experience #9/40

An dieser neunten Popper-Etüde habe ich lange gekaut. Bis jetzt ist sie die mit Abstand schwerste im High-School-Buch. Sie besteht ausschliesslich aus Doppelgriffen. In der Halslage mag das noch einigermassen gut machbar sein aber weiter oben auf dem Griffbrett wird es intonationsmässig dann deutlich schwieriger. Für die rechte Hand derweil ist die Herausforderung, trotz Saiten- und Lagenwechseln immer beide Töne schön kontrolliert anzustreichen. Auf der Haben-Seite darf man dieser Etüde aber eine gewisse Grundschönheit in der Melodik, Harmonik und Form zusprechen, was die musikalische Gestaltung erleichtert – wenn die Töne mal halbwegs sitzen, versteht sich.

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Frohe Ostern mit Fern-Mozart

Liebes Publikum,

Seit vier Wochen finden weder Proben noch Konzerte statt und die Kulturwelt versucht daher, digital mit Ihnen in Verbindung zu bleiben. In diesem Sinne hat das Luzerner Sinfonieorchester, bei welchem wir vier vom Vector Quartett als Orchestermusiker angestellt sind, die sympathische Video-Kampagne “Tagebuch eines verschollenen Orchesters” gestartet. Das obige Video ist unser persönlicher Beitrag. Die modernen Technologien machten es dabei möglich, dass wir trotz den Quarantäne-Massnahmen unter gewissen Einschränkungen und mit diversen Vorkehrungen (u.a. Metronom!) gemeinsam Musik aufnehmen konnten. So hoffen wir, dass Ihnen der fröhliche erste Satz des Mozart Divertimentos in D-Dur inmitten dieser turbulenten Zeiten ein Quäntchen der positiven Energie, die alle im Moment dringend brauchen, schenken kann!

Frohe Ostern und freundliche Grüsse,

Ihr Vector Quartett